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DeulscheMaler de-r ZopMeit.
das beste Mittel gegolten, trübe Stimmungen zu Überminden und die Freudig-
keit der Seele wieder zu gewinnen. Mit erzwungenem Eifer griff -er, nach-
dem dir ersten Tage der Trauer vorüber waren, die Arbeiten und Studien,
mit denen er beschäftigt war, wieder auf. Manche Gemälde, die bei ihm
bestellt waren, mußten noch entworfen, andere angelegt oder zu Ende ge-
führt werden. Unglücklicher Weise lieferte er sich- mit den MWtM nnM-
frieden, die ihm eine langsame, aber gewisse Besserung in Aussicht stellten,
einem Quacksalber in die Hände, der ihn in wenigen Tagen zu Wien ver-
sprach. Die Mittel, die ihm dieser gab, brachten seine Körperkräfte voT-
ends herunter, sodaß er Tage lang das Bett hüten mußte. Während dieser
traurigen Lage fiel es ihm schwer aus's Herz, daß er noch immer mit einer
Verkündigung Mariä im Rückstände war, die Karl III. für die königliche
Kapelle in Aranjuez bestellt Hatte. Mit Aufbietung aller seiner Kräfte
führte er diese Arbeit durch bis auf die „letzte Grazie", wie er die Retouche
zu nennen pflegte, mit welcher er jedes Gemälde überging, wenn es im
Wesentlichen vollendet war. Um bessere Luft zu äthmen, ließ er sich, schon
dem Tode nahe, auf den Monte Pineio bringen, 'wo er das einstmals^ von
Salvator Rosa bewohnte Haus bezog. Hier starb er am M. Juni 177Ä.
Nach einem , überaus glänzenden Leichenbegängniß wurden seine Gebeine in
der Mengs'schen Familiengruft in der Kirche G. Michele in Borgo zur
Erde bestattet. Sein Freuyd Azara stiftete seinem Andenken eine ^EroWe-
büste im Pantheon neben den Denkmälern Rafaels und des Annibale
Caracci.
Die Meisten und, wenn man von dem Altarblatte der katholischen Kirche
in Dresden absieht, bedeutendsten Werke von Mengs befinden sich in Rom
und Madrid. In der Berliner Galerie sicht man von ihm ein Bildniß
seines Vaters und eine heilige Familis, in der Dresdener eine büßende
Magdalena, mehrere Pastellgemälde, darunter der hübsche Amor, den Pfeil
schleifend, sein und seines Vaters Bildniß und viele andere Portraits, im
-Louvre das Portrait der Königin Maria Amalia Christina von Spanien,
Gattin Karls III. Mehr zahlreich ist er in der Eremitage zu Petersburg
vertreten, wo sich u. A. ein Urtheil des Paris, eine Verkündigung, eine
Ausgießung des heiligen Geistes und ein Perseus, die Andromeda befreiend,
befindet.
Schüler von hervorragender. Bedeutung hat Mengs nicht gebildet; aus
der großen Zahl derselben heben wir Hervor: Nicolas Guibchlchgeb. 1725
in Luneville, gest. 178Ax-in .Stuttgart), ^Martin Knobler aus. Steinach
DeulscheMaler de-r ZopMeit.
das beste Mittel gegolten, trübe Stimmungen zu Überminden und die Freudig-
keit der Seele wieder zu gewinnen. Mit erzwungenem Eifer griff -er, nach-
dem dir ersten Tage der Trauer vorüber waren, die Arbeiten und Studien,
mit denen er beschäftigt war, wieder auf. Manche Gemälde, die bei ihm
bestellt waren, mußten noch entworfen, andere angelegt oder zu Ende ge-
führt werden. Unglücklicher Weise lieferte er sich- mit den MWtM nnM-
frieden, die ihm eine langsame, aber gewisse Besserung in Aussicht stellten,
einem Quacksalber in die Hände, der ihn in wenigen Tagen zu Wien ver-
sprach. Die Mittel, die ihm dieser gab, brachten seine Körperkräfte voT-
ends herunter, sodaß er Tage lang das Bett hüten mußte. Während dieser
traurigen Lage fiel es ihm schwer aus's Herz, daß er noch immer mit einer
Verkündigung Mariä im Rückstände war, die Karl III. für die königliche
Kapelle in Aranjuez bestellt Hatte. Mit Aufbietung aller seiner Kräfte
führte er diese Arbeit durch bis auf die „letzte Grazie", wie er die Retouche
zu nennen pflegte, mit welcher er jedes Gemälde überging, wenn es im
Wesentlichen vollendet war. Um bessere Luft zu äthmen, ließ er sich, schon
dem Tode nahe, auf den Monte Pineio bringen, 'wo er das einstmals^ von
Salvator Rosa bewohnte Haus bezog. Hier starb er am M. Juni 177Ä.
Nach einem , überaus glänzenden Leichenbegängniß wurden seine Gebeine in
der Mengs'schen Familiengruft in der Kirche G. Michele in Borgo zur
Erde bestattet. Sein Freuyd Azara stiftete seinem Andenken eine ^EroWe-
büste im Pantheon neben den Denkmälern Rafaels und des Annibale
Caracci.
Die Meisten und, wenn man von dem Altarblatte der katholischen Kirche
in Dresden absieht, bedeutendsten Werke von Mengs befinden sich in Rom
und Madrid. In der Berliner Galerie sicht man von ihm ein Bildniß
seines Vaters und eine heilige Familis, in der Dresdener eine büßende
Magdalena, mehrere Pastellgemälde, darunter der hübsche Amor, den Pfeil
schleifend, sein und seines Vaters Bildniß und viele andere Portraits, im
-Louvre das Portrait der Königin Maria Amalia Christina von Spanien,
Gattin Karls III. Mehr zahlreich ist er in der Eremitage zu Petersburg
vertreten, wo sich u. A. ein Urtheil des Paris, eine Verkündigung, eine
Ausgießung des heiligen Geistes und ein Perseus, die Andromeda befreiend,
befindet.
Schüler von hervorragender. Bedeutung hat Mengs nicht gebildet; aus
der großen Zahl derselben heben wir Hervor: Nicolas Guibchlchgeb. 1725
in Luneville, gest. 178Ax-in .Stuttgart), ^Martin Knobler aus. Steinach