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KUNST-HEROLD
No 7
bildnis, Bäuerin, Studienkopf v. Th. Lauxmann; Quitten v. Anna
Peters; Ein heißer Tag, Landschaft, Abendsonne v. Rauh-Mohn;
Vorfrühling am Schaüinsland v. Fritz Reiß; Trüber Tag,
Schusterwerkstätte v. K. Schmauk; Schmied, Vespertrunk,
Klatsch v. Karl Wähler; Durchblick auf d. See, Ammersee-
stimmung v. Q. Warth; Spätsommertag v- E. Wirsum; Plastik:
Bildnisbüste i. Marmor, Brunnenfigur, Diana, Ringer v. Emil
Kiemlen; Ball werf er v. G. Rheineck.
Wettbewerbe.
Berlin. Für die künstlerische Ausmalung der Aula des
Königstädtischen Gymnasiums (Elisabethstr. 57/58) hatte die
städtische Kunstdeputation einen Wettbewerb veranlaßt, bei
dem der Maler und Radierer Prof. Karl K ö p p i n g den ersten
Preis erhielt. Der Entwurf Köppings, der noch einige Abän-
derungen auf Wunsch der Deputation für die äußeren Ange-
legenheiten der städtischen 'höheren Lehranstalten erfahren
wird, soll, vorbehaltlich der Genehmigung der Stadtverord-
netenversammlung zur Ausführung kommen. Die Gesamt-
kosten werden 53 000 Mark betragen.
Die Renten= und Pensionsanstalt
für deutsche bildende Künstler.
In dem soeben für das Jahr 1911 erstatteten Geschäftsbe- ,
richt heißt es:
Auch das verflossene, achtzehnte Geschäftsjahr kann für
die Entwicklung unserer Anstalt als ein recht günstiges be- I
zeichnet werden. In unserm letzten Bericht meldeten wir, |
daß das Anstaltsvermögen die Höhe von einer Million Mark I
überschritten hat. Im letzt verflossenen Geschäftsjahr ist das
Vermögen weiter stark angewachsen, so daß die zweite Million
in bedeutend kürzerem Zeiträume als die erste erreicht sein i
dürfte- Auch die Mitgliederzahl ist stetig gestiegen, nament- I
lieh aber fanden in verstärktem Maße Abschlüsse mit Nach- |
Versicherungen auf ein früheres Alter und mit bedeutenderen !
Kapitaleinzahlungen nach Tabelle E statt. |
Der von der außerordentlichen Hauptversammlung vom i
8. und 9. Juli 1910 in München gefaßte Beschluß wegen Ein- i
führung einer Ehefrauen-, Witwen- und Waisenversicherung, I
von der ein besonders großer Aufschwung erwartet wurde, |
konnte leider bisher noch nicht zur Ausführung gebracht wer-
den. Das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung be-
anstandete mehrere der in der Hauptversammlung gefaßten
Beschlüsse, namentlich auch hinsichtlich die’-r [Ehefrauenver-
sicherung, so daß die Genehmigung der in Aussicht genomme-
nen Satzungsänderungen nicht erfolgen konnte. Wir sind da-
her mit unserm Versicherungstechniker -wegen Ausarbeitung
einer ganz neuen Satzung in Verbindung getreten, um da-
durch auch die Bestimmungen der Satzung übersichtlicher und
leichtverständlicher zu gestalten. Der neue Satzungsentwurf
wird voraussichtlich der im Monat Mai d. J. in Hamburg statt-
findenden ordentlchen Hauptversammlung zur Beschlußfassung
vorgelegt werden.
Die Anstalt zählte zu Beginn des Jahres 1911 591, am
Schlüsse 622 ordentliche und 79 außerordentliche Mitglieder.
Die eigenen Vermögensbestände der Ortsver-
bände betragen zurzeit:
Berlin.3100,- Mark
Darmstadt .... 512,— „
Dessau. 800,— „
Dresden . 11 897,42
Düsseldorf .... 2 4031,65
Frankfurt a- M. . . ■ 4 458,02
Hamburg . • -
. . 1 096,47 „
Karlsruhe • ■
. :. 22 829,74 „
Königsberg i. Pr.
