Erzh. Maximilian I. und Maria v. Burgund.
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*) Aus welchem Namen dieses wahrscheinlich bei einer alten Re-
staurirung entstellte Terrentia entstanden ist, vermag ich
nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Das Wort dürfte ursprüng-
lich Bregen tia oder Brigant ia geheissen haben. Die erste
Hälfte dieser für Oesterreich wohlgelegenen Grafschaft hatte
Erzherzog Sigmund von der Erbgräfm Elisabeth von
Montfort-Bregenz und Witwe des Markgrafen Wilhelm
von Hochberg am 12. Juli 1451 um 35,592 Pfund Pfenninge
gekauft; die zweite Hälfte wurde vom Erzherzog Ferdinand I.
den 5. September 1523 um 50,000 Gulden erworben. Wenn
auch damals Halbbregenz dem Erzherzog Sigmund von Tirol
gehörte, so konnte doch sein Vetter und Erbe Maximilian
von demselben den Titel führen. Er liess später das Wappen
von Bregenz von Albrecht Dürer in seine Ehrenpforte (N. 29)
aufnehmen. Eben so sind Schelklingen und Nellen-
burg in Schwaben, die gleichfalls dem Erzherzzg Sigmund
gehörten, hier unter die Titel aufgenommen. Die Grafschaft
Schelklingen und die Stadt Ehingen wurden schon am 11. Sep-
tember 1343 von dem Grafen Konrad von Schelklingen an die
Erzherzoge von Österreich verkauft; so brachte Erzherzog Sig-
mund vom Grafen Johann von Thengen am St. Georgentag 1465
die genannte Landgrafschaft Ne 11 en bürg im Hegau um
37,905 Gulden an sich.
In’s Geschichtliche der einzelnen Länder und Gebiete, wie und wann sie an Österreich und an
das Haus Habsburg gekommen, genau und kritisch einzugehen, würde uns hier allzuweit führen, und kann, wenn
es beliebt, dem besseren in Geschichtswerken nachgesehen werden. Es ist j edoch zu bemerken, dass in den neuesten
Lehrbüchern und historisch-statistischen Werken noch manche irrige Angabe, besonders über die ehemaligen
österreichischen Besitzungen in den Vorlanden, unausrottbar fortwuchert.
Eine im Ganzen gute und ausführliche Zusammenstellung über die Länder, Wappen (mit ihrer
Abbildung auf fünf Tafeln) und Titel des habsburgisch-österreichischen Hauses beider Linien , von den älte-
sten Zeiten bis auf die grosse Kaiserin Maria Theresia, findet man in G e b h a r d i ’s Genealog. Geschichte
der erblichen Reichsstände in Teutschland. Halle 1779. Bd.II.3—141- Die Wappen zur'Zeit des
Kaisers Maximilian in dessen Ehrenpforte oder Arc triomphal von Albrecht Dürer, herausgegeben von
Adam Ritter von Bartsch} Wien 1799 auf den Blättern No. 29 u. 39 j auf Thalern des K. Maxi-
milian, siehe in v. Schulthess-Rechberg’s Thaler-Cabinet. Wien 1840, No. 4. 8 (wo auch Feldkirch
und Nellenburg) und No. 19} dann in Marquard Herrgott’s Monum. Augustae Domus Austriacae.
Viennae 1751. Tom. I. Tab. XV. XVI. XVII.
B.
Zur Linken des Erzherzogs sehen wir gleichfalls auf schwarzbraunem Grunde das Bildniss der
Herzogin Maria von Burgund mit schwarzsammtner, bis auf die Achseln herabreichender, (capu-
chonartigen) Haube, die mit einer goldenen Doppelborte eingefasst ist} am Halse hängt ein Kleinod mit
drei grossen Perlen, in einem Gewände von Goldstoff, ähnlich dem ihres erlauchten Verlobten, worauf
ein schwarzer Kragen mit weisser Einfassung genäht ist. Angeblich in einem Alter von vierzehn Jahren.
