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Beer, Johann Christoph; Ilger, Franz Anton [Bearb.]
Das Gericht der Elteren Auf dieser Welt. Das ist: Kurtze und deutliche Erklärung Der Grossen Schuldigkeit der Elteren, Welche sie haben ihre Kinder ehrlich und Christlich zu erziehen: Eingetheilet in II. Theil, Deren der I. Erweiset was die Elteren ihren Kinderen in Zeitlichem zu lehrnen schuldig, und II. Zu was sie in Geistlichem gegen selbe verbunden seyen: Um besserer Klarheit willen In etlich geistlichen Gesprächen vorgestellet Zwischen Einigen Eltern und ihrem Pfarr-Herrn — Lintz: verlegts Frantz Antoni Ilger, Buchhandler, 1751 [VD18 14845350]

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https://doi.org/10.11588/diglit.52917#0145
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gegen ihre Rinder in Geistlichem. 141
und verwechslet; übrigens ist ihr Hertz in
alle Leichtfertigkeiten und gepflogene Buh-
lereyen und Sünden ihres ledigen Stands
auch jetzt noch verliebt wie zuvor, weil sie
nicht d n allermindisten Haß oder Wider-
willen darüber bezeigen: wann einer gegen
seinen Nächsten eine schwere Feindschafft Gleichnuß.
kraget, so gehet er selbem nicht nur allein
nicht mehr in seinHauß und unter sein Ge-
sicht, sondern verbuchet auch allen denen sei-
nigen,daß sie im geringsten nichts mit einem
solchen sollen zu thun haben : auf gleiche Und also i«
Weiß wann bemeldte Eiteren eine wahre beständige«
Feindschastt oder Haß über ihre vorige
Sünden hatten, so wurden sie wenigist ih-Uungnad
ren Kinderen selbe untersagen, und alle GOttrs le-
gottlose verdächtige und gefährliche Ge-den.
meinschafft mit der Sünd ihnen ernstlich
verbieten, sie wurden sich befleissen weni-
gist durch ihre Kinder GOtt jene Ehr zu
ersetzen, welche sie ihme durch ihr nicht nur
heimliches, sondern vielleicht auch öffentlich
ärgerliches Leben abgeraubet haben, dieses
wäre ja in allweeg die beste Prob vor GOtt
und der ehrsamen Welt zu bezeigen, wie
starck es sie ihrer begangenen Sünden hal-
ber reue, weil sie aber dieses aufkeine Weiß
thun, sondern gantz im Widerspihl eine
Freud daran haben, da sie sehen, wie es ih-
re Kinder ihnen in aller Leichtfertigkeit nach-
thun, so heissen sie auch noch jetzt ihre alte
vorige Sünden in ihren Kinderen gut, ha-
 
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