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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 3) — Weimar, 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.2631#0246
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4.

J'oezel XLUh

FINKEN VERSCHIEDENER ART.

Bd, HL No. st.

-Das Gelchlecht der Finken unteTfcheidet fich
von andern Singvögeln vorzüglich durch den
kegelförmigen , geraden und zugefpitztea
Schnabel. Die Arten, deren wir bis jetzt 110
kennen, empfehlen fich theils durch ihr fchö-
nes Gefieder, theils durch ihren angenehmen
Gefang. Bios 13 diefer Arten leben bey uns in
Teutfchland.

Fig. 1. Der gemeine Finke.

( Fringilla Coelehs, )

Der gemeine Finke ift allenthalben feines
muntern Gefieders und angenehmen Gefanges
wegen beliebt, und wird deswegen auch häufig
als Stubenvogel gehalten. Den Namen hat er
von dem. Laute, Fink! Fink! den er des Tages
fo oft ruft, erhalten. Seine Länge beträgt 7§
Zoll, die Breite mit ausgefpannten Flügeln 11
Zoll. Das Weibchen unterfcheidet fich von
dem hier abgebildeten Männchen dadurch, dafs
es kleiner, und fchmutziger von Farbe ift. Der
gemeine Fink bewohnt ganz Europa und ei-
nige Theile von Afrika. Im October zieht er
aus unfern Gegenden bis auf wenige zurück-
bleibende, weg, und kömmt im März zurück.
— Seine Nahrung befteht aus mehrern Gefä-
inen und Körnern.

Fig. 2. Der Bergfink.

( Fringilla montifringilla. )

Der "Bergfink ift fo grofs als der gemeine
Fink, aber noch fchöner, da fein Gefieder aus
einem abwechfelnden glänzenden Schwarz,
Hoch- und Orangengelb beftéht. Er bewohnt
das nördliche Europa, kommt aber im Winter
auf feinen Zügen auch in unfere Gegenden,
wird da von den Vogelftellern häufig gefangen,
und auch als Stubenvogel gehalten. Seine
Stimme befteht in einem unangenehmen Quä-
ken. Uebrigçns nährt er fich wie der gemei-
ne Fink.

Fig. 3. Der Schneefink.

{ Fringilla nivalis. )

Ift feiten in' Teutfchland , und bewohnt
die höchften Gebirge der Schweiz, Frankreichs
und Perliens. Sein Gefieder befteht aus einer
fanften Mifchung von gelblich weifs, afehgrau
und braun. Er ift Q Zoll lang.

Fig. 4. Der Hausfperling.

( Fringilla do meß tat, )

Diefer iiftige verfchlagene Vogel, der fich.
allenthalben nah an die Wohnungen der Man-
fchen anfiedelt, bewohnt ganz Europa, Afier»,
und einen Theil von Afrika. Er ift kleiner aïs
der gemeine Fink. Da der Sperling eben fo-
wohl von Raupen und Infekten, als von Kör-
nern und Gefämen lebt, fo möchte fein Nu-
tzen faft eben fo grofs, als fein Schaden feyn.
Sein Fleifch ift wie das aller hier angegebene»
Finkenarten, wohlfchrneckend und efsbar.

Fig. 5. Der Feldfperling.

( Fringilla montana. )

Ift kleiner als der Hausfperling. Seine
Farbe befteht aus abwechfelnden hell roth-
braun und weifs. An der Kehle hat er einen
fchwarzen Ring. Er bewohnt wie der vorige
ganz Europa, lebt im Sommer in den an Ge-
treidefelder ftofsenden Gebüfchen, niftet in hoh-
len Bäumen, und zieht im Winter nach dea
Wohnungen der Menfchen.

Fig. 6, Der Graufink.

( Fringilla pctronia. )

Ift der kleinfte der hier abgebildeten Fin-
kenarten, denn feine Länge beträgt nur 6§Zoll.
Er lebt in mehrern Ländern von Europa, ift in
Teutfchland aber feiten. Der Kopf und der
R-ücken ift rothbraun, der Bauen röthlieh-
weifs, die untere Seite des Halfes gelb.
 
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