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Abriss der Entstehungsgeschichte der Sammlung1).

Wie die ersten Anläufe zu so manchem Grofsen in Preufsen, gehen auch
die frühesten nennenswerten Erwerbungen von antiken Kunstwerken auf die
Zeit des Grofsen Kurfürsten zurück. In dem von Heimbach verfassten Kataloge
des kurfürstlichen Kunstbesitzes 2) werden einige antike Skulpturen namhaft ge-
macht, die sich allerdings unter dem heutigen Bestände der Sammlung nicht
mehr haben nachweisen lassen. Dagegen ist das, was aus dem Nachlasse des
1696 verstorbenen Bellori erworben wurde, wenigstens teilweise aus der statt-
lichen Publikation Begers zu ersehen3). Die Antiken befanden sich in der
sogen. Kunstkammer, welche von 1686 bis 1705 unter Begers Leitung im
vierten Stockwerke des Berliner Schlosses untergebracht war. Der gröfste Teil
der Skulpturen, 36 Stücke, wurde dann allerdings im Jahre 1726 von Friedrich
Wilhelm I. nach Dresden abgegeben.

Neu erwachte der Sammeleifer erst wieder unter Friedrich II. So wurde
die Sammlung des im Jahre 1742 in Paris verstorbenen Kardinals Melchior
de Polignac angekauft, welche, hauptsächlich Porträtbüsten, an Statuen die sogen.
Familie des Lykomedes (Nr. 50. 218. 221. 222. 497. 588. 593. 594) enthaltend,
in Rom während des dortigen Aufenthalts des Kardinals (1723—1732) teilweise
aus eigenen Ausgrabungen desselben entstanden war.

In das Jahr 1747 fällt die ansehnliche Erwerbung des Betenden Knaben
aus Wien (Nr. 2). Nach dem im Jahre 1758 erfolgten Tode der Schwester
Friedrichs des Grofsen, der Markgräfin von Baireuth, kam deren um 1750 auf
einer italienischen Reise zusammengebrachte Sammlung durch Erbschaft in
preufsischen Besitz. Aus den beiden Sammlungen Polignac und Baireuth rühren

J) Aus dem Verzeichnis vom Jahre 1885 wiederholt. Vgl. Festschrift zur Geschichte der
königlichen Museen in Berlin, 1880, S. 106 —115.

2) Hs. im k. Münzkabinet.

3) Thesaurus Brandenburgicus etc. Coloniae Marchicae. 1696. 3 B.
 
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