. . 4 700,— „
Leipzig . . . •
- ■ 48,- „
München - - •
. . 5 000,-- „
Nürnberg . . .
. . 6 400— „
Stuttgart . - ■
- . 24 400,— „
Weimar • . •
. . 3 765,09 „
Das Gesamtvermögen der
Ortsverbände ergibt demnach
die ansehnliche Höhe von 91410,39 Mark und ist gegen das
Vorjahr um 5927,37 Mark gewachsen.
Die feierliche Eröffnung der neuen
Austeilung der Sezession.
am Kurfürstendamm hat am 4. April stattgefunden. Anstelle
des ersten Vorsitzenden, Lovis Corinth, der diesmal noch zur
Erholung von seiner Krankheit an der Riviera weilt, begrüßte
der zweite Vorsitzende, Bildhauer Professor August Kraus,
die Erschienen mit folgender Ansprache:
„Die Berliner Sezession veranstaltet in diesem Jahre ihre
24. Ausstellung. Sie hat mehr wie sonst einen lokalen Charak-
ter, da sie in der Hauptsache nur Werke ihrer Mitglieder ent-
hält. Das langjährige ernste Streben und Ringen unserer Mit-
gieder nach neuen Werten, nach Leben und Vollendung in
ihrer Kunst, ist, wie es uns scheint, vielfach von Erfolg gekrönt
worden. Für die Einsendungen von Nichtmitgliedern haben
wir, wie immer, an dem Grundsätze festgehalten, jedem gerecht
zu werden, und jungen echten Talenten eine Möglichkeit zu
geben, vor die Oeffenttichkeit zu treten. Auch einigen Aus-
ländern haben wir Gastfreundschaft gewährt, indem wir durch
Aufnahme ihrer Werke ihre neuen und neuesten Bestrebungen
zeigen Besonderer Dank gebührt Herrn Galeriedirektor Licht-
wark für die freundliche Ueberlassung von zwei Bildern un-
seres Präsidenten Lovis Corinth aus dem Besitze der Ham-
burger Kunsthalle, die aber erst nach Ostern vorgeführt wer-
den können- Ebenso danken wir dem Herrn Bernt Grönvold,
der uns das herrliche Porträt von Vincent van Gogh anver-
traut hat, das eine ganz besondere Zierde unserer Ausstellung
ist. Die Stadt Berlin hat sich auch in diesem Jahre bereit er-
klärt. uns durch Ankäufe zu unterstützen, wofür wir an dieser
Stelle nochmals unsere herzlichsten Dank sagen. Auch die
Stadt Charlottenburg hat uns Zusicherungen in diesem Sinne
gemacht.“
Die Sachverständigenkommission,
bei den Königlichen Museen in Berlin.
1, Gemäldegalerie,
Mitglieder:
Dr. Bode, Generaldirektor der Königlichen Museen. Graf
von H a r r a c h . Wirklicher Geheimer Rat, Professor, Ge-
schichtsmaler. Dr. Adolf Goldschmidt, ordentlicher Pro-
fessor an der Universität Berlin. Dr. James Simon. Dr.
Friedländer, Direktor des Kupferstichkabinetts der König-
lichen Museen.
Stellvertreter:
H u 1 d s c h i n s k y , Oskar. Rentner. Dr- Koe tschau.
Professor, Zweiter Direktor der Gemäldegalerie. Dr. Eduard
Simon. Geheimer Kommerzienrat. Böse, Konrad. Pro-
fessor, Maler.
2. Sammlung von Bildwerken und Abgüssen christlichen
Zeitalters.
Mitglieder:
Dr. Bode. Dr Koetschau. Dr. Sarre, Professor.
