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Raum 66.
Erscheinung der Geschmeide: die plastische Goldarbeit
verschwindet, die Steine beherrschen die Wirkung, und
die Fassung, meist aus Silber, umrahmt die Steine mit
mageren geschnittenen Blättchen und Schnörkeln. Diese
Richtung ist durch Kreuze, Anhänger, Ohrgehänge
vertreten. — Ringe vom 15.—19. Jahrh.
Fensterwand 491. Süddeutsche Glasmalereien meist der
Spätrenaissance. In der Mitte: Nürnberger Wappen-
scheiben (der Behaim 1613, Pfinzing 1640). — Rechts:
zwei Fuggerwappen 1526; kleine Nürnberger Rund-
scheiben mit biblischen Bildern und Aposteln. — Links:
Nürnberger Wappen 1594; kleine Rundscheiben 17. Jahrh.
Neben Schrank 498. Ebenholzkabinett mit gravierten
Elfenbeineinlagen, die biblische Bilder und das Wappen
der Colonna zeigen; Italien 16. Jahrh. — Verwandte
Arbeiten neben Schrank 494.
An den Wänden: Persische Teppiche des 16.—18.
Jahrh. — Geschnitzte Holzdecke aus Fano (Mittelitalien)
und italienische Türumrahmung 16. Jahrh.
RAUM 67. ZINN, MESSING, KUPFER.
Das Zinn war vom 16. bis zum 18. Jahrh. das bevor-
zugte Material für das Tischgeschirr des bürgerlichen
Haushalts und für das Trinkgerät der Zunftstuben.
Es wird in Hohlformen aus Metall gegossen; damit das
Zinngeschirr durch häufiges Scheuern blank gehalten
werden konnte, sind die Formen der Pokale, Kannen
und Krüge im Vergleich mit gleichzeitigen Silbergefäßen
einfacher und schlichter.
Verzierungen wurden anfänglich durch Gravierung
angebracht. Bei wachsendem Bedarf und dem größeren
Schmuckbedürfnis der Renaissance ging man um die
Mitte des 16. Jahrh. zur Ätzung über. Die Ornamente
wurden mit seltenen Ausnahmen nicht in das Zinn-
geschirr selbst, sondern in die Hohlformen eingeätzt, so
daß sie beim Guß in Flachrelief erscheinen.
Ihren Höhepunkt erreichte die Zinngießerei in Frank-
reich und Deutschland in der Zeit von 1570 bis 1630.
Raum 66.
Erscheinung der Geschmeide: die plastische Goldarbeit
verschwindet, die Steine beherrschen die Wirkung, und
die Fassung, meist aus Silber, umrahmt die Steine mit
mageren geschnittenen Blättchen und Schnörkeln. Diese
Richtung ist durch Kreuze, Anhänger, Ohrgehänge
vertreten. — Ringe vom 15.—19. Jahrh.
Fensterwand 491. Süddeutsche Glasmalereien meist der
Spätrenaissance. In der Mitte: Nürnberger Wappen-
scheiben (der Behaim 1613, Pfinzing 1640). — Rechts:
zwei Fuggerwappen 1526; kleine Nürnberger Rund-
scheiben mit biblischen Bildern und Aposteln. — Links:
Nürnberger Wappen 1594; kleine Rundscheiben 17. Jahrh.
Neben Schrank 498. Ebenholzkabinett mit gravierten
Elfenbeineinlagen, die biblische Bilder und das Wappen
der Colonna zeigen; Italien 16. Jahrh. — Verwandte
Arbeiten neben Schrank 494.
An den Wänden: Persische Teppiche des 16.—18.
Jahrh. — Geschnitzte Holzdecke aus Fano (Mittelitalien)
und italienische Türumrahmung 16. Jahrh.
RAUM 67. ZINN, MESSING, KUPFER.
Das Zinn war vom 16. bis zum 18. Jahrh. das bevor-
zugte Material für das Tischgeschirr des bürgerlichen
Haushalts und für das Trinkgerät der Zunftstuben.
Es wird in Hohlformen aus Metall gegossen; damit das
Zinngeschirr durch häufiges Scheuern blank gehalten
werden konnte, sind die Formen der Pokale, Kannen
und Krüge im Vergleich mit gleichzeitigen Silbergefäßen
einfacher und schlichter.
Verzierungen wurden anfänglich durch Gravierung
angebracht. Bei wachsendem Bedarf und dem größeren
Schmuckbedürfnis der Renaissance ging man um die
Mitte des 16. Jahrh. zur Ätzung über. Die Ornamente
wurden mit seltenen Ausnahmen nicht in das Zinn-
geschirr selbst, sondern in die Hohlformen eingeätzt, so
daß sie beim Guß in Flachrelief erscheinen.
Ihren Höhepunkt erreichte die Zinngießerei in Frank-
reich und Deutschland in der Zeit von 1570 bis 1630.