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Bernoulli, Johann Jacob
Die erhaltenen Darstellungen Alexanders des Grossen: ein Nachtrag zur griechischen Ikonographie — München, 1905

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https://doi.org/10.11588/diglit.1010#0035
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IKONOORAPH1SCHE QUELLEN

verkümmerten Wirbel, die Form des vor den Ohren und längs
der Kinnbacken keimenden riemenartigen Wangenbarts schwerlich
als charakteristische Merkmale des echten Alexanderporträts ange-
sehen werden, wahrscheinlich nicht einmal als Züge des dem Mosaik
zu Grunde liegenden Originalgemäldes, obgleich eine freie, typisch
sorglose Behandlung des Bildnisses auch diesem eigen sein konnte.
Sondern es sind, wenn sie anders nicht auf ungeschickter Restau-
ration beruhen, Abweichungen und Vergröberungen, wie sie die
Mosaiktechnik häufig mit sich bringt.1 Wenn Schreiber von voller
Lebenstreue spricht2 und grade die ungewöhnliche Bartform aus-
drücklich für Alexander in Anspruch nimmt,3 so müsste dies doch
wenigstens durch die Übereinstimmung mit der ebenfalls lebens-
treuen Azaraherme können begründet werden. Aber hier fehlt der
Bart gänzlich und das Profil hatte niemals den gesteigerten Formen-
charakter wie auf dem Gemälde.

1 Wulff p. 61.

- Stud. p. 224.

1 ibid. p. 133.
 
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