80 Gipsabgüsse antiker Bildwerke
welcher den kleinen Dionysosknaben wartet, das in
Olympia gefundene Werk des Meisters (C) und der auf
den Unterweltsgott Eubuleus gedeutete Kopf aus Eleusis;
antike Kopien nach andern sind 1215 die Aphrodite,
mit dem danebenstehenden Kopfe einer besseren Replik;
1214 der knabenhafte, eine Eidechse tötende Apoll;
1216 der Satyrtorso vom Palatin. Der vierte Abschnitt
veranschaulicht rechts in der Statue des Diomedes und
dem großen Grabrelief des Prokleides eine der idealen
Auffassung des Skopas und Praxiteles gegenüber mehr
auf die einfache Natürlichkeit gerichtete Kunstströmung
(C), während links der sich abschabende Athlet (Apoxy-
omenos) nach Lysippos (C), dem Lieblingsbildhauer
Alexanders d. Gr., und einige seinem Stil verwandte
Werke, daneben aber auch ein mit der Reliefsäule des
dritten Abschnitts zusammengehöriges Reliefpostament
vom ephesischen Tempel aufgestellt sind. Daran reiht
sich im fünften Abschnitt rechts 1358 die meisterhafte
kolossale Nike von Samothrake, in wehendem Gewände,
wahrscheinlich für den von Demetrios im Jahre 306 v. Chr.
erfochtenen Seesieg errichtet (D), jetzt in Paris; als
Postament diente ihr ein mächtiges Schiffsvorderteil in
Marmor, wie es 1359 (im Saal VIII) der von Zumbusch
in Wien herrührende Restaurationversuch in kleinerem
Maßstabe veranschaulicht. Der Raum neben der Mitte
wird durch attische Grabreliefs (C) ausgefüllt, von denen
namentlich die große Darstellung der Demetria und
Pamphile durch einen repräsentativen Charakter auffällt,
wie er den meisten Denkmälern dieser Art sonst nicht eigen-
tümlich ist. Hinter der Nike haben die in Mantinea
gefundenen Reliefs von der Basis eines statuarischen
Werkes des Praxiteles Platz gefunden. Sie stellen den
Wettstreit des Apoll und Marsyas dar und sind von
sehr zierlicher Arbeit. Gegenüber am Fenster sieht man
den berühmten Apollo von Belvedere und die Artemis
von Versailles. Von einer besseren Replik des Apoll
stammt der sog. Steinhäusersche Kopf. Dieser und die
Vergleichung des namentlich in der Bewegung sehr
ähnlichen Ganymedes des Leochares lassen erkennen,
welcher den kleinen Dionysosknaben wartet, das in
Olympia gefundene Werk des Meisters (C) und der auf
den Unterweltsgott Eubuleus gedeutete Kopf aus Eleusis;
antike Kopien nach andern sind 1215 die Aphrodite,
mit dem danebenstehenden Kopfe einer besseren Replik;
1214 der knabenhafte, eine Eidechse tötende Apoll;
1216 der Satyrtorso vom Palatin. Der vierte Abschnitt
veranschaulicht rechts in der Statue des Diomedes und
dem großen Grabrelief des Prokleides eine der idealen
Auffassung des Skopas und Praxiteles gegenüber mehr
auf die einfache Natürlichkeit gerichtete Kunstströmung
(C), während links der sich abschabende Athlet (Apoxy-
omenos) nach Lysippos (C), dem Lieblingsbildhauer
Alexanders d. Gr., und einige seinem Stil verwandte
Werke, daneben aber auch ein mit der Reliefsäule des
dritten Abschnitts zusammengehöriges Reliefpostament
vom ephesischen Tempel aufgestellt sind. Daran reiht
sich im fünften Abschnitt rechts 1358 die meisterhafte
kolossale Nike von Samothrake, in wehendem Gewände,
wahrscheinlich für den von Demetrios im Jahre 306 v. Chr.
erfochtenen Seesieg errichtet (D), jetzt in Paris; als
Postament diente ihr ein mächtiges Schiffsvorderteil in
Marmor, wie es 1359 (im Saal VIII) der von Zumbusch
in Wien herrührende Restaurationversuch in kleinerem
Maßstabe veranschaulicht. Der Raum neben der Mitte
wird durch attische Grabreliefs (C) ausgefüllt, von denen
namentlich die große Darstellung der Demetria und
Pamphile durch einen repräsentativen Charakter auffällt,
wie er den meisten Denkmälern dieser Art sonst nicht eigen-
tümlich ist. Hinter der Nike haben die in Mantinea
gefundenen Reliefs von der Basis eines statuarischen
Werkes des Praxiteles Platz gefunden. Sie stellen den
Wettstreit des Apoll und Marsyas dar und sind von
sehr zierlicher Arbeit. Gegenüber am Fenster sieht man
den berühmten Apollo von Belvedere und die Artemis
von Versailles. Von einer besseren Replik des Apoll
stammt der sog. Steinhäusersche Kopf. Dieser und die
Vergleichung des namentlich in der Bewegung sehr
ähnlichen Ganymedes des Leochares lassen erkennen,