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Beer, Johann Christoph; Ilger, Franz Anton [Bearb.]
Das Gericht der Elteren Auf dieser Welt. Das ist: Kurtze und deutliche Erklärung Der Grossen Schuldigkeit der Elteren, Welche sie haben ihre Kinder ehrlich und Christlich zu erziehen: Eingetheilet in II. Theil, Deren der I. Erweiset was die Elteren ihren Kinderen in Zeitlichem zu lehrnen schuldig, und II. Zu was sie in Geistlichem gegen selbe verbunden seyen: Um besserer Klarheit willen In etlich geistlichen Gesprächen vorgestellet Zwischen Einigen Eltern und ihrem Pfarr-Herrn — Lintz: verlegts Frantz Antoni Ilger, Buchhandler, 1751 [VD18 14845350]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52917#0118
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H4 Von der Schuldigkeit der Eltern
eine solche Niedergeschlagenheit versencket,
daß sie sich nicht einmahl getrauen, recht
ernstlich ihre Augen gegen dem Himmel
zu erheben, auch keinesweegs mehr mit an-
deren Jungfräulichen Hertzen sich zu ver-
gleichen ; zumahlen /ie mehr als zu viel
durch ihre künden überwiesen seynd, daß
sie nicht mehr würdig seyen, selben die
Schuh-Riemen aufzulösen.
IV. O wie in ein grosses Meer der
Zähren werdet ihr eure Kinder versencken,
wann sie erkennen werden, daß sie vorhe-
ro wegen ihrer Unschuld angenehme Freund
GOttes gewesen, die sich da alles von ih-
me zu erhalten getrauet haben, jetzt aber
sechsten bettlen, und jedermann um ein
, geistliches Allmosen ansprechen müssen,
auch es also für eine grosse Gnad ihnen
halten, wann andere arme Sünder nur
mit einem Vatter Unser ihrer gedencken,
weilen sie sechsten also kleinmüthig seynd,
daß sie ernstlich zu GOTT zu schreyen sich
nicht getrauen; indeme ihre begangene
Sünden sich immerdar ihnen widersetzen,
wie der König David erfahren, da er ge-
50. sprschen hat: Meine Sünd ist allezeit
wider mich: V. Dieses allein könte in
solchem armseeligen Stand euren Kinde-
ren die grosse Freud seyn,wann sie sich vor
die Fuß ihres gecreutzigten Heylands nie-
derwerffen, ihre begangene Sünden, in
welche ihr Elteren sie gessürtzet, verfluchen,
und
 
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