K"nsthrtcr’ker. Dr. Ritter von Falke, Professor, Direktor
KUNST-HEROLD
No 7
bildnis, Bäuerin, Studienkopf v. Th. Lauxmann; Quitten v. Anna
Peters; Ein heißer Tag, Landschaft, Abendsonne v. Rauh-Mohn;
Vorfrühling am Schaüinsland v. Fritz Reiß; Trüber Tag,
Schusterwerkstätte v. K. Schmauk; Schmied, Vespertrunk,
Klatsch v. Karl Wähler; Durchblick auf d. See, Ammersee-
stimmung v. Q. Warth; Spätsommertag v- E. Wirsum; Plastik:
Bildnisbüste i. Marmor, Brunnenfigur, Diana, Ringer v. Emil
Kiemlen; Ball werf er v. G. Rheineck.
Wettbewerbe.
Berlin. Für die künstlerische Ausmalung der Aula des
Königstädtischen Gymnasiums (Elisabethstr. 57/58) hatte die
städtische Kunstdeputation einen Wettbewerb veranlaßt, bei
dem der Maler und Radierer Prof. Karl K ö p p i n g den ersten
Preis erhielt. Der Entwurf Köppings, der noch einige Abän-
derungen auf Wunsch der Deputation für die äußeren Ange-
legenheiten der städtischen 'höheren Lehranstalten erfahren
wird, soll, vorbehaltlich der Genehmigung der Stadtverord-
netenversammlung zur Ausführung kommen. Die Gesamt-
kosten werden 53 000 Mark betragen.
Die Renten= und Pensionsanstalt
für deutsche bildende Künstler.
In dem soeben für das Jahr 1911 erstatteten Geschäftsbe- ,
richt heißt es:
Auch das verflossene, achtzehnte Geschäftsjahr kann für
die Entwicklung unserer Anstalt als ein recht günstiges be- I
zeichnet werden. In unserm letzten Bericht meldeten wir, |
daß das Anstaltsvermögen die Höhe von einer Million Mark I
überschritten hat. Im letzt verflossenen Geschäftsjahr ist das
Vermögen weiter stark angewachsen, so daß die zweite Million
in bedeutend kürzerem Zeiträume als die erste erreicht sein i
dürfte- Auch die Mitgliederzahl ist stetig gestiegen, nament- I
lieh aber fanden in verstärktem Maße Abschlüsse mit Nach- |
Versicherungen auf ein früheres Alter und mit bedeutenderen !
Kapitaleinzahlungen nach Tabelle E statt. |
Der von der außerordentlichen Hauptversammlung vom i
8. und 9. Juli 1910 in München gefaßte Beschluß wegen Ein- i
führung einer Ehefrauen-, Witwen- und Waisenversicherung, I
von der ein besonders großer Aufschwung erwartet wurde, |
konnte leider bisher noch nicht zur Ausführung gebracht wer-
den. Das Kaiserliche Aufsichtsamt für Privatversicherung be-
anstandete mehrere der in der Hauptversammlung gefaßten
Beschlüsse, namentlich auch hinsichtlich die’-r [Ehefrauenver-
sicherung, so daß die Genehmigung der in Aussicht genomme-
nen Satzungsänderungen nicht erfolgen konnte. Wir sind da-
her mit unserm Versicherungstechniker -wegen Ausarbeitung
einer ganz neuen Satzung in Verbindung getreten, um da-
durch auch die Bestimmungen der Satzung übersichtlicher und
leichtverständlicher zu gestalten. Der neue Satzungsentwurf
wird voraussichtlich der im Monat Mai d. J. in Hamburg statt-
findenden ordentlchen Hauptversammlung zur Beschlußfassung
vorgelegt werden.
Die Anstalt zählte zu Beginn des Jahres 1911 591, am
Schlüsse 622 ordentliche und 79 außerordentliche Mitglieder.