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*) Aus welchem Namen dieses wahrscheinlich bei einer alten Re-
staurirung entstellte Terrentia entstanden ist, vermag ich
nicht mit Bestimmtheit anzugeben. Das Wort dürfte ursprüng-
lich Bregen tia oder Brigant ia geheissen haben. Die erste
Hälfte dieser für Oesterreich wohlgelegenen Grafschaft hatte
Erzherzog Sigmund von der Erbgräfm Elisabeth von
Montfort-Bregenz und Witwe des Markgrafen Wilhelm
von Hochberg am 12. Juli 1451 um 35,592 Pfund Pfenninge
gekauft; die zweite Hälfte wurde vom Erzherzog Ferdinand I.
den 5. September 1523 um 50,000 Gulden erworben. Wenn
auch damals Halbbregenz dem Erzherzog Sigmund von Tirol
gehörte, so konnte doch sein Vetter und Erbe Maximilian
von demselben den Titel führen. Er liess später das Wappen
von Bregenz von Albrecht Dürer in seine Ehrenpforte (N. 29)
aufnehmen. Eben so sind Schelklingen und Nellen-
burg in Schwaben, die gleichfalls dem Erzherzzg Sigmund
gehörten, hier unter die Titel aufgenommen. Die Grafschaft
Schelklingen und die Stadt Ehingen wurden schon am 11. Sep-
tember 1343 von dem Grafen Konrad von Schelklingen an die
Erzherzoge von Österreich verkauft; so brachte Erzherzog Sig-
mund vom Grafen Johann von Thengen am St. Georgentag 1465
die genannte Landgrafschaft Ne 11 en bürg im Hegau um
37,905 Gulden an sich.
In’s Geschichtliche der einzelnen Länder und Gebiete, wie und wann sie an Österreich und an
das Haus Habsburg gekommen, genau und kritisch einzugehen, würde uns hier allzuweit führen, und kann, wenn
es beliebt, dem besseren in Geschichtswerken nachgesehen werden. Es ist j edoch zu bemerken, dass in den neuesten
Lehrbüchern und historisch-statistischen Werken noch manche irrige Angabe, besonders über die ehemaligen
österreichischen Besitzungen in den Vorlanden, unausrottbar fortwuchert.
Eine im Ganzen gute und ausführliche Zusammenstellung über die Länder, Wappen (mit ihrer
Abbildung auf fünf Tafeln) und Titel des habsburgisch-österreichischen Hauses beider Linien , von den älte-
sten Zeiten bis auf die grosse Kaiserin Maria Theresia, findet man in G e b h a r d i ’s Genealog. Geschichte
der erblichen Reichsstände in Teutschland. Halle 1779. Bd.II.3—141- Die Wappen zur'Zeit des
Kaisers Maximilian in dessen Ehrenpforte oder Arc triomphal von Albrecht Dürer, herausgegeben von
Adam Ritter von Bartsch} Wien 1799 auf den Blättern No. 29 u. 39 j auf Thalern des K. Maxi-
milian, siehe in v. Schulthess-Rechberg’s Thaler-Cabinet. Wien 1840, No. 4. 8 (wo auch Feldkirch
und Nellenburg) und No. 19} dann in Marquard Herrgott’s Monum. Augustae Domus Austriacae.
Viennae 1751. Tom. I. Tab. XV. XVI. XVII.
B.
Zur Linken des Erzherzogs sehen wir gleichfalls auf schwarzbraunem Grunde das Bildniss der
Herzogin Maria von Burgund mit schwarzsammtner, bis auf die Achseln herabreichender, (capu-
chonartigen) Haube, die mit einer goldenen Doppelborte eingefasst ist} am Halse hängt ein Kleinod mit
drei grossen Perlen, in einem Gewände von Goldstoff, ähnlich dem ihres erlauchten Verlobten, worauf
ein schwarzer Kragen mit weisser Einfassung genäht ist. Angeblich in einem Alter von vierzehn Jahren.
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