Pflanzen, CLXV11I. &cl, X. No. 63.
MERKWÜRDIGE STAUB- UND FADEN PILZE.
Die auf unserer Tafel befindlichen Gewächse
gehören iu'sgesammt zu der Familie der Schwämme
und zwar zu den Staub - und Fadenpilzen.
Staubpilze (Coniomyci.- sind die untersten An-
sänge der Vegetation. Sie erzeugen sich aus erkran-
kenden Pslanzeusäfteu, sowohl lebender Pflanzen, als
auch aus Dämmerde. Mau muss sie für wirkliche
Vesetabilien halten, da ähnliche auf ganz verschiede-
nen Gewächsen entstehen.
Eio\ i. Der Weideiiblattschorf.
(Xylama Salicinum.)
Man bemerkt ihn auf Ahrrn-, Massholder- und
Weidenblältern im Spätsommer.
a. Natürliche Grösse;
b. vergrössert.
Fig. *. Die gegitterte Röstelia
(Röstelia cancellata.~)
ist zumal an Birnenblättern häufig, wo sich an der
Oberhaut schlauchartige Hüllen von Fasergewebe er-
heben , die sich an der Spitze in gitterförmige Fa-
sern auflösen.
Fig. 3. Der Beiberitzenstaubpilz.
(Atcidium Berberidis')
Ersheintanmancherlei Pssanzen (z. B .Euphorbia, Ber-
ieris), als eine Folge krankhafter Säfte. Es entste-
hen gewöhnlich ziegelrothe Flecken, welche sich auf
der Unterseite in Röhren erheben, dann zerreissen,
sich mit gezähnten Rändern zurückschlagen, und ei-
nen gelbrothen Staub ausstreuen.
a. Ein Berberitzenblatt in natürlicher Grösse;
b. das Häufchen Aecidium vergrössert.
Fig 4 Der Schmier brand,
(CJredo sitophi/a.)
Dieser, auch Kornbrand , Faulbrand, Kornsäule
etc. genannte Pilz, ist die Folpe einer Krankheit
des. Getraides, und, seiner äusseren Wahrnehmung
nach, allgemein bekannt. Er nimmt den Fruchtkno-
ten des Getraides in Anspruch.
Fig, 5. Der Spelzbrand.
(XJredo ghim.iruin.)
Zeigt sich als runde oder längliche Sporen von po-
meranzengelber Farbe an den Kelch und Blnmenspel-
zen des Waizens, Dinkels u. s. w., und ist den Oe>-
konomen so schädlich, als der vorige.
Fig. Ô; Der Fliigbrand.
(Uredo segetum.)
Kommt in den '. ehren der meisten Getraideartetr
und vieler wildwachsenden Gräser vor, und ver-
wandelt das Mehl des Saamenkorns in ein kierrruss-
ähuliches Pulver.
l<ig. 7 Der Rost (Stielbrand.).
(Puc inin praminir.')
Dieses zerstörende Gewächs wird' auf den Hal-
men der misten Getraidearten und vieler Graser
angetroffen.
a. Ei': kranker H..lm;
b. ein Stückchen der Oberhaut, vergrössert;.
c. der Pilz, noch mehr vergrössert,
Fig. 8- Die Rosenwarze.
('i'ul'ercularia vulgat is.~)
Zeigt sieh auf denvertrocknelenZweigenderJohan-
nisbeerslöcke, Pflaumenbäume etc., und ist gemei-
niglich von zinuoberrother Farbe.
Fig. o. Die Weichkugel,
(Gymnosporangium juniperinum.')
Zeigt sich an den Wachholderbüschen als goldgelbe
Gallert, die aus kropfartigen Anschwellungen her-
vortritt.
b. Die freien Sporidien, vergrössert. ■ v
Die Fadenpike sind glashelle Fäden und Röhren,
die bereits mit Fruchtkapseln besetzt sind, welche
Saamen und Sporen innerlich enthalten. Man kann
sie in Gallert-, Faser- und Staubschimmel theilen.
Fig. tif. Der Sternscbimmel.
(Bystocladium senestrale.)
Kommt, als kleine graue Fleckchen, die sich strah-
lig ausbreiten, an den Fensterscheiben dumpfiger
Zimmer vor. '
Fig. 11. Der Strahhchimmel. ■
(Polyactis vulgaris.)
Erscheint, als aufrechte ästige Fäden, auf Zweigen
und Blättern in verschlossener Luft.
Fig. i 2. Die Knopsfaser.
(Rttcodium cellare.)
Man bemerkt diesen faserigen Pilz an den Fäs-
sern der Keller.
a. Natürliche Grösse;
b. vergrössert;
c. noch mehr vergrössert.
Fig. 1:3. Die Starrfaser.
(Dematium rupestre.)
Bildet auf alten Stämmen einen tuchartigen,
schwarzen Überzug.
Fig. 14 Der zierliche Astfaden,
(Thcmniiium elegans.)
Zeigt sich auf Kleister.
Fig 15. Der Kopffaden.
( Mucor caninus. )
Ist weiss, mit gelblichen, unten genabelten Köpf-
chen, und kommt in nassen Wintern auf trockenem
Hundekoth vor.
a. Natürliche Grösse;
b. einzelne vergrösserte Fäden mit Blase;
c. eine geplatzte Blase.
Fig. 10. Der Springfaden.
(Pilabolus crystallinus.)
Ein einfacher, hohler, keulenförmiger, weisser
Stiel, wirft bei der Reife eine schwarze runde Blase
elastisch von sich. Man. findet ihn auf dem Miste
des Bjndviehes.
Fig. 17. Der Käserkeulensehopf.
(Isaria F.leuteratorum, Nees.)
Kommt als ästiger keulenförmiger Träger einfacher
Fäden im Winter und Herbste aus todten Käfern vor.
