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Berichte des Alterthums-Vereines zu Wien — 1.1854

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Bildnisse österreichscher Herzoge des XIV. Jahrhunderts und ihrer Gemahlinen
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https://doi.org/10.11588/diglit.70122#0141

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BILDNISSE ÖSTERREICHISCHER HERZOGE

DES XIV. JAHRHUNDERTS
UND IHRER GEMAHIiINEN
ZUM ERSTEN MAL HERAUSGEGEBEN
VON
ERNST BIRK.

Mehr als hundert Jahre sind verflossen, seit der gelehrte Benedictiner von St. Blasien im Schwarzwald,
Franz-Jacob, mit dem Klosternamen Marquard Her gott, kaiserlicher Rath, Historiograph und Propst
zu Kronzingen (^geboren zu Freiburg im Breisgau den 9. October 1694 9- October 1762) sein be-
rühmtes Werk Monumenta Augustae domus Habsburgicae mit einer in Deutschland bis dahin nie gesehenen
typographischen Pracht zu veröffentlichen begann. 1760 erschien zu Freiburg im Breisgau unter Mitwirkung
seines Ordensbruders Rustenus Heer der dritte Theil Pinacotheca principum Austr iae, eine möglichst voll-
ständige Sammlung aller damals bekannten Bildnisse von Familiengliedern des kaiserlichen Hauses mit dan-
kenswerthen historischen Erläuterungen und einem Anhänge wichtiger Urkunden. Da bei dem Brande, der
das Kloster St. Blasien im Jahre 1768 verheerte, der grösste Theil der Auflage dieses dritten Bandes der
Monumenta zu Grunde ging, so veranstaltete Abt Martin Gerbert im Jahre 1773 eine zweite unver-
änderte Ausgabe in der Drukerei des Klosters. Noch heute steht diese von Herrgott und seinen Ordens-
brüdern Rustenus Heer und Martin Gerbert unter kaiserlicher Aegide zu Stande gebrachte Arbeit un-
übertroffen da, ist auch die künstlerische Ausführung der zahlreichen Abbildungen nicht getreu und den ge-
steigerten Anforderungen unserer Tage wenig entsprechend. Herrgott’s Verdienst diese grossartige Idee
erfasst und durchgeführt zu haben, ist um so höher anzuschlagen, als seit jenen Tagen manches ehrwürdige
Denkmal der Vorzeit spurlos verschwand, dessen wenngleich mangelhafte Abbildung wir nur seinen Bemü-
hungen verdanken.
Da eine neue vollständig überarbeitete und vermehrte Ausgabe der Monumenta des allerhöchsten
Kaiserhauses mit Anwendung aller vervollkommten technischen Hilfsmittel der Gegenwart wohl noch
lange ein frommer Wunsch bleiben dürfte, so soll die vorliegende Kupfertafel indess eine kleine
Ergänzung der Pinacotheca aus bisher unbeachteter Quelle bringen. Sie enthält vier gleichzeitige Bildnisse
Herzog Albrecht des RI., seiner Gemahlin Beatrix, Burggräfin von Nürnberg, dann jene seines
Vetters, Herzogs Wilhelm und seiner Gemahlin Johanna von Durazzo, in der Grösse der Originale.
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