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Berichte des Alterthums-Vereines zu Wien — 1.1854

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Über die erste Publication des Alterthumsvereins in Wien
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https://doi.org/10.11588/diglit.70122#0035
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ÜBER DIE

ERSTE PUBLICATION DES ALTERTHUMSVEREINS
I N W I E N.
BEI DER ERSTEN GENERALVERSAMMLUNG AM 29. MAI 1854 VORGETRAGEN
VOM AUSSCHUSSMITGLIEDS
JOSEPH FEIL.

Der provisorische Ausschuss des Alterthumsvereins in Wien war schon vom Beginne seiner an kürzere
Dauer gebundenen Wirksamkeit ab bemüht, nebst den nicht unerheblichen Vorarbeiten, um den Verein
selbst mit bildungsfähiger Gliederung ins Leben zu führen, und in seinem Bestände zu sichern, — sobald
als möglich auch ein Zeichen seiner Thätigkeit nach aussenhin zu bringen, vor allem jenen hochgeehrten
Männern, die durch geneigten Beitritt und zum Theile grossmüthige Unterstützungen die Lebensfähigkeit des
Vereins erst begründet haben.
Wenn nun der einstweilige Ausschuss die Vorbereitung zur Herausgabe eines Denkmales der Vorzeit
aufnehmen wollte, so fielen dabei doch einige Bedenklichkeiten nicht ungewichtig in die Wagschale der
Entscheidung.
Es konnte nämlich mit der Hoffnung auf Erfolg hier wohl erst dann ans Werk gegangen werden,
nachdem durch zahlreichere Erklärungen zur Theilnahme an den Vereinszwecken, der Verein selbst als ins
Leben getreten betrachtet werden konnte, — bis aber die Einleitung hierzu von dem, nun als hoch-
erfreuliche Thatsache vor Augen stehenden Ergebnisse gekrönt gewesen, war der grössere Theil der dem
provisorischen Ausschüsse eingeräumten Dauer seiner Wirksamkeit bereits verflossen.
Da bot sich denn das weitere Bedenken, dass selbst bei der redlichsten Anstrengung die Beendigung
der ersten Publication in jedem Falle die Dauer der Wirksamkeit des ersten Ausschusses überschreiten
müsse, das Erscheinen derselben also schon in die Zeit fallen werde, wo die Leitung der Vereinsange-
legenheiten aus unseren Händen bereits an jene Männer übergegangen sein wird, die das Vertrauen der
hochansehnlichen Versammlung noch in dieser Stunde hierzu berufen wird, und deren Zustimmung zu dem
von uns hierin Beschlossenen schon im vorhinein gewonnen sein sollte.
In dieser Rücksicht lag denn auch die grösste Schwierigkeit,* — sie konnte im lebendigen Drange nach
rascher Kundgebung einer sichtbaren Thätigkeit des Vereins wohl nur durch die Wahl eines würdigen und
allgemein ansprechenden Gegenstandes beseitiget werden.

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