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Joseph Feil,
wähnt wurde, und 1768 als das der Geburt Steigers. Doch ist diese letztere Angabe unrichtig; denn der im Wiener-Neu-
städter Friedhöfe, an der Umfangsmauer dem Eintretenden zur linken, der Reihe nach als der sechste sich darbietende
Grabstein Steig er’s trägt oberhalb dem, durchaus bergmännische Abzeichen zeigenden Sleiger’schen Wappen die Inschrift :
Ant. Dav. Steiger Ritter von
Arnstein
geb. 2. Feb. 1755. gest. 30. Jaenn. 1832.
Ihm dessen Herz im Triebe Für Recht und Treue brach
Weint hier der Seinen Liebe des Schmerzes Thräne nach.
Auch die S. 13 vorkommende Angabe des Jahres 1792 als das der Gründung des Ritterbundes der Wilde ns l einer
steht mit S. 20, wo 1790 hiefür angegeben, in einem, von Sch. nicht gelösten Widerspruche. So muss auch der Widerspruch
der Jahreszahlen 1824 und 1834 auf S. 64 hier dahin berichtiget werden, dass 1824 die richtige Angabe ist; der Inhalt des
von Sch. dort milgetheilten Briefes liefert zugleich den Beweis, dass Steiger damals noch im Besitze Sebenstein’s war,
welches nach einigen topographischen Werken schon 1823 an das Haus Liechtenstein gekommen sein soll. Die hierauf
(S. 15—16) folgenden biographischen Notizen über den Burgvogt Kuno sind Sch mi dl’s Umgeb. Wien’s, II, 618 ent-
nommen (welche letzteren Angaben jedoch, wie oben n. 29 erwähnt. Scheiger’s hier im Nachhange abgedruckter Lebens-
skizze Kuno’s, damals noch in Handschrift, entlehnt wurden), wobei jedoch durch ein Schreib- oder Druckversehen der
14. (statt 24.) Juli 1831 als der Todestag des ehrlichen Burgvogts angegeben ist, sowie das wesentlichste der Charakteristik
des letzteren, aus Scheiger’s Andeutungen u. s. w. 1828, S. 134—136 genommen ist. Die zur Vollendung dieser Cha-
rakteristik von Schimmer (S. 16—17) erzählte Spuckgeschichte, deren passives Mitglied er selber war. ist ein offenes
Bekenntniss der engen Grenzen des Starkmuthes des Erzählers. Die von S. 18 an, ganz passend in ununterbrochener Fort-
setzung des bisher vorgebrachten, beginnende Chronik des gedachten Ritterbundes enthält durchaus neue Angaben, aus
dem, auf diese Ritterschaft bezüglichen Handschriflen-Nachlasse S teige r’s sen. So dankbar diese quellensichere und aus-
führlichere Schilderung auch aufgenommen werden muss, so wären doch selbst diese Quellen noch einer umfangsreicheren
Benützung zur Charakteristik des Bundes und seiner Mitglieder fähig gewesen; es muss jedoch bemerkt werden, dass sich auch
in anderen Privathänden noch kernhaltiger Stoff für die Geschichte der Ritter auf blauer Erde zerstreut vorfindet, so z. B.
wichtiges in den Händen des Erzherzogs J ohann, dann ausFerd. v. Wetze Isberg’s Nachlass im Besitze des, seit 1828
zu Niemtschilz in Böhmen lebenden, pensionierten k. k. Hauptmannes und gewesenen Professors der Geschichte an der
Wiener-Neustädler k. k. Militär - Akademie F. X. Joh. Georg Heinrich Freiherrn v. Chanowsky (dermal im Besitze des
k. k. Postdireclors J. Sc beiger zu Gralz) u. s. w. sich befindet. Der Wiederabdruck einiger auf den Bund Bezug neh-
menden Lieder und Gedichte, dann der (oben S. 160, n. 7) erwähnten Beschreibung des dreifachen Ritterfestes am 4. Okt. 1812
verdient um so mehr Anerkennung, als sie bereits sehr selten geworden sind, doch aber für den harmlosen, ebenso reli-
giösen als wahrhaft patriotischen Geis! unzweideutig sprechen, von dem die Ritterschaft immerdar durchdrungen war, und
dadurch die leichtfertigen, theils böswilligen Verläumdungen dieses Männervereins (s. z. B. oben n. 3 u. 33) am schlagendsten
zu widerlegen geeignet sind.
