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Beer, Johann Christoph; Ilger, Franz Anton [Bearb.]
Das Gericht der Elteren Auf dieser Welt. Das ist: Kurtze und deutliche Erklärung Der Grossen Schuldigkeit der Elteren, Welche sie haben ihre Kinder ehrlich und Christlich zu erziehen: Eingetheilet in II. Theil, Deren der I. Erweiset was die Elteren ihren Kinderen in Zeitlichem zu lehrnen schuldig, und II. Zu was sie in Geistlichem gegen selbe verbunden seyen: Um besserer Klarheit willen In etlich geistlichen Gesprächen vorgestellet Zwischen Einigen Eltern und ihrem Pfarr-Herrn — Lintz: verlegts Frantz Antoni Ilger, Buchhandler, 1751 [VD18 14845350]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52917#0067
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gegen ihre Rinder in Geistlichem, 6;
von GOTT zu thun den Befelch ge-
habt hat.
Da muß ich euch Elteren, bevor ich das Wie weit
Gespräch endige- von Abstraffung und wele Ette»
Züchtigung der Kinder, etliche Fehler vor-^" lehren/
stellen: So viel aus euch begehen in Straft A
fung der Kinder» NraL
l. Einige schlagen ohne Ausnahm- vh-i.^'un-
ne Unterschied, ohne einige Manier besinn-nMq,a
dig in die Kinder, sic geben nicht Acht, ob Wonrn.
das Kind aus Unverstand, oder aus Bos-
heit gefehlet habe, bedencken nicht, ob der
Fehler groß oder klein, anbey geben sie dem
Kind den gantzen Tag kein gutes Wort,
zancken, greinen, pcntz.n und poldercn von
früh Morgens bis in die spate Nacht rc.
Elteren, das ist nichts gesebeides; durch
rin solches Verfahren gerathen die Kinder
in eine Kleinmüthigkeit, oder gleichsam gar
in eine Vrzweifiung, werden irrig, v r-
brüßig, daß sie endlich aus gar zu grosser
Forcht und Ungedult darvon lausten, das
vätterliche Hauß verlassen, in liederliche
Gelegenheit verfalle, oder wann auch düs
nicht geschieht, so werden doch die Kinder
gantz verhärtet, verbeint, geben nichts mehr
um die Elteren, achten die Streich nicht
mehr, die sie schon gewöhnet. Gleichwie AlciPnuß.
die Med-cin, die man täglich nimmt, zu-
letzt die Natur nicht mehr anareifft, son-
deren zu einer Speiß wird, also geht es
Mit dergleichen beständigen Balgern.
 
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