MERKWÜRDIGE STAUB- UND FADEN PILZE.
Die auf unserer Tafel befindlichen Gewächse
gehören iu'sgesammt zu der Familie der Schwämme
und zwar zu den Staub - und Fadenpilzen.
Staubpilze (Coniomyci.- sind die untersten An-
sänge der Vegetation. Sie erzeugen sich aus erkran-
kenden Pslanzeusäfteu, sowohl lebender Pflanzen, als
auch aus Dämmerde. Mau muss sie für wirkliche
Vesetabilien halten, da ähnliche auf ganz verschiede-
nen Gewächsen entstehen.
Eio\ i. Der Weideiiblattschorf.
(Xylama Salicinum.)
Man bemerkt ihn auf Ahrrn-, Massholder- und
Weidenblältern im Spätsommer.
a. Natürliche Grösse;
b. vergrössert.
Fig. *. Die gegitterte Röstelia
(Röstelia cancellata.~)
ist zumal an Birnenblättern häufig, wo sich an der
Oberhaut schlauchartige Hüllen von Fasergewebe er-
heben , die sich an der Spitze in gitterförmige Fa-
sern auflösen.
Fig. 3. Der Beiberitzenstaubpilz.
(Atcidium Berberidis')
Ersheintanmancherlei Pssanzen (z. B .Euphorbia, Ber-
ieris), als eine Folge krankhafter Säfte. Es entste-
hen gewöhnlich ziegelrothe Flecken, welche sich auf
der Unterseite in Röhren erheben, dann zerreissen,
sich mit gezähnten Rändern zurückschlagen, und ei-
nen gelbrothen Staub ausstreuen.
a. Ein Berberitzenblatt in natürlicher Grösse;
b. das Häufchen Aecidium vergrössert.
Fig 4 Der Schmier brand,
(CJredo sitophi/a.)
Dieser, auch Kornbrand , Faulbrand, Kornsäule
etc. genannte Pilz, ist die Folpe einer Krankheit
des. Getraides, und, seiner äusseren Wahrnehmung
nach, allgemein bekannt. Er nimmt den Fruchtkno-
ten des Getraides in Anspruch.
Fig, 5. Der Spelzbrand.
(XJredo ghim.iruin.)
Zeigt sich als runde oder längliche Sporen von po-
meranzengelber Farbe an den Kelch und Blnmenspel-
zen des Waizens, Dinkels u. s. w., und ist den Oe>-
konomen so schädlich, als der vorige.
Fig. Ô; Der Fliigbrand.
(Uredo segetum.)
Kommt in den '. ehren der meisten Getraideartetr
und vieler wildwachsenden Gräser vor, und ver-
wandelt das Mehl des Saamenkorns in ein kierrruss-
ähuliches Pulver.
l<ig. 7 Der Rost (Stielbrand.).
(Puc inin praminir.')
Dieses zerstörende Gewächs wird' auf den Hal-
men der misten Getraidearten und vieler Graser
angetroffen.
a. Ei': kranker H..lm;
b. ein Stückchen der Oberhaut, vergrössert;.
c. der Pilz, noch mehr vergrössert,
Fig. 8- Die Rosenwarze.
('i'ul'ercularia vulgat is.~)
Zeigt sieh auf denvertrocknelenZweigenderJohan-
nisbeerslöcke, Pflaumenbäume etc., und ist gemei-
niglich von zinuoberrother Farbe.
Fig. o. Die Weichkugel,
(Gymnosporangium juniperinum.')
Zeigt sich an den Wachholderbüschen als goldgelbe
Gallert, die aus kropfartigen Anschwellungen her-
vortritt.
b. Die freien Sporidien, vergrössert. ■ v
Die Fadenpike sind glashelle Fäden und Röhren,
die bereits mit Fruchtkapseln besetzt sind, welche
Saamen und Sporen innerlich enthalten. Man kann
sie in Gallert-, Faser- und Staubschimmel theilen.
Fig. tif. Der Sternscbimmel.
(Bystocladium senestrale.)
Kommt, als kleine graue Fleckchen, die sich strah-
lig ausbreiten, an den Fensterscheiben dumpfiger
Zimmer vor. '
Fig. 11. Der Strahhchimmel. ■
(Polyactis vulgaris.)
Erscheint, als aufrechte ästige Fäden, auf Zweigen
und Blättern in verschlossener Luft.
Fig. i 2. Die Knopsfaser.
(Rttcodium cellare.)
Man bemerkt diesen faserigen Pilz an den Fäs-
sern der Keller.
a. Natürliche Grösse;
b. vergrössert;
c. noch mehr vergrössert.
Fig. 1:3. Die Starrfaser.
(Dematium rupestre.)
Bildet auf alten Stämmen einen tuchartigen,
schwarzen Überzug.
Fig. 14 Der zierliche Astfaden,
(Thcmniiium elegans.)
Zeigt sich auf Kleister.
Fig 15. Der Kopffaden.
( Mucor caninus. )
Ist weiss, mit gelblichen, unten genabelten Köpf-
chen, und kommt in nassen Wintern auf trockenem
Hundekoth vor.
a. Natürliche Grösse;
b. einzelne vergrösserte Fäden mit Blase;
c. eine geplatzte Blase.
Fig. 10. Der Springfaden.
(Pilabolus crystallinus.)
Ein einfacher, hohler, keulenförmiger, weisser
Stiel, wirft bei der Reife eine schwarze runde Blase
elastisch von sich. Man. findet ihn auf dem Miste
des Bjndviehes.
Fig. 17. Der Käserkeulensehopf.
(Isaria F.leuteratorum, Nees.)
Kommt als ästiger keulenförmiger Träger einfacher
Fäden im Winter und Herbste aus todten Käfern vor.