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Berichte des Alterthums-Vereines zu Wien — 1.1854

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Über die Lautensack's Ansicht Wien's vom Jahre 1558 mit dem von Wolfgang Laz hierzu gelieferten Texte und Beiträge zur Lebengeschichte des Letzteren
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https://doi.org/10.11588/diglit.70122#0052
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Albert Camesina.

allen vleiss ausgewartet, vnangesehn meiner leibsswachait vnd höchsten arbait, so vnder den hennden hab, auch versiner ville
mue vnd arbait gferlikhait leibs lebn vnd meiner armuet, dahin nun khümen pin das ich weitter nicht mag. Dieweil dan khain
Respectus meins ambts vnnd nachdem ich dasselb zumteil schwachait meines leibs zumtail geferlikhait so darumbn erwartn muess,
geschwaign vngehorsam, nicht verrichten oder zu dem ehndt pringn mag.
Langt hierumb mein vnderdenig Bitt an Euer gnaden vmb gottes willen die geruhen mich solher lasst geferlikheit vnd Impos-
sibilitet zu endtladen Dan gleichwoll jch eligirt, mir furgenumen hab derfacultet vnd vniuersitet zu dienen vnangesehn das ich
sunst mit offilio regio hegst beladen so dragn sich doch daglich so vill beschwerung zue, das ich unangesehn das mir villeicht
verweislich, dem ambt cedirn muss vnd enttlich zu resignation getrungn wirdt, nur allein ich wolt in khurcz das leben mit dem
dott verwandln, oder zu verlierung meiner vernunfft khümen, will nun geschwaign das ich nun zuuer mit grosser arbait und prau-
chung meines Igenij die gesundthait verloren Bin ich neben meiner hausfrau schwach vnnd krankh dadurch mein Practicam ver-
säumen muess, khaum so vill bey mir vermag das ich mein Lectur frue verrichte; mit was swachait doch vleissig ich dieselb
Lectur verichte, megn sichEur gnaden durch hern Superindenten erfragen beiden auditoresss der jch seiner herr. (dem Superin-
tend.) X. angezaigt habe. Vnnd wiewoll vnangesehen selbes vleiss darin ich auch viel Anatomias publicas gehaltn bisher vmb ain
verechtlich Besoldung gelesen nun in das ailfft jar allzeit besserung (die andern vnuerdientt gemacht werden) gehofft. So hab ich
mich dennoch on vnderlass in ambtern vnd andern prauchn lassn, derohalbn auch wie erst geheirat, nomine facultatis in das
leger vor Öffn des vergangn zehents jar im 41 Ziehen muessn, alda geschwaygen der geferlikhait so ich all äugen plukh ybersteen
muessn, beraubt vnnd gefangen worden vnnd wieweil mich der selbn zeit, da ich noch in offilio regis nicht war mein aller gene-
digster herr die Rhöm. Khünigl. Mt. von solher aufgelegtn beschwarnus aller genediglichst bemuessigt halt wie Eur gnaden auss
hie heiligender Credentz verner werden verneinen, die ich also vergessend! bei mir gehalten vnd die weil ich biss zu der gefer-
likhait belibn nicht yberandwurten oder Eur gnaden damit molestiern wellen Aber dieser zeit da ich ad Impossibile getrungen
vnnd je khain Respectus meiner schwachait, gethonen mue vnd arbaityberstandengeferlikhait verlusst vnd schaden, auch meines
dienst, damit ich Rhom. kunigl. Mt adstringiert vnd sunder dieser zeit beladen wirdt, gehabt wurde, Bin ich nothalben in ge-
dechtnuss solher gnaden khümen die selb hiemit Eur gnaden yberandtwurdt vnnd ob solhe bemuessung nicht genuegsam wer
Bin ich merer und frischer Eur gnaden zu vbergeben willens. Dan jr gnedigen herren mir schwachn person mit schwacher bett-
ryssgn hausfrau beladen nicht muglich sein will die historia so ich mit grossn vleiss von zwaitausn jar her deducir auch was von
seliger gedachtnuss her D. Vrsino verlässt jnnerhalb cij jaren verloffen schon verfasst (Darumbn ich den nun alle meins allergened-
