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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 1) — Weimar, 1801 (2. Aufl.)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0019
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Vier/. Tl lia-ei II.

B. I. IV o. 2.

VIERFÛSSIG E T H 1ERE
aus lieisfcn Ländern.


No. i. Das Rhinocéros.
oder Esashorn.
(Rhinocéros Unicornis.)
Es wohnt, wie dev Eléphant, nur in den
heissen Ländern von Afrika und Aßen, und iß
beynahe so gross wie derselbe, nämlich 6J Fuss
hoch und ii-J Fuss lang. Es lebt einfam, in
dumpsigen Gegenden, und iß zu keinem Gebrau-
che nütze. Es frisst harte, strauchartige Ge-
wächse, und sonderlich gern Zuckerrohr. Es hat
auf derNase ein, öfterer noch zwey kurze Hör-
ner, die ihm zur Wehre dienen; Seine Haut ist
schvvarz-braun - grau, so dick und hart wie ein
Eiet, und widerlieht daher allen Säbelhieben,
Lanzenßichen undFliatenkun-eln. Sie schiebt ßch
D
wie Schilder in etlichen gTossen Falten am Leibe
über einander, und ist in diesen Falten weicher
und biegsamer,damit dasTkierßchbewegen bann.
Ans seiner dicken Haut werden bloss Spitzruthen
und Spazierstöcke gemacht, und sein Horn ver-
arbeitet man in Indien zu allerley Kunsiwerken.
Seine natürliche Feindschaft, die es «e^en den
Elephanten haben lull, ift eine Fabel; denu es
lebt mit allen Thieren in Frieden, und verthei-
digt ßch nur, wenn es gereizt wird»
Das Zebra.
oder der sfsrikauijthe Efel.
(Ecjuus Zebra.)
ET0. 2. Der Ilengß. No. 5. Die Stute.
Diess Thier gleicht überhaupt an Wuchs und
Giösse einem Maulesel, ist im Laufen so.leicht alî
ein Ilirsch, und leht in dem Eidlichen Afrika wild.
Es ist wegen seiner überaus schön und rein ge-
zeichneten Haut undFarben berühmt. DerHengß

ist grösser und schöner gezeichnet als die Stute,
obgleich diese mehr Farben als jener hat. Noch
zur Zeit hat man es nicht zähmen und zu einem
Ilausthiere machen können.
No. 4. Das Stach elscliweiii
aus Indien.
(Hystrix criscata.)
Das Stachelschwein ift nur in lieissen Ländern
aller Welttheile einheimilch , lebt aber auch häu-
fig in Italien in den Apenninen , und nährt ßch
von Wurzeln, Geimiss, Früchten und Sämcrey.
Es gvänzt an den Igel, und sseht wegen seiner
langen Stacheln , die es auf dein Rücken und im
Schwänze hat, und die wahre Federkielen sind,
zwisclien den Vögeln und viersüssigen Thieren.
Es ist braun, der Kopf röthlich, die Stacheln
braun, weiss, gelb und söth gesseckt, und hat
weiche Seidenhaarc.
No. 5. Der Babirussa,
oder Ilirsch - Eher.
(Sus BabirulTa.)
DerBahirussTa iß eine Mittelgattung vomllir-
Jxhe und Schweine. Vom Hiriclie oder Rehe
hat er den Leih, und vom ■ Schweine den Köpf,
mit vier grossen Hauerzähnen. Die Leyden un-
teren Zähne dienen ihm Lloss zur Yertheidigung;
mit den zwey oberen krummen aber, die ihm
aus dem Nasenknoclien gewachsen sind, hängt er
ßch an die unteren Baumäsie an, wenn er ruhen
\vill. Er sielit roth - grau - sojiwarz aus ,, und. hat
Haut und Haare wie ein Reh. Er lebt in den
Eidlichen Insein von Aßen, und sein Flcisch ist
wohlschmeckend.
 
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