Die eigenen Vermögensbestände der Ortsver-
bände betragen zurzeit:
Berlin.3100,- Mark
Darmstadt .... 512,— „
Dessau. 800,— „
Dresden . 11 897,42
Düsseldorf .... 2 4031,65
Frankfurt a- M. . . ■ 4 458,02
Hamburg . • -
. . 1 096,47 „
Karlsruhe • ■
. :. 22 829,74 „
Königsberg i. Pr.
. . 4 700,— „
Leipzig . . . •
- ■ 48,- „
München - - •
. . 5 000,-- „
Nürnberg . . .
. . 6 400— „
Stuttgart . - ■
- . 24 400,— „
Weimar • . •
. . 3 765,09 „
Das Gesamtvermögen der
Ortsverbände ergibt demnach
die ansehnliche Höhe von 91410,39 Mark und ist gegen das
Vorjahr um 5927,37 Mark gewachsen.
Die feierliche Eröffnung der neuen
Austeilung der Sezession.
am Kurfürstendamm hat am 4. April stattgefunden. Anstelle
des ersten Vorsitzenden, Lovis Corinth, der diesmal noch zur
Erholung von seiner Krankheit an der Riviera weilt, begrüßte
der zweite Vorsitzende, Bildhauer Professor August Kraus,
die Erschienen mit folgender Ansprache:
„Die Berliner Sezession veranstaltet in diesem Jahre ihre
24. Ausstellung. Sie hat mehr wie sonst einen lokalen Charak-
ter, da sie in der Hauptsache nur Werke ihrer Mitglieder ent-
hält. Das langjährige ernste Streben und Ringen unserer Mit-
gieder nach neuen Werten, nach Leben und Vollendung in
ihrer Kunst, ist, wie es uns scheint, vielfach von Erfolg gekrönt
worden. Für die Einsendungen von Nichtmitgliedern haben
wir, wie immer, an dem Grundsätze festgehalten, jedem gerecht
zu werden, und jungen echten Talenten eine Möglichkeit zu
geben, vor die Oeffenttichkeit zu treten. Auch einigen Aus-
ländern haben wir Gastfreundschaft gewährt, indem wir durch
Aufnahme ihrer Werke ihre neuen und neuesten Bestrebungen
zeigen Besonderer Dank gebührt Herrn Galeriedirektor Licht-
wark für die freundliche Ueberlassung von zwei Bildern un-
seres Präsidenten Lovis Corinth aus dem Besitze der Ham-
burger Kunsthalle, die aber erst nach Ostern vorgeführt wer-
den können- Ebenso danken wir dem Herrn Bernt Grönvold,
der uns das herrliche Porträt von Vincent van Gogh anver-
traut hat, das eine ganz besondere Zierde unserer Ausstellung
ist. Die Stadt Berlin hat sich auch in diesem Jahre bereit er-
klärt. uns durch Ankäufe zu unterstützen, wofür wir an dieser
Stelle nochmals unsere herzlichsten Dank sagen. Auch die
Stadt Charlottenburg hat uns Zusicherungen in diesem Sinne
gemacht.“
Die Sachverständigenkommission,
bei den Königlichen Museen in Berlin.
1, Gemäldegalerie,
Mitglieder:
Dr. Bode, Generaldirektor der Königlichen Museen. Graf
von H a r r a c h . Wirklicher Geheimer Rat, Professor, Ge-
schichtsmaler. Dr. Adolf Goldschmidt, ordentlicher Pro-
fessor an der Universität Berlin. Dr. James Simon. Dr.
Friedländer, Direktor des Kupferstichkabinetts der König-
lichen Museen.
Stellvertreter:
H u 1 d s c h i n s k y , Oskar. Rentner. Dr- Koe tschau.
Professor, Zweiter Direktor der Gemäldegalerie. Dr. Eduard
Simon. Geheimer Kommerzienrat. Böse, Konrad. Pro-
fessor, Maler.
2. Sammlung von Bildwerken und Abgüssen christlichen
Zeitalters.
Mitglieder:
Dr. Bode. Dr Koetschau. Dr. Sarre, Professor.
K"nsthrtcr’ker. Dr. Ritter von Falke, Professor, Direktor