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Bédacier, Catherine
Wahrhaffte Liebes- Und Helden-Geschichte Heinrichs, Hertzogen der Vandalen — Ulm, 1722 [VD18 13950371]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27260#0186
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geneigt/ aber indem Er sich nicht gleich in der
Eyl entschliessen wolte / so begnügte Er sich in-
dessen den Heryog auf eine gar nicht fcindsee-
lige Art anzuschauen, und zu befehlen/daß man
Ihn mit samt dem (^rl in einem Gemach seines
Schlosses verwahren solte ; Nach diesem sich
wiederum denen Ambts-Sorgen ergebend / den
übrigen Rest seiner Gefangenen zu untersuchen/
so erwieß Er ihnen einige Gnade. Er schickte
von ihnen etliche an der Befestigung seiner aller-
erst eroberten Städte zu arbeiten / und erwiese
gegen diejenige / welche Ihm ihr Löse-Geld an-
botten/groffe Hässlichkeit. Dieser von ei-
ner unter den öZrbzrn so raren Beschaffenheit deß
Gemüths/hatte unserer.Printzen in sein Schloß
setzen lassen/ damit Sie bey der Hand waren/ und
Er mit dem Heinrich desto leichter sich besprechen
könnte. Doch ließ Er einige Tage/ ohne Ihn zu se-
hen/ vorbey streichen / damit Er sich sechsten recht
prüfen könnte/ angesehen Er seiner eigenen Gü-
tigkeit und alten Freundschafft nicht recht traue-
te. Lsrl schiene Ihm von allem Verbrechen/auß--
genomen demjenigen, daß Er^nme liebett/gantz
unschuldig / weilen Er kellme verlassen hatte;
Aber was fällte sein Hof vor ein Urtheil hiervon?
Dieses wäre ein Fürst / aber ein Christlicher
Fürst / was derowegen zu thun ? Solte Er den
Sohn eines Menschen umbringen/ von wel-
chem Er durch sein eigenes Verdienst wäre so
geliebet worden/ und welcher Ihn sechsten noch
sehr liebete: Es schiene Ihm nicht so schwehr.
 
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