Das S. 120—139 beigefügte vollständige Ritter - Verzeichniss, das manchem einstigen Milgliede des Bundes eine hei-
tere, vielleicht auch wehmütbige Saile anstimmen wird, und in dem die t heilweise beigefügten Sterbejahre der einzelnen
Glieder sehr dankenswerth sind , ist wohl in Bezug auf den Stand der Ritterschaft in der letzten Zeit ihres Bestandes voll-
ständig, nicht aber in solcher Art, dass es alle Mitglieder enthalte, welche seit dem Entstehen des Bundes auch in frü-
herer Zeil diesem angehörten.
40) Das 1853 in zweiter Ausgabe zu Wien erschienene Werkchen: Zwei Tage auf dem Semmering. Eine Anleitung, die
Semmeringalpe und die Staatseisenbahn von Gloggnitz bis Mürzzuschlag zweckmässig, angenehm und schnell zu
bereisen. Nach eigenen Wanderungen und bewährten Quellen. Mit einer Situazion und einem Profile der Eisenbahn;
kl. 8, erzählt S. 20—22 unter der Überschrift: Die Wildensteiner auf blauer Erde, einiges über den einstigen Ritterbund
auf Sebenslein und den damaligen Zustand dieses Schlosses.
41) Der vom Severinusvereine in Wien herausgegebene: Österreichische Volksfreund enthält Jahrgang 1854, n. 99 und 100 in
einem werthvollen Aufsatze (vom Grafen Heinrich O’Donnel) mit der Aufschrift: Abstecher ins Gebirge und kirchliche
Feier daselbst (nämlich Einweihung des neuen Hochaltars in der Pfarrkirche zu Kirchau) am Schlüsse S. 613—614 die
ersten Andeutungen über die neueste freundliche Umstaltung der Sebensteiner Dorfkirche.
Abbildungen.
Äusser den bereits im Vorstehenden erwähnten bei Gaheis (n. 4), in dem Festbüchlein v.J.1812 (n. 6), bei Köpp (n. 8),
Sch weickbar dt (n. 23), im Taschenbuche Vesta (n. 27), bei F. v. Augustin (n. 30) und Schimmer (n. 39) folgende:
a) Jene in Vis ehe r’s Topographie v. J. 1672 V- U. W. W. n. 96 zeigt, das Schloss auf ganz nacktem Fels von der Nordseite.
Das Hochschloss gegen Ost enthielt ungefähr in der Mitte seiner zwei Stockwerke hohen Hauptfronte einen angebauten,
um zwei Etagen höheren viereckigen Thurm mit vierseitigem Spitzdach, welcher Thurm, als er den Einsturz drohte, 1805
durch Steiger abgebrochen wurde; noch zeigen sich an der Aussenseite die Spuren jener Stelle, wo er früher das Haupt-
gebäude mit seiner ganzen südlichen Seite unmittelbar berührte. Der an der nördlichen Umfangsmauer, zwischen dem
Hochschloss und dem hohen Thurm befindlich gewesene, erst nach 1824 weggebrochene viereckige Pavillon mit der herum-
laufenden Gallerie ist hier bereits sichtbar. Eine, nun längst schon verfallene, abschüssige Befestigungsmauer, die eine von
aussen vielleicht leichter zugängliche Felspartie abgeschnitten hatte, berührt diesen Pavillon. Alt-Sebenslein überragt in
Joseph Feil,
wähnt wurde, und 1768 als das der Geburt Steigers. Doch ist diese letztere Angabe unrichtig; denn der im Wiener-Neu-
städter Friedhöfe, an der Umfangsmauer dem Eintretenden zur linken, der Reihe nach als der sechste sich darbietende
Grabstein Steig er’s trägt oberhalb dem, durchaus bergmännische Abzeichen zeigenden Sleiger’schen Wappen die Inschrift :
Ant. Dav. Steiger Ritter von
Arnstein
geb. 2. Feb. 1755. gest. 30. Jaenn. 1832.
