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Bertuch, Friedrich Justin; Bertuch, Carl
Bilderbuch für Kinder: enthaltend eine angenehme Sammlung von Thieren, Pflanzen, Früchten, Mineralien ... alle nach den besten Originalen gewählt, gestochen und mit einer ... den Verstandes-Kräften eines Kindes angemessenen Erklärung begleitet (Band 10) — Weimar, 1821

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https://doi.org/10.11588/diglit.3276#0085
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Pssanzen. CLXV.

Bd. X. No. 28.

MERKWÜRDIGE GRÄSER,

Fig. i. Das Rasenriedgras.
(Carex caespitosa).
Dieses in die Familie der Cyperoideen ge-
hörige Geschlecht, steht in der Linnéischen
Classe Monoecia triandria. Es enthält bei-
nahe 800 bekannte Gattungen, die fast alle
perennirend sind, und im Frühling blühen.
Die meisten sindet man an feuchten Orten, in
moorartigen Sümpfen. Sie liefern ein schlech-
tes Futter, und überdiess verwundet sich das
Vieh öfters ■ das Maul mit dem schneidenden
Rande der Blätter; Die Früchte sind eisör-
mig, stumpf an der Mündung durchbohrt.
No. 1. zeigt den verticalen Durchschnitt einer
•weiblichen Aehre; No. 2. eine männliche;
No. 5. eine weibliche Blume; No. 4. eine weib-
liche Blume mit einem Längendurchschnitt der
kapselartigen Umhüllung, zu näherer Enthül-
lung des Pistills; No. 5. die kapselartige Um-
hüllung ( Urceolus) mit der reisen Frucht; No. 6.
einen verticalen Durchschnitt der Frucht; No.
7. den Embryo, Keim; No. 8. stellt die Kei-
mung der Frucht dar; No. 9. zeigt einen Blatt-
Abschnitt,

Fig. 2. Falsches Cypergras,
(Scirpus mwitimus).
Gehört gleichfalls zur Familie der Cype-
roideen, und in die Linnéische Classe trian-
dria monogynia. Man,hat dieses Geschlecht,
nach der Anzahl der Aehren, der runden
oder dreieckigen Figur des Halms etc., unter-
abgetheilt; die obengenannte Gattung gehört
zu der Abiheilung mit dreikantigem Halme
und beblätterten Bispen. Man trifft sie am
Meeresufer und in Sümpfen, wo sie ziemlich
dicke und 1 — 1J Fuss hohe Büsche bildet.
Die Pflanzen dieses Geschlechts werden fast
alle vom Vieh vermieden, weil sie zu hart,
und die Blätter ganz geschmacklos sind. Es
gehört zu den Sumpfpflanzen, die man bloss
zur Streu benutzt. Wegen seiner ausneh-
mend großen Vermehrung, leistet es mittel-
bar dadurch grosse Dienste, dass es nach und
nach zu Tors wird. No. 1. stellt eine Aehre
(spicula) vergrößert, und der Länge nach
durchschnitten dar; No. 2. die Blume, aus ei-
nem Pistill, drei Staubgefässen und sechs bor-
sienartigen. Organen bestehend; No. 3. eine
Schuppe der Aehren; No. 4 einen vergrößer-
ten Staubbeutel; No. 5. eines der borstenarti-
gen Organe; No. 6. den Saamen; No. 7. ei-
nen Queerdurehschnitt des Saamens; .No. 8.
einen vertikalen Durchschnitt desselben; No.
9. den Embrvo oder Keim.—
 
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