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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0051
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ten. Ein anders Bilde der Liebe/ welches in der
Kleidung der (Marien war/ umarmete Er / und
solches schiene aufJhn ein Pfeil loßgeschossenzu
haben / darvon Er hart verwundet war / und
indem Ihn dasselbige noch weiter anschauete,
gab es durch seine Handlung zu erkennen / daß
Es Seiner nicht schonen wolte ; Dieses alles
war so natürlich vorgestellt / daß Lari in sein Ge-
machte verliebet/keine andere Sorge mehr hatte/
als einen tüchtigen Ort zu suchen / selbiges nach
seinem Gefallen und ohne Zeugen betrachten zu
können; Es war an dem Ende deß Gartens
ein kleines Gehöltzlein von Palmen-Bäumen/
wohin Er offt spatzieren gieng ; Dieser Ort
wurde nicht offt besuchet / deßwcgen bog und
krümmte Er die Aeste dieser schönen Bäume mit
einer von der Natur erhaltenen Geschicklichkeit;
Er tormirte darauß einen artlichen Saal / und
nachdem Er ein Loch von Myrrhen machte / Bil-
der darein zu stellen / so setzte Er das Bildnuß
dahin/und umgäbe dieses mit einem Umfang von
Blumen / welche Seine geschickte Hände wie-
derum erneurten und erfrischten/ wann sie ihren
Glantz zu verliehren begönten ; Ein Bächlein
stoß an der Seiten dieses Saals vorbey / und
unterhielte die Feuchtigkeit einiger GraassVttte/
welche Er an einem Ort zu ruhen aufgerichtet
hatte / da Er Seine Wollust suchte; Dieses
war nun der einige Ort/ wo Er die süsseste Au-
genblick Seines Lebens zubrachte/ auch bißwei-
len / wann Ihn die Nacht sechsten übersieh machte
Er
 
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