Ihm dessen Herz im Triebe Für Recht und Treue brach
Weint hier der Seinen Liebe des Schmerzes Thräne nach.
Auch die S. 13 vorkommende Angabe des Jahres 1792 als das der Gründung des Ritterbundes der Wilde ns l einer
steht mit S. 20, wo 1790 hiefür angegeben, in einem, von Sch. nicht gelösten Widerspruche. So muss auch der Widerspruch
der Jahreszahlen 1824 und 1834 auf S. 64 hier dahin berichtiget werden, dass 1824 die richtige Angabe ist; der Inhalt des
von Sch. dort milgetheilten Briefes liefert zugleich den Beweis, dass Steiger damals noch im Besitze Sebenstein’s war,
welches nach einigen topographischen Werken schon 1823 an das Haus Liechtenstein gekommen sein soll. Die hierauf
(S. 15—16) folgenden biographischen Notizen über den Burgvogt Kuno sind Sch mi dl’s Umgeb. Wien’s, II, 618 ent-
nommen (welche letzteren Angaben jedoch, wie oben n. 29 erwähnt. Scheiger’s hier im Nachhange abgedruckter Lebens-
skizze Kuno’s, damals noch in Handschrift, entlehnt wurden), wobei jedoch durch ein Schreib- oder Druckversehen der
14. (statt 24.) Juli 1831 als der Todestag des ehrlichen Burgvogts angegeben ist, sowie das wesentlichste der Charakteristik
des letzteren, aus Scheiger’s Andeutungen u. s. w. 1828, S. 134—136 genommen ist. Die zur Vollendung dieser Cha-
rakteristik von Schimmer (S. 16—17) erzählte Spuckgeschichte, deren passives Mitglied er selber war. ist ein offenes
Bekenntniss der engen Grenzen des Starkmuthes des Erzählers. Die von S. 18 an, ganz passend in ununterbrochener Fort-
setzung des bisher vorgebrachten, beginnende Chronik des gedachten Ritterbundes enthält durchaus neue Angaben, aus
dem, auf diese Ritterschaft bezüglichen Handschriflen-Nachlasse S teige r’s sen. So dankbar diese quellensichere und aus-
führlichere Schilderung auch aufgenommen werden muss, so wären doch selbst diese Quellen noch einer umfangsreicheren
Benützung zur Charakteristik des Bundes und seiner Mitglieder fähig gewesen; es muss jedoch bemerkt werden, dass sich auch
in anderen Privathänden noch kernhaltiger Stoff für die Geschichte der Ritter auf blauer Erde zerstreut vorfindet, so z. B.
wichtiges in den Händen des Erzherzogs J ohann, dann ausFerd. v. Wetze Isberg’s Nachlass im Besitze des, seit 1828
zu Niemtschilz in Böhmen lebenden, pensionierten k. k. Hauptmannes und gewesenen Professors der Geschichte an der
Wiener-Neustädler k. k. Militär - Akademie F. X. Joh. Georg Heinrich Freiherrn v. Chanowsky (dermal im Besitze des
k. k. Postdireclors J. Sc beiger zu Gralz) u. s. w. sich befindet. Der Wiederabdruck einiger auf den Bund Bezug neh-
menden Lieder und Gedichte, dann der (oben S. 160, n. 7) erwähnten Beschreibung des dreifachen Ritterfestes am 4. Okt. 1812
verdient um so mehr Anerkennung, als sie bereits sehr selten geworden sind, doch aber für den harmlosen, ebenso reli-
giösen als wahrhaft patriotischen Geis! unzweideutig sprechen, von dem die Ritterschaft immerdar durchdrungen war, und
dadurch die leichtfertigen, theils böswilligen Verläumdungen dieses Männervereins (s. z. B. oben n. 3 u. 33) am schlagendsten
zu widerlegen geeignet sind.