gisten herrn landt mit verlissung meines gesunds vnd practikh durchzogen) gnuegsam auss zewarten vnnd daneben solhe schwäre
geferlige ambter zuuerichtn vnnd obgleichwoll ich die Election des Decanats dazumal doch beschwarlich angenumen vermaindt
also mein gehorsam gemuet gegen der facultet zuerzaigen vnd zuerhalten so hab ich doch dazumal nicht vermaindt das mir so
vill mue arbait Naidt vnd geferlikhait darauss sollt erwagsen jn Comparation das ich nun zuuor viermal das ambt getragn nie der-
gleichen zuegestandn. Dan jch allzeit Conclusa doctorum als ain gemainer Diener gehandlt vnd was also comunj suffragio Doctorum
von mier mandiert oder befolhn dem Ist man von stundan nachkhumen vnd hab weitter mich nicht dorffn bemuen. Aber jez
laider wirdt mir nicht allain vngehorsam erzaigt sunder muess derohalbn, geschwaign naidts, daglich geferlikhait meines leibs
vnd leben erwartn; will nun das bleiben lassen das mir verganger zway monat von Doctor Josepho in meiner behausung zuege-
standen, da ich mit weichen mein leben erhalten muessen dieweil aber jecz Euer gnaden auf bericht der facultet (den nicht jch
sunder Doctor Cornax in namen der andern gemacht) Doctor Plankhen zu magistro Sanitatis continuirt demselben ainen andern
zu hilff ex facullate zu ordnen genediglichst befolhn haben die Doctores Communibus suffragijs Doctorem Josephum als gelert ge-
schikht eligirt wie Euer gnaden auss hie heiligender zedl vnd proposilion darunder sich die doctores alsvill die jn facultate diser
zeit presentes und Doctor Joseph vnderschribn. Nun hab ich Doctor Plankhen solhes fruntlich angezaigt Euer gnaden Decretum
gelesn der sich mit dem höchsten widert vnd als er mich bericht von Euer gnaden solle schon diser bürden entlassen sein Dem-
nach solt ich haben auch Doctor Joseph zu vnderschreiben zuegeschickht vnd jme sein Election angcLaigt, die er doch schon
durch ander vernumen, dorff ich solhes sorg der geferlikhait nicht thun, die weil er mich schon on des anfeindt vnd dräbig
(drohend?) erscheint, auch sein diener meinem diener offcnntlich mit beissen des fingers gedroet halt. Wie nun dem zuthun secz
ich Euer gnaden haimb mit hogsln Bitt vnd vmb gottes willen mich des Decanats zu enllassn dieweil ich dem nicht mer vorsten
kban, diensthalbn schwachait vnd dagliher geferlikhait vnd in sunderhait die weil ich von der Rhom. Khon. Mt. nicht weitter als
auf khumflgn Marlio hie zublcibn erlaubnuss habe darumben mich pillih auch Euer gnaden des Magistri Sanitatis ambts auch be-
freien wellen nicht allain das ich zuuor mein lasst bey der facultet mit geferlikhait vnd schaden zu hungern vericht wie oben ge-
hört, sunder auch das ich schwachs leibs auch all stundt erwarten muess wan jch gen hoff erfordert werde, Des ich auch wo es
von netten mit ainer khuniglichen Credencz mag darpringen So pin ich vber das alles forchtsam vnd erschrokhen vngezwaiffelter
hoffnung Euer gnaden werden nicht meines Dots oder zerrittung meiner vernunfft begern Der ich mich in aller gehorsam thue
comendiern Euer gnaden gehorsamer diener
(Bewilligender Regierungsbescheid vom 7. Jänner 1551.) Wölffgang Latz Doctor Rhom. kh. Maiestät historiCUS etc.
1553 scheint er bereits in der kaiserlichen Bibliothek verwendet gewesen zu sein.
1553 Den 18 July nachdem die Ro. Khu. Mt vnser aller genedigister herr, ain puech genannt niceferus gemainer stat in dar
rathauss durch herrn doctor Wolff Lazen, gemainer nuoz zu gueten zuegestellt, dasselb puech einpintten lassen dauon ge-
ben 1 $ d.
In den Jahren 1554 —1555 erscheint er bei der Erneuerung der St. Peters-Kirche in Wien thätig?
zu deren Kirchenmeister er unterm 16. November 1554 ernannt worden war.
Wolfgangen Lazen Priui: vber St. Peters Kirch Kirchenmaister ambt zu wien 16 Novembris 54.
 
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