Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Beer, Johann Christoph; Ilger, Franz Anton [Bearb.]
Das Gericht der Elteren Auf dieser Welt. Das ist: Kurtze und deutliche Erklärung Der Grossen Schuldigkeit der Elteren, Welche sie haben ihre Kinder ehrlich und Christlich zu erziehen: Eingetheilet in II. Theil, Deren der I. Erweiset was die Elteren ihren Kinderen in Zeitlichem zu lehrnen schuldig, und II. Zu was sie in Geistlichem gegen selbe verbunden seyen: Um besserer Klarheit willen In etlich geistlichen Gesprächen vorgestellet Zwischen Einigen Eltern und ihrem Pfarr-Herrn — Lintz: verlegts Frantz Antoni Ilger, Buchhandler, 1751 [VD18 14845350]

DOI Seite / Zitierlink:
https://doi.org/10.11588/diglit.52917#0068
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
64 Von der Schuldigkeit der Eltern
Was richten also diese unbescheidene Eltes
' ren mit dieser Art aus? das richten sie
auch daß die Kinder die angebohrne kind-
liche Liebe, und Ehrerbietigkeit gantzlich
verliehren, und an statt deren einen heim-
lichen Haß, Eckel, Widerwillen und Ver-
druß gegen die Eltern schöpffen.
n. Mit ua> ii. Andere brauchen noch eine grössere
Unmanier in Straffung ihrer Kinder, was
t-lv-agen. chnen in die Hand^kommt, das ergreiffen
sie, es mag ein Prügel oder Stecken seyn,
es mag Messer, Gabel, Schussel oder Tel-
ler seyn, das werffen sie dem Kind nach,
es mag hingehcn wo es wolle, obschon ei-
ne Hand oder Fuß solte darauf gehen, obs
schon Locher in Kopf gibt, ob schon das
Kind zu einem Kripel geschlagen worden,
das achten sie nicht, sie schlagen, stossen,
wringen nstt Füssen darein, es gibt Ohr-
Feigen, Maul-Taschen ab, daß das Blut
zu Maul und Nasen heraus läufst, es lie-
gen gantze Schibel Haar auf dem Boden
herum rc. Eiteren, das ist keine Christli-
che Zucht, sonderen eine unsinnige barba-
rische Raserey. Das Heist die Kinder nicht
8.6rcxor. wohl erziehen, sondern übel verderben,
t. ir. exitt. fe, xrmre», Mum, r-r me»-
*6. le r-e/erE sagt der Heil. Gregorius: Ein
Varrer (ein Mutter) wann er den Sohn
straffer/ solle die Milde und Süßigkeit
in dem Heryen behalcen. Ihr sollt wis-
sen, ElMen, daß gleichwie ihr euch wegen
allzu-
 
Annotationen