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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 1) — Weimar, 1801 (2. Aufl.)

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https://doi.org/10.11588/diglit.3198#0286
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Fifche. VIH.

B, I. No.

SELTENE INDIANISCHE FISCHE.

9r-

Die hier abgebildeten Fische gehören eigent-
lieh zum Geschlech t der Klipp ■ Fische, welche
nur Bewohner der Meere von Aßen, Afrika und
Amerika sind. Ihr Körper ist breit, dünn, von
beyden Seiten zusammengedriiekr, und mit har
ten Schuppen bedeckt. Die meisten sind mit
farbigten Queerbanden geziert, und überhaupt
sehr schön gezeichnet. Sie gehören alle zu den
Raub Fischen , weil ihr Maul mit Zähnen be-
setzt ist.
No. i. Der Gold - Klip - Fisch.
Er wohnt in den Westindischen Meeren,
sonderiieh an den Killten der Antillischen In-
sel n, und hat seinen Namen von der überaus
schönen Goldfarbe erhalten, mit der er prangt.
No. 2. Der Kaiser-Fisch.
Sein Aufenthalt sind die GewälTer von Ja-
pan. Er ist überaus schön gezeichnet; denn
leine Grundfarbe ist hellgelb, über welche vie-
le hochblaue Streifen laufen. Eristso fett und
wohlschmeckend, als der Lachs, und unter al-
len Indischen Fischen der delicateste. Da er
nur seiten gefangen wird, so sseht er in einem
sehr hohen Preise. und kommt daher nur auf
die Tafel des Kaisers und der Grossen; daher
er auch seinen Namen, der Kaiser -1 isch, hat.
No. 3. Der geslreifte Klip-Fisch.
Das Vaterland dieses schönen Fisches ist
gleichfalls Japan. Seine Grundfarbe ist weiss,
mit o dunkelblauen Binden, welche braun ein-
gefasst sind. Er hat braune Flossfedern mit
blauen Streifen, und auch etliche solche
hellblaue Streifen über den Kopf. Die Japaner
nennen ihn den Herzog.
No. 4. Der Schwarz -Flosser.
Er wohnt in Ostindien. Sein sehr dünner
Körper ist eben so breit, als lang, und wegen sei-

ner ungeheuren hintern schwarzen Flossfedern,
die einen halben Mond bilden, lieht er beyna-
he aus wie eine fliegende Schwalbe. Er lebt
von Muscheln und Gewännen und ist essbar.
No. 5. Der See - Reiher,
Sein Vaterland ist gleichfalls Ostindien. Er
hat einen schnabelförmigen Mund, und drey
schwarze Banden über seinen blaugrauen Leib ;
und an der hinteren obern Flossfeder hängt ei-
ne lange Spitze. Sein Fleisch ist essbar.
No. 6. Der Schnabel-Fisch.
Dieser schöne Fisch ist auch ein Bewohner
der Ostindischen GewäsTer, und er unterschei-
det sich von den übrigen dieses Geschlechts
durch seinen röhrenförmigen Schnabel. Er hat
4 braune und weisse Bande über den Körper,
und einen solchen Spiegel in der oberen FloJTe.
Seine Art sich zu nähren macht ihn merkwür-
dig Er weiss nämlich die Fliegen, die seine
Speise lind, wenn sie sich auf die aus dem Was-
ser hervorragenden Pflanzen setzen , auf 4 bis
6 Fuss weit so gevviss und mit einer solchen
Heftigkeit mit Wasser zu bespritzen, dass es
ihm nie fehl schlägt, das Insect dadurch ins
Waller herab zu werfen , um es zu verschlin-
gen. Er ist sehr wohlschmeckend.
No. 7. Der zweyfarbige Klip-Fisch.
Dieser Fisch wohnt in beyden Indien.
Halb ist er weiss, und halb braunroth mit weiss
eingefasst; sein Schwanz aber wieder weiss.
No. 8. Der eingefasste Klip - Fisch»
Er wohnt in dem Meer der Antillen, und
ist überaus schön gezeichnet; denn alle seine
goldgelben spitzigen Flossfedern sind braun ge-
säumt. sein Kopf ist grün , sein Rücken gold-
farben , sein Bauch röthlich. Er hat acht brau-
ne Banden, und ein vvohlschmeckendes Fleisch.
 
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