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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 1) — Weimar, 1801 (2. Aufl.)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0262
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Würmer. IL

MEER- [GE L..

BL L 2so. 83-

X^ie 3Iecr -Jgcl gehören gewisierruaaseen zu den
Conchilien denn sie haben eine harte steinartige
Schaaie wie die Schnecken, welche jedoch so
wie die Haut eines Igels besetst ist; davon sie
auch die Benennung haben* Sie lind platt - rund,
beinahe wie eine Zwiebel geformt, und man hat
lie von der Grüsse einer Nuss bis zum Umfange
des grössten Apfels. Sie wohnen auf dem tiessten
Meeres - Grunde in allen Welttheilen, und näh-
ren sich von See - Manzen und kleinen Insecten.
Einige Sorten lind, gesotten wie die Krebse,
ehbar, mehrere aber sind giftig, und taugen
nicht zum Speisen.
Es giebt Meer - Igel von verschiedener
Grösse, Form und Farbe; z. B. rolhe (Fig. !.),
grüne (Fig. 2. 5); gelbe (Fig. 6.); braune
(Fig. 5. 4.) und dergl. mehr. Figur 5. und
6 zeigt, wie sie lebendig aussehen, wenn sie noch
ihre Stacheln haben; denn sobahl sie sterben,
lallen sie ihre Stacheln fahren, und dann sehen sie
aus wie Fig. 1 £2. 5. 7v;/J 4. sie zeigen. Ihre Schaaie
erlcheint dann mit lauter kleinern oder grössern
Wärzchen besetzt, auf welchen eigentlich die
Stacheln stehen. Iede Schaaie hat zweyOefFnun-
genodtrLöcher; eins obenauf der Wölbung des

Apfels, (Fig. 5 und 4-) das ist sein After; und
eins unten auf der platten Seite , welches rund
herum mit kleinen Zähnchen besetzt und sein
Mund ist.
Die Stacheln sind, nach den verschicdenca
Sorten, von sehr verschiedener Form, wie Fig. 7.
g. 9. 10. und ti. zeigen. Sie liehen, wie gedacht,
aufdenWärzchen der Schaaie, wie man an Fig. 7.
und 3. sehen kann, und sind eben so verschieden
von Farben alsdieSchaalen selbst; denn es giebt
weisse, rothe, grüne, braune, schwarze und
gelbe. Sie dienen demThiere sowohl zu seiner
Vertheidigung als auch zum Gehen; denn es
kann die Stacheln niederlegen und in die Höhe
richten. Zum Gehen dienen ihm sonderlich die
längsten Stacheln an der untern Fläche, die es
entweder zugleich, oder eine nach der andern
fortsetzet, welches eben so aussieht, als wenn ein
Mcnsch auf Krücken geht. Aufdiese Art können
sie, zumal auf feilem Grunde, ziemlich ge-
schwind fortkstmmen; niemals aber findet man,
dass sie wie eine Kugel rollen, obgleich sie bey-
nahe rund sind. Sie widerstreben vielmehr so-
gleich dem Hollen mit ihren Stacheln, wenn sie
durch Gewalt umgeworfen werden.

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