zu F. 0. v. Leber’s Burgenbeschreibungen.
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sehen Ansicht der Semmeringbahn von Payerbach bis zum Semmering - Haupttunnel, 6'/>"hoch, 16"8'"lang, 1854,
lylhogr. von L. Czerny.
35) Ad. Schau hach: Die Deutschen Alpen. Ein Handbuch für Reisende durch Tyrol, Österreich, Steyermark, Illyrien,
Oberbayern und die anstossenden Gebiete, Jena 1845'—1847, 5 Bde., erwähnt III, 26t—262 auch Pötten.
Abbildungen.
Abbildungen von Pötten finden sich:
a) Von 1672 in Vischer's Topographie von Niederösterreich (V. U. W. W. Nr. 74); das Bild zeigt das auf nacktem Fels
thronende Schloss mit seinen Befesligungswerken in vollends bewohnbarem Zustande unter Dach, den viereckigen Schloss-
thurm noch kuppelartig gedeckt, zuunterst die bereits auf der Anhöhe gelegene Pfarrkirche mit der dahinanführenden
Umfriedungsmauer. Schultes (s. oben S. 41, n. 3, 1. Auflage S. 273, 2. Aull. S. 139) bemerkt ganz naiv: Die Ruinen
von Pölten sind nicht mehr das, was sie vor 130 Jahren bei. Vischer tcaren, nämlich eine wohlerhaltene Festung*,
gegen welche Äusserung Feuchtersieben (oben n. 15) das Schloss Pötten in seinem dermaligen Stande der Erhaltung in
Schutz nimmt.
b) Von 1816 bei Köpp v. Felsenthal (s. oben Nr. 9).
c) Von 1821 gezeichnet und radiert von Georg Christian Wil der (geb. zu Nürnberg 9. März 1794, von 1819—1830 in Wien,
seither wieder in Nürnberg lebend) in einem leider sehr wenig verbreiteten, aber netten Bildchen 3'/i Zoll breit, etwas
über 2'/a Zoll hoch; es gibt die Ansicht des eigentlichen Schlosses an der Eingangsseile mit seinen Befestigungen, von dem
(damals) dachlosen viereckigen Schlossthurme beherrscht. Unterhalb steht: G. C. Wilder del et sc. 1821. Uber die von
Wilder in gleichem Formate radierten neun übrigen Bildchen von österreichischen Baudenkmalen ist zu vergleichen:
Feil: Original-Beiträge zur Geschichte der Aufhebung mehrerer Klöster in Niederösterreich; in SchmidUs:
Österr. Blätter für Literatur und Kunst, 1845. S. 542, Anm. ***).
d) 1832 bei Schweickhar dt (s. oben n. 19), jedoch keine selbstständige Aufnahme, sondern nur verkleinerte Copie des
Bildes bei K ö p p.
e) Unter den in Steindruck sehr nett und gefällig ausgeführten, 1844 bei L. T. Neumann in Wien erschienenen Umge-
bungen vom Schneeberg zeigt das. Pillen enthaltende Blatt die Ansicht des Schlossberges mit der Kirche auf einer Er-
höhung desselben, von der Wehre im Orte aus aufgenommen. Vom Schlosse selbst sind jedoch nur die unromantischen
Befestigungswerke allein zu sehen. Das von Rothmüller nach der Natur gezeichnete und lylhographierte Bild ist
S'/j" breit, 5" 10'" hoch.
f) Schloss Pitt en bei Neustadt, nach der Natur gezeichnet von Rothmüller, von diesem und von Sandmann lylho-
graphiert, mit dem vorigen fast gleichzeitig bei Pal er no in Wien herausgegeben, 7"10'" breit, 5"4'"hoch, zeigt das Schloss
von der Höhe aus aufgenommen, in der nach Osten gekehrten Seite mit dem, durch ein Vorwerk versicherten Einfahrts-
thore. Die inneren Gebäudelheile überragen hier die geradlinigen Festungswerke, wesshalb dieses Bildchen, sofern es
sich um den Gewinn einer Ansicht des Schlosses selbst bandelt, dem eben genannten vorzuziehen ist, wenn letzteres
gleich den Vorrang durch den malerischen Standpunct der Aufnahme behauptet. Feil.
