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eins im oberen Rande hier im Museum entstanden, zwei oben und eines jederseits,
diese kleiner, sind älteren Ursprungs.

Wahrscheinlich stadtrömischen Fundorts, zuerst in der Sammlung Cesi be-
kannt, wo im sechzehnten Jahrhundert Smetius (32, 8) die Inschrift abschrieb

und Pighius (Berliner Mscr. f. 291) es zeichnete,
wo im siebzehnten Jahrhundert die Abbildung für
Fr. Tolommei (bei Muratori 489, 6) genommen
wurde, auch wohl noch eine Zeichnung, welche
mit Entstellung Fabretti publizierte {De aquis diss.
II, T. XIII, 1680, 2. A. 1788). Später in der
Sammlung Bellori und vor .1696 in die kurfürst-
lich brandenburgische Sammlung gelangt; dann
in der Kunstkammer. Beger, Thes. Brandend. III,
S. 272. Diese ganze Litteratur bei Jordan in Arch.
Zeitung XXIX, 1871, S. 66, wo das Relief S. 65 a abgebildet ist.

Das Relief ist auf einer oben nach hinten zu mit einem Kyma abschliefsenden
oblongen Marmorplatte gearbeitet; in einer Einfassung nach Cinerarienart aus zwei
Pflastern, welche einen Giebel mit zwei Vögeln im Felde tragen, über einer Fufs-
platte mit der Inschrift Ad Sorores quatuor, zeigt die Darstellung links die bekannte
Gruppierung der drei nackten stehenden Grazien, hier in matronaler Körperbildung,
mit vorn über dem Kopfe aufgebundenem Haar. Die zur Linken hält in der Rechten
Kornähren, die zur Rechten stützt ihre linke Hand auf das rechte Knie einer rechts
am Ende, halb von vorn gesehen, jener Gruppe zugewandt sitzenden, vollbekleideten,
auch wohl nicht barfufs gedachten Frau, welche ihr Obergewand über den Kopf
gezogen hat und es seitwärts mit der im Schofse liegenden Linken aufnimmt,
während sie die Rechte mit gehobenem Zeigefinger vor der Brust aufgebogen hält.
Die ganze Darstellung, zusammengehalten mit der Inschrift, kann nach Jahn's Vor-
gange nur so verstanden werden, dass eine wahrscheinlich sterbliche Frau den Grazien
als eine vierte gesellt gedacht wurde, und die ganze Reliefplatte wird, wie Jordan
a. a. O. nach dem Vorgange von P.E.Visconti (Atti delF acad. poiiüficia XIII, 258)
und der allerdings schwankenden Annahme O. Jahn's (Berichte d. sächs. Ges. XX,
1868, S. 185 f., Nr. 48. Vgl. das. XIV, 1861, S. 355, Anm. 242. Denkschr. der
Wiener Akad. d. Wiss. XIX, 1870, S. 39, Anm. 5) ausführlich begründet hat, als
Abzeichen eines Hauses oder eines Ladens gedient haben.

Sorgfältige Arbeit, nach Hübner's Datierung der Schriftzeichen aus dem Ende
des ersten oder dem Anfange des zweiten Jahrhunderts n. Chr.

891. Reliefmaske des Zeus Ammon. Italischer weifser Marmor. H. 0,315.

Der Rand ist modern, auch kleine Stücke der Hörner sind ergänzt, die
Nase bestofsen.

Angeblich aus der Sammlung Bellori; früher in der Kunstkammer. Ger-
hard, B.A.B. Nr. 367. Overbeck, Kunstmythölogie des Zeus, S. 284, Nr.. 28.

Das bärtige Gesicht ist in Vorderansicht zu annähernd kreisförmiger Gestalt
 
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