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Berichte des Alterthums-Vereines zu Wien — 1.1854

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Vaterländische Biographien
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https://doi.org/10.11588/diglit.70122#0328
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268

Joseph Feil

FRIEDRICH OTTO edler von LEBER.
VON
JOSEPH FEIL.
I. Kritische Besprechung von Budiks: Ursprung, Ausbildung, Abnahme und Verfall des Turniers (Wien 1836) in Kal-
ten bäck’s Österr. Zeitschrift für Geschichts- und Staatskunde', 1836 {Blätter für Literatur, Kunst und Kritik,
S. 49—51 , 55—56).
II. Rückblicke in deutsche Vorzeit. 1. Theil unter dem besonderen Titel: Die Ritterburgen Rauheneck, Scharfeneck und
Rauhenstein. Mit geschichtlichen Andeutungen über die Vemgerichte und Turniere, Wien 1844, in Commission bei
Braumüller, gross 8. XIV und 315 Seiten (davon auf feinstem satinierten Doppelkronvelin-Papier nur 5 Exemplare für
Rechnung des Verfassers gedruckt); mit 10 Steindrucktafeln: 1. Grundriss der Veste Rauhenegg durch Farbentöne nach
fünf Bauperioden unterschieden. — 2. Ostseite der Burg Ra uh en egg im Aufriss, nach den noch vorhandenen Mauer-
resten zu jener Gestalt ergänzt, welche die Burg im 14. Jahrhunderte haben mochte. — 3. Grundriss von Scharfenegg,
nach den Ergebnissen vorgenommener Nachgrabungen ergänzt. — 4. Ra uh e ns t ein’s ältester Grundbau im 12. Jahr-
hundert. — 5. Rauhenstein nach dem letzten Haupt-Umbau im XVII. Jahrhundert, mit Rücksicht auf die zweite,
vierte und sechste Bauperiode nebst Ergänzungen und Vermulhungen verschiedenartig coloricrt. — 6. Der Grabstein Leu-
told’s (f 1299) und Eufemien’s von Chrewsbach; dann — 7. jener Friedrichs von Crewspach, genannt der t.andfahrer
(t 1360), beide Denkmale in der (Augustiner-) Hofkirche zu Baden, hier im Tondruck ahgebildet. — 8. Abbildungen
von 8 Siegeln aus dem 13. und 14. Jahrhundert, den Familien der Tur so neu von Rauheneck und Rauhenstein, dann
dem Marschall Dietrich von Pillichsdorf zugehörig; — 9. Abbildung der Turniertartsche Ilelmbig’s des älteren von
Wurmbrand (renov. 1573), mit der achtmal wiederholten Devise: ich maintz. — 10. Malerisches Bild der Ruinen der
Felsenveste Rauhen stein. Ausserdem findet sich S. 102 eine xylographierte Abbildung des Grabsteines Otto Turso’s
von Rauhenegg f 1330, in der Stiftskirche zu Heiligenkreuz , und S. 132 die Abbildung des Wappens auf einem Grenzstein
zwischen Baden und Gumpoltskirchen v. J. 1569. Sämmtliclie Risse und Abbildungen wurden von Leber aufgenommen
und gezeichnet, bei Rauh durch Sandmann. Griess er und Fahrmbacher lithographiert.
Der Beschreibung und Chronik der genannten drei Burgen, welchen sich S. 145 — 162 die umständlichen Regesten
von 52 Urkunden aus dem Archive des bestandenen Badener Augustiner - Convents anscbliessen, folgt ein Anhang, dessen
einzelne Abschnitte theils die nähere Ausführung einzelner, auf jene sich beziehenden Gegenstände, theils besondere, meist
culturgeschichtliche Erörterungen, am Schlüsse namentlich deren über das Vemgericht und über Turniere, enthalten.
III. Rückblicke in deutsche Vorzeit. II. und III. Theil; enthaltend: Wien's kaiserliches Zeughaus. Zum ersten Male aus
historisch-kritischem Gesichtspunkte betrachtet, für Alter thumsfreunde und Waffenkenner beschrieben und heraus-
gegeben. 2 Theile, Leipzig bei K. F. Köhler, Wien bei Braumüller; 1846, XVIII und 525 Seiten. Zu jedem Thcile vorne
eine von Leber gezeichnete und durch Max Fahrmbacher lithographierte Abbildung, nämlich 1. des damaligen (Erz-)
Herzogs Max I. von Österreich Harnischmeisler Junker Albrecht auf dem, mit Einschluss der Füsse vollständig gerüsteten
Pferde sitzend, wie er am 13. September 1480 in der Stadt Namur einzog (da Leber: flalt nama, statt der etwas verwischten
Worte: flatt itamttr las, so bedarf auch dessen diessfällige Erklärung auf S. 35 dieser Berichtigung); — dann 2. Erzherzog
Maximilian I. von Österreich in voller Rüstung auf halbgerüstetem Pferde, wie derselbe am 29. Sept. 1480 in die Stadt
Luxemburg (Litzelburg) einritt; beide nach Ölgemälden auf Leinwand, welche damals (1846) in der Inspectorskammer
des k. k. Zeughauses in Wien aufbewahrt wurden. Auf dem Umschlag die Gestalt Wallers zu W'ildturn in voller
Rüstung 1460, ebenfalls von Leber gezeichnet, von Alparth xylographiert. Die Erklärung hierzu auf Seite 525.
In den Text sind (S. 59, 66, 121, 278, 329) Plattnerzeichen eingerückt.
Der erste Theil des Werkes eröffnet mit einer Geschichte des kaiserlichen Zeughauses, in Verbindung mit geschicht-
lichen Andeutungen über die städtischen Rüstkammern und Zeugstadeln, dann über die herzoglichen und kaiserlichen Har-
naschkammern, denen sich einige pia desideria anschliessen (S. 1—24).
Einer Besprechung der äusseren Ansicht des Hauses (S. 25—30) folgt dann die umständliche, würdigende und beleh-
rende Beschreibung der Merkwürdigkeiten, welche die W'affensäule im ersten Stockwerke in ihren Vierungen und Langseiten
enthielten, mit Einschluss jener in der Inspectors - Kammer, in der Sammlung der Mustergew'ehrc und in der Geschütz-
Modell-Kammer (S. 30—162).
Den Schluss des ersten Bandes bildet ein Anhang (S. 163—174) mit einzelnen Abhandlungen über besondere Gegen-
stände, nämlich über den Gebrauch der Petarden, über das Alter der Drahthemden, Anwendbarkeit der Geschwindstücke
u. s. wr. Darauf folgt (S. 175—205) ein sehr belehrendes, doch aber nicht hinlänglich übersichtliches Rüstmeister-Vocabu-
larium aus gleichzeitigen Inventarien aus den Jahren 1436, 1464, 1465, 1500—1508 und 1562 zusammengetragen und kri-
tisch erläutert, mit einigen dazu gehörigen besonderen Abhandlungen.
Der zweite Theil beginnt mit einer, als Einleitung dienenden längeren Vorrede (S. 213—244), in welcher, oft
jnit scharfer Beitze, über den damaligen Zustand historischer Museen und mittelalterlicher Studien, über die fragliche Echt-
 
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