"Pssanzen IL
PFLANZEN.
aus heissen Ländern.
B. I, No. 27.
No. i. Der Oelbaum,
( Olea europaca.)
as Vaterland des wobltbätigen Oclhaums sind
die heisseven Länder von Europa; Portugal,
Spanien, das südlicheFrankreich und Italien. Er
Wird ohngefähr so gross als bey uns ein Pflaumen-
haum, lein Stamm ist voller Knoten, seine Blätter
gleichen den Weidenblättern sehr, er bleibt immer
grün, und hat eine kleine weisse Blütlie à). Seine
Früchte, diereifen Oliven, welcherothbraunwie
kleine Pflaumen aussehen, werden gepresst. und
geben uns das bekannte Baumöl, davon in der
Frelsung selbst verschiedene Sorten entliehen. Der
e*ste und nur leichte Druck mit der Prelle giebt
dasreinste, wohlsclimeckendlte, ganz weisse, oder
sogenannte Jungsern- Oel ; der zweyte schärfere
Druck, der schon die Kerne der Olive zerquetseht,
giebt eine schlechtere Sorte von GeTcbmack, oder
das ordinäre Baumöl ; der dritte scliarfste Druck
der Prelle aber giebt das Lchlechteste Oel, das man
hlos in den Lampen brennt, und nie im Handel
versendet. Unter allen Baumöl-Sorten hält man
das Lifj'aboner-, das Provencer- und das Gard seer-
Oel, welches in Italien um den Lago di Garda
Wächd, für das belle und rcinste. In obgedach-
ten Ländern werden alle Spcisen gewöhnlich mit
Baumöle geschmelzet, und es ist ausser diesem
häuslichen Gebrauche auch noch ein höc’nst wich-
tiger Handels-Artikel für dieselben.
Die halbreifen Oliven werden auch mitSalz-
Vv’asser eingemacht, und auf diese Art zu ver-
schiedenen Speil’en gebraucht.
No, 2, Der Cacaobaum,
( Theobroma Cacao.)
Der Cacaobaum iß uns deswegen merkwürdig,
weil aus s inen Bohnen oder Saansén die Chocola-
té gemacht wird. Sein Vaterland ist der heisse
Strich von Amerika, wo er banptsächlich in den
spanischen Colonien wäch'st, und einen wichtigen
Handels-Artikel derselben macht. Er ist ohngesähr
8 Zoll dick und 12 Fuss hoch, und seinBlatt gleicht
dem vom Citronenfcanme, Er hat kleine bü-
schel weise stehende Blüthen, undaus jedem sol-
then Büschel entsteht gemeiniglich eine einzige
Frucht, oder lleischige Schote, die etwa so gross
als eine kleine Melone, aber länglich, spi'tzig, ge-
furcht und warzig ist, und anfangs gelb, reif
aber purpurroth anssieht. Sie hat ein weiches,
weisses Fleisch, das zwar essbar ist, aber nicht
sonderlieh schmeckt ; das Wichtig lie aber sind die
Cacao Bohnen, deren ztr 20 bis auf 100 ost darinn
liegen. Sie sind so gross als eine kleine Eichel,
(£) und jede hat noch eine dünne, harte, ölichte
Haut um sich. Diese Bohnen sind es, die man
röstet, auf einem heissen Steine zu ein«»nBreye
zerreibt, mit Vaüille und andern Gewürzen
mischt, und auf diese Art die Chocolaté daraus be-
reitet. Gerüstet, gemahlen, gekocht und wie Cof-
fee mit Rahm und Zucker getrunken, geben die
Cacao-Bohnen auch ein sehr gesundes, nahrhaftes
und minder hitziges Getränk als der Coltee
zum Frühstücke.
PFLANZEN.
aus heissen Ländern.
B. I, No. 27.
No. i. Der Oelbaum,
( Olea europaca.)
as Vaterland des wobltbätigen Oclhaums sind
die heisseven Länder von Europa; Portugal,
Spanien, das südlicheFrankreich und Italien. Er
Wird ohngefähr so gross als bey uns ein Pflaumen-
haum, lein Stamm ist voller Knoten, seine Blätter
gleichen den Weidenblättern sehr, er bleibt immer
grün, und hat eine kleine weisse Blütlie à). Seine
Früchte, diereifen Oliven, welcherothbraunwie
kleine Pflaumen aussehen, werden gepresst. und
geben uns das bekannte Baumöl, davon in der
Frelsung selbst verschiedene Sorten entliehen. Der
e*ste und nur leichte Druck mit der Prelle giebt
dasreinste, wohlsclimeckendlte, ganz weisse, oder
sogenannte Jungsern- Oel ; der zweyte schärfere
Druck, der schon die Kerne der Olive zerquetseht,
giebt eine schlechtere Sorte von GeTcbmack, oder
das ordinäre Baumöl ; der dritte scliarfste Druck
der Prelle aber giebt das Lchlechteste Oel, das man
hlos in den Lampen brennt, und nie im Handel
versendet. Unter allen Baumöl-Sorten hält man
das Lifj'aboner-, das Provencer- und das Gard seer-
Oel, welches in Italien um den Lago di Garda
Wächd, für das belle und rcinste. In obgedach-
ten Ländern werden alle Spcisen gewöhnlich mit
Baumöle geschmelzet, und es ist ausser diesem
häuslichen Gebrauche auch noch ein höc’nst wich-
tiger Handels-Artikel für dieselben.
Die halbreifen Oliven werden auch mitSalz-
Vv’asser eingemacht, und auf diese Art zu ver-
schiedenen Speil’en gebraucht.
No, 2, Der Cacaobaum,
( Theobroma Cacao.)
Der Cacaobaum iß uns deswegen merkwürdig,
weil aus s inen Bohnen oder Saansén die Chocola-
té gemacht wird. Sein Vaterland ist der heisse
Strich von Amerika, wo er banptsächlich in den
spanischen Colonien wäch'st, und einen wichtigen
Handels-Artikel derselben macht. Er ist ohngesähr
8 Zoll dick und 12 Fuss hoch, und seinBlatt gleicht
dem vom Citronenfcanme, Er hat kleine bü-
schel weise stehende Blüthen, undaus jedem sol-
then Büschel entsteht gemeiniglich eine einzige
Frucht, oder lleischige Schote, die etwa so gross
als eine kleine Melone, aber länglich, spi'tzig, ge-
furcht und warzig ist, und anfangs gelb, reif
aber purpurroth anssieht. Sie hat ein weiches,
weisses Fleisch, das zwar essbar ist, aber nicht
sonderlieh schmeckt ; das Wichtig lie aber sind die
Cacao Bohnen, deren ztr 20 bis auf 100 ost darinn
liegen. Sie sind so gross als eine kleine Eichel,
(£) und jede hat noch eine dünne, harte, ölichte
Haut um sich. Diese Bohnen sind es, die man
röstet, auf einem heissen Steine zu ein«»nBreye
zerreibt, mit Vaüille und andern Gewürzen
mischt, und auf diese Art die Chocolaté daraus be-
reitet. Gerüstet, gemahlen, gekocht und wie Cof-
fee mit Rahm und Zucker getrunken, geben die
Cacao-Bohnen auch ein sehr gesundes, nahrhaftes
und minder hitziges Getränk als der Coltee
zum Frühstücke.