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Die Bewegung: Zeitung d. dt. Studenten — 10.1942

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Nr. 8 (18. April 1942)
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IIi\NERE BUCH-SCHAU

ienduna und Gewissen

Vor uns liegt der dichterische Roman „Sen-
dung und Gewissen" von Dr. Hellmuth Unger
(Gerhard Stalling Verlag, Oldenburg i. O.).
Schreibt da ein Arzt über eine der brennend-
sten Fragen der Zeit, die jeden kümmern müß-
ten, oder ein Mensch voll Erfahrung und
Weisheit ins Zeitlose?

Jeder hat von uns seinen Teil im Leben zu
tragen, und keinem wird das geringste ge-
schenkt. Jeder nach seiner Art, seinem Kön-
nen und seinem Mut hat eine Sendung zu er-
füllen und ihr treu zu sein. Man kann in ge-
wohnten Bahnen dahintrotten und seinen be-
scheidenen Alltagspflichten genügen. Wer sich
aber nach schicksalsschwerer Entscheidung
zu etwas berufen fühlt, der soll vorangehen.
Und der Verfasser geht voran.

Er greift dieses uralte und doch so bren-
nend neue Problem des Gnadentodes auf, mit
dem sich immer wieder nicht nur große Ärzte,
sondern auch Philosophen, Juristen, Kirchen-
rerihtler und die . Kirche selbst beschäftigt ha-
ben. Im Sinne der Kirche haben die Men-
schen das Leben stets für das wertvollste irdi-
sche Gut gehalten und es nur als Vorberei-
tung für ein Fortleben im Jenseits aufgefaßt.
Darf man den Unsterblichkeitsgedanken darum
preisgeben, indem man das Dasein als blin-
des Schicksal wertet, dem man jederzeit nach
eigener Entscheidung zu entrinnen vermag?

Oder gibt es noch eine andere Bewertung
des Lebens?

Erzählen uns nicht die alten Heldensagen
der Skandinavier, die vom Christentum noch
nichts wissen, daß sie dem Leben eine beson-
ders stolze und heroische Bewertung gaben,
daß den nordischen uns verwandten Völkern

ein langsames Verdammtsein zur Kraftlosig-
keit, ja zur Hilflosigkeit als grausamere Be-
stimmung galt als der Freitod durch eigene
oder fremde Hand.

Euthanasie, im ursprünglichen Sinn gedeutet,
'will ja nicht den Tod gewaltsam herbeiführen,
sondern das möglicherweise nicht zu berech-
nende, aber nicht aufzuhaltende Ende leicht
und schmerzlos machen. Als ewige Richtschnur
unseres Handelns erhielten wir unser Gewis-
sen. Nicht das Verderben und die Vernichtung
sollen siegen, sondern die Gnade. Das ist höch-
stes Gesetz — nicht nur für die Tiere, die,
blind und altersschwach geworden, den er-

lösenden Gnadenschuß erhalten, sondern auch
für die hoffnungslos leidenden Menschen, die
als stumpfe Idioten und lebende Leichname
dahinvegetieren. Mit einer gewaltigen, sich aus
dieser Frage ergebenden Anklage gegen ein
Handeln ohne' Verstand und Einsicht, ohne
Gewissen und Sendung steht der Held des
Buches vor dem Forum des Gerichtes, vor dem
Forum der Menschheit überhaupt.

Und wie der Roman in wunderbarer Klar-
heit, Innigkeit und Naturverbundenheit den
Weg des Mutigen, des Kämpfers zeichnet, so
bewundernswert gelang es dem Regisseur Lie-
beneier in dem Film „Ich klage an" die un-
erhörte Wucht dieses uralten Problems, die
Größe des geistigen Inhaltes dieses Romans,
ins Filmische zu übersetzen. Dr. Dons Lange

Mit der Kamera am Feind

Der Verlag Willjtlm Limpert, Berlin, brachte
einen großen Bildband heraus: „Entschei-
dende Stunden, mit der Kamera am
Fein d" von Eric Borchert. (Preis geb.
9.60 RM.).

Eric Borchert ist einer von den Männern, die
mit Beginn dieses Krieges freudig Soldat wur-
den und dazu ihr berufliches Können als Waffe
zur Verfügung stellten. Als Bildberichterstatter
hat er jahrelang nach Sensationen gejagt. In
Texas war er, im Spanienkrieg, bei der Krö-
nung des jungen Königs von Ägypten, beim
Autorennen in Monte Carlo, in Hollywood,
machte Wüstenpatrouillen auf Kamelen durch
die Sahara mit, nahm an Völkerbundssitzungen
teil, photographierte das Hochwasser am Nil,
brachte Dokumente von den Kriegsgerichts-
verhandlungen gegen Deutsche in Litauen.

überall, wo etwas los war in der Welt, fand
sich Borchert ein, das Objektiv seiner Kamera
fing das aktuelle Ereignis ein und hielt es fest
für die, die nicht dabei sein konnten. Acht
Jahre war der Bildreporter unterwegs.

Aber dann bleibt er in Deutschland, schafft
Bilder vom Kampf der Bewegung und vom
Sieg, als der Führer die Macht übernimmt.
Auch jetzt begleitet seine Kamera die Statio-
nen des Wiederaufstieges des Reiches, die
Verkündung der Wehrhoheit, des Einmarsches
ins Rheinland, ■rrr die Ostmark und ins Sudeten-
land. .

Dann kommt der Krieg und macht die Ka-
mera zu einer Waffe, einem Instrument des
Kampfes in der Hand des Soldaten. Borchert
wird Bildberichter in einer Propagandakomoa-
nie. Da beginnt für ihn erneut eine Zeit rest-

losen Schaffens. Er hat das Glück, bei allen
entscheidenden Phasen dieses Krieges mit da-
bei zu sein. Sein Apparat ist immer schuß-
bereit und bannt die unsterblichen Taten sei-
ner Kameraden, mit denen er kämpft, meist in
vorderster Linie, die Taten der Infanteristen,
Pioniere, Panzerschützen, Flieger und Ma-
trosen.

Er ist dabei, als die deutschen Truppen in
Warschau einziehen, er macht im Winter
1939/40 Spähtruppunternehmungen am West-
wall mit, er fliegt nach Oslo und kämpft sich
in Norwegen bis nach Andalsnes, mit den Jä-
gern durch Holland, Belgien und Frankreich,
sehen ihn wieder kämpfend, marschierend und
berichtend von dem großen Geschehen. Eben
Emael, Dünkirchen erlebt er und gibt Zeugnis
von den stolzen Erfolgen unserer Soldaten und
den vernichtenden Niederlagen des Feindes.

Seine Kamera sah für die, die es mitmach-
ten und für die, die zu Hause die atemberauben-
den Berichte verfolgten, die großen Augen-
blicke unserer Zeit, die wahren „Stunden der
Entscheidung". Mit der Kamera am Feind war
er bis zum letzten Augenblick, in dem er auf
dem glühenden Boden Afrikas als Leutnant sein
junges inhaltsreiches Leben für das Vaterland
hingab.

Von all dem bewegten Erleben berichtet nun
das vorliegende Buch. Aus dem überreichen
Material, das Borchert lieferte, hat er eine
prächtige Auswahl an Aufnahmen zusammen-
gestellt, die in ihrer Wