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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0070
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66 OXoXG
gerühret worden : Man weißt/ wie sehr die
Vorstellungen durch die Mahlerey bey denenje-
nigen / welche der Keli^on deß berühmten Betrü-
gers t^abomer nachfolgen / verbotten seynd. Al-
lein der8ulcan, der Vater dieser Printzessin/wel-
cher die Sitten der Luro^er kante / und selbige
in seinem Hertzen billigte / erlaubte / wie schon
gemeldet / viele Sachen / worauß seine Vor-
fahrer grosse Verbrechen gemacht hatten.
Ein Italiener- welcher schon viel Jahr ein
8clav war/und weilen er ein vortrefflicher Mah-
ler/ so ließ er etwas von seiner Kunst diesen Kio-
narcken sehen/ welcher außsonderbahrer Liebe ge-
gen seiner Tochter/ die auß lauter Begierde sich
anderwerts als in Ihrem Spiegel zu betrachten
schier starb/ erlaubte diesem Jtaliäner einige
Stunden zu geben / damit er Sie mahlen
möchte; Gleichwie nun eine Gnade die andere
nach sich zieht/ so erlangte Sie auch dieselbe vor
die , welche Sie ungemein liebete. Alles
dieses geschähe in grosser Stille / kein Mensch
wußte davon nichts / als diejenige/ welche dazu
vonnöthen waren / wessentwegen es gar nicht
schwer fiele das Anbringen der Printzcssn ins
Merck zu setzen ; Und wann l^lime sich schon
anfänglich demselben widersetzte / so geschähe
dieses nur auß einer zärtlichen Meynung/ver-
mög welcher Ihr fast unerträglich schiene / Ihr
?orrrair denen Augen eines andern Menschen als
Zpeniers vorzusiellen; Aber weilen Tsrime mit
denen Ursachen nicht begnüget war / deren sie
 
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