Das S. 120—139 beigefügte vollständige Ritter - Verzeichniss, das manchem einstigen Milgliede des Bundes eine hei-
tere, vielleicht auch wehmütbige Saile anstimmen wird, und in dem die t heilweise beigefügten Sterbejahre der einzelnen
Glieder sehr dankenswerth sind , ist wohl in Bezug auf den Stand der Ritterschaft in der letzten Zeit ihres Bestandes voll-
ständig, nicht aber in solcher Art, dass es alle Mitglieder enthalte, welche seit dem Entstehen des Bundes auch in frü-
herer Zeil diesem angehörten.
40) Das 1853 in zweiter Ausgabe zu Wien erschienene Werkchen: Zwei Tage auf dem Semmering. Eine Anleitung, die
Semmeringalpe und die Staatseisenbahn von Gloggnitz bis Mürzzuschlag zweckmässig, angenehm und schnell zu
bereisen. Nach eigenen Wanderungen und bewährten Quellen. Mit einer Situazion und einem Profile der Eisenbahn;
kl. 8, erzählt S. 20—22 unter der Überschrift: Die Wildensteiner auf blauer Erde, einiges über den einstigen Ritterbund
auf Sebenslein und den damaligen Zustand dieses Schlosses.
41) Der vom Severinusvereine in Wien herausgegebene: Österreichische Volksfreund enthält Jahrgang 1854, n. 99 und 100 in
einem werthvollen Aufsatze (vom Grafen Heinrich O’Donnel) mit der Aufschrift: Abstecher ins Gebirge und kirchliche
Feier daselbst (nämlich Einweihung des neuen Hochaltars in der Pfarrkirche zu Kirchau) am Schlüsse S. 613—614 die
ersten Andeutungen über die neueste freundliche Umstaltung der Sebensteiner Dorfkirche.
Abbildungen.
Äusser den bereits im Vorstehenden erwähnten bei Gaheis (n. 4), in dem Festbüchlein v.J.1812 (n. 6), bei Köpp (n. 8),
Sch weickbar dt (n. 23), im Taschenbuche Vesta (n. 27), bei F. v. Augustin (n. 30) und Schimmer (n. 39) folgende:
a) Jene in Vis ehe r’s Topographie v. J. 1672 V- U. W. W. n. 96 zeigt, das Schloss auf ganz nacktem Fels von der Nordseite.
Das Hochschloss gegen Ost enthielt ungefähr in der Mitte seiner zwei Stockwerke hohen Hauptfronte einen angebauten,
um zwei Etagen höheren viereckigen Thurm mit vierseitigem Spitzdach, welcher Thurm, als er den Einsturz drohte, 1805
durch Steiger abgebrochen wurde; noch zeigen sich an der Aussenseite die Spuren jener Stelle, wo er früher das Haupt-
gebäude mit seiner ganzen südlichen Seite unmittelbar berührte. Der an der nördlichen Umfangsmauer, zwischen dem
Hochschloss und dem hohen Thurm befindlich gewesene, erst nach 1824 weggebrochene viereckige Pavillon mit der herum-
laufenden Gallerie ist hier bereits sichtbar. Eine, nun längst schon verfallene, abschüssige Befestigungsmauer, die eine von
aussen vielleicht leichter zugängliche Felspartie abgeschnitten hatte, berührt diesen Pavillon. Alt-Sebenslein überragt in