Die Wälle der Burg, deren Bau gegen Feuergeschütze berechnet ist, bilden nebst dem Brunnen ihre
einzige Merkwürdigkeit. Die eigentliche Burg aber, Jahrhundert lang die Wiege von Heldengeschlechtern,
ist nicht mehr. Weilläufige Steinwälle begrenzen nun einen grossen Hofraum, auf welchem jetzt etliche Wirth-
schaftsgebäude, Schafställe, eine zu profanen ZweckenT) verwendete Kapelle, und ein unbedeutendes Som-
merschlösschen stehen.
Demnach mag die Veste ihrer historischen Wichtigkeit wegen hier ihr Plätzchen finden.
Man versäume nicht, sich dem Markte Pütten von Sebenstein aus zu nähern, wodurch man während der
ganzen Fahrt die malerischste Seite des Schlossberges mit der auf halber Höhe liegenden, befestigten Kirche
im Auge behält.
Der alte Markt, einst eine Stadt, (das alte Putinum, urbs amplissimae, mater civitatum Norici sagt
die Chronik von Lambach 1 2), zeigt keine Spur der ehemaligen Grösse. Er zählt etwa ein halbes Hundert un-
1) Man übersehe nicht, dass Leber diese Schilderung 1842 entwarf. Im Nachhange folgen einige Andeutungen über den
seither auf dem Schlosse Pölten eingetrelenen besseren Stand der Dinge. F.
2) Richtiger lautet die Stelle so: PUTINA, urbs inclyta et famosa, quae quasi metropolis et mater civitatum versus
Pannoniam ad Australem plagam, ad arcendos hostiles Pannoniorum incursus et devastationes antiquitus constituta
fuit. (Vita beati Adalberonis episcopi Herbipolensis et fundatoris coenobii Lambacensi*, ord. S. Bened. in Austria
superiori. Autore anonymo Benedictino Lambacensi. Bei Pez: Script. Rer. Aust. II, 7.) Der Passauer Bischof Schreit-
wien sagt in seinem: Catalogus Archiepisc. Laureac. et Patav. Eccles, bei Rauch: Script. Her. Austr. II, 480: ducuni
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sehen Ansicht der Semmeringbahn von Payerbach bis zum Semmering - Haupttunnel, 6'/>"hoch, 16"8'"lang, 1854,
lylhogr. von L. Czerny.
35) Ad. Schau hach: Die Deutschen Alpen. Ein Handbuch für Reisende durch Tyrol, Österreich, Steyermark, Illyrien,
Oberbayern und die anstossenden Gebiete, Jena 1845'—1847, 5 Bde., erwähnt III, 26t—262 auch Pötten.
Abbildungen.
Abbildungen von Pötten finden sich:
a) Von 1672 in Vischer's Topographie von Niederösterreich (V. U. W. W. Nr. 74); das Bild zeigt das auf nacktem Fels
thronende Schloss mit seinen Befesligungswerken in vollends bewohnbarem Zustande unter Dach, den viereckigen Schloss-
thurm noch kuppelartig gedeckt, zuunterst die bereits auf der Anhöhe gelegene Pfarrkirche mit der dahinanführenden
Umfriedungsmauer. Schultes (s. oben S. 41, n. 3, 1. Auflage S. 273, 2. Aull. S. 139) bemerkt ganz naiv: Die Ruinen
von Pölten sind nicht mehr das, was sie vor 130 Jahren bei. Vischer tcaren, nämlich eine wohlerhaltene Festung*,
gegen welche Äusserung Feuchtersieben (oben n. 15) das Schloss Pötten in seinem dermaligen Stande der Erhaltung in
Schutz nimmt.
b) Von 1816 bei Köpp v. Felsenthal (s. oben Nr. 9).
c) Von 1821 gezeichnet und radiert von Georg Christian Wil der (geb. zu Nürnberg 9. März 1794, von 1819—1830 in Wien,
seither wieder in Nürnberg lebend) in einem leider sehr wenig verbreiteten, aber netten Bildchen 3'/i Zoll breit, etwas
über 2'/a Zoll hoch; es gibt die Ansicht des eigentlichen Schlosses an der Eingangsseile mit seinen Befestigungen, von dem
(damals) dachlosen viereckigen Schlossthurme beherrscht. Unterhalb steht: G. C. Wilder del et sc. 1821. Uber die von
Wilder in gleichem Formate radierten neun übrigen Bildchen von österreichischen Baudenkmalen ist zu vergleichen:
Feil: Original-Beiträge zur Geschichte der Aufhebung mehrerer Klöster in Niederösterreich; in SchmidUs:
Österr. Blätter für Literatur und Kunst, 1845. S. 542, Anm. ***).
d) 1832 bei Schweickhar dt (s. oben n. 19), jedoch keine selbstständige Aufnahme, sondern nur verkleinerte Copie des
Bildes bei K ö p p.
e) Unter den in Steindruck sehr nett und gefällig ausgeführten, 1844 bei L. T. Neumann in Wien erschienenen Umge-
bungen vom Schneeberg zeigt das. Pillen enthaltende Blatt die Ansicht des Schlossberges mit der Kirche auf einer Er-
höhung desselben, von der Wehre im Orte aus aufgenommen. Vom Schlosse selbst sind jedoch nur die unromantischen
Befestigungswerke allein zu sehen. Das von Rothmüller nach der Natur gezeichnete und lylhographierte Bild ist
S'/j" breit, 5" 10'" hoch.
f) Schloss Pitt en bei Neustadt, nach der Natur gezeichnet von Rothmüller, von diesem und von Sandmann lylho-
graphiert, mit dem vorigen fast gleichzeitig bei Pal er no in Wien herausgegeben, 7"10'" breit, 5"4'"hoch, zeigt das Schloss
von der Höhe aus aufgenommen, in der nach Osten gekehrten Seite mit dem, durch ein Vorwerk versicherten Einfahrts-
thore. Die inneren Gebäudelheile überragen hier die geradlinigen Festungswerke, wesshalb dieses Bildchen, sofern es
sich um den Gewinn einer Ansicht des Schlosses selbst bandelt, dem eben genannten vorzuziehen ist, wenn letzteres
gleich den Vorrang durch den malerischen Standpunct der Aufnahme behauptet. Feil.
Die Wälle der Burg, deren Bau gegen Feuergeschütze berechnet ist, bilden nebst dem Brunnen ihre
einzige Merkwürdigkeit. Die eigentliche Burg aber, Jahrhundert lang die Wiege von Heldengeschlechtern,
ist nicht mehr. Weilläufige Steinwälle begrenzen nun einen grossen Hofraum, auf welchem jetzt etliche Wirth-
schaftsgebäude, Schafställe, eine zu profanen ZweckenT) verwendete Kapelle, und ein unbedeutendes Som-
merschlösschen stehen.
Demnach mag die Veste ihrer historischen Wichtigkeit wegen hier ihr Plätzchen finden.
Man versäume nicht, sich dem Markte Pütten von Sebenstein aus zu nähern, wodurch man während der
ganzen Fahrt die malerischste Seite des Schlossberges mit der auf halber Höhe liegenden, befestigten Kirche
im Auge behält.
Der alte Markt, einst eine Stadt, (das alte Putinum, urbs amplissimae, mater civitatum Norici sagt
die Chronik von Lambach 1 2), zeigt keine Spur der ehemaligen Grösse. Er zählt etwa ein halbes Hundert un-
1) Man übersehe nicht, dass Leber diese Schilderung 1842 entwarf. Im Nachhange folgen einige Andeutungen über den
seither auf dem Schlosse Pölten eingetrelenen besseren Stand der Dinge. F.
2) Richtiger lautet die Stelle so: PUTINA, urbs inclyta et famosa, quae quasi metropolis et mater civitatum versus
Pannoniam ad Australem plagam, ad arcendos hostiles Pannoniorum incursus et devastationes antiquitus constituta
fuit. (Vita beati Adalberonis episcopi Herbipolensis et fundatoris coenobii Lambacensi*, ord. S. Bened. in Austria
superiori. Autore anonymo Benedictino Lambacensi. Bei Pez: Script. Rer. Aust. II, 7.) Der Passauer Bischof Schreit-
wien sagt in seinem: Catalogus Archiepisc. Laureac. et Patav. Eccles, bei Rauch: Script. Her. Austr. II, 480: ducuni