Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
!59

Die erhaltene Relieffigur ist auf tief eingewölbtem Grunde sehr hoch heraus-
gearbeitet; sie stellt einen aufrecht stehenden (Pos. 2, 1.) jugendlichen, bartlosen
Infanteristen des römischen Kaiserheeres dar; er ist barhaupt; das Haar reicht
ihm in den Nacken und in die Stirn. Er trägt die Tunica und darüber die Pänula.
Die Tunica ist durch Untergürtung bis über die Knie emporgezogen; das Ende der
Gürtung (Cingulum) hängt in Gestalt von vier mit Metallbuckeln und am Ende mit
je einem Halbmöndchen verzierten Lederriemen nebeneinander vor dem Schofse
unter dem überfallenden Bausche der Tunica hervor. Die Pänula hängt rechts
herab, wo sie mit einem Zipfel enden sollte, und ist links bis unter die Schulter
aufgenommen durch den kleinen Schild (parma), den der Krieger unter dem linken
Arme hält. Zur Bewaffnung gehört ferner das Schwert, das auf der rechten Seite
hängt, durch die zurückgeschlagene Pänula sichtbar, die Scheide mit Rankenorna-
ment geziert; den (grofsenteils modernen) Speer hält die aufgebogene rechte Hand
auf den Boden gestützt. Die Füfse sind mit Schuhen bekleidet.

Das Werk gehört dem ersten Jahrhundert n. Chr. an.

888. Reliefbruchstück. Griechischer weifsei- Marmor. H. 0,65. Br. 0,36. D. 0,135.

Links eine glatte Fuge für den Anstofs der folgenden
Platte, oben und rechts gebrochen. Soweit vorhanden, gut
erhalten.

Aus der Sammlung Koller. Gerhard, B.A.B. Nr. 348.

Ueberrest eines römischen Triumphalreliefs von guter
Arbeit etwa trajanischer Zeit, welches mehrere Figuren in
der Relieftiefe hintereinander zeigte. Im Vordergrunde schreitet
ein Römer in kurzer Tunica nach links hin mit vorgesetztem
rechten Fufse. Dahinter sind einige mit Hosen und Schuhen
bekleidete Beine von drei Barbaren sichtbar.

889. Pilasterrelief. Bruchstück. Bläulich-weifser Marmor.
H. 0,25. Br. 0,32.

Oben und unten abgebrochen.

Gefunden am Pagus in Smyrna; erworben 1882,
Archäol. Zeitung XLI, 1883, S. 94.

Aufsteigendes Akanthosornament, in einer Volute
ein bartloser Kopf nach links, dessen Haar weit in den
Nacken reicht und mit einem Kranze mit. Binde ge-
schmückt ist; das Gesicht hat eine allgemeine Aehnlich-
keit mit dem Trajans. Gearbeitet aus dem Reste einer
älteren kannelierten Säule; erstes Jahrhundert n. Chr.

890. Römisches Hauszeichen. Weifser Marmor. H. 0,338. Br. 0,425. D. 0,035,
Relieftiefe 0,011.

Gut erhalten. Von den Löchern zur Befestigung sind zwei im unteren und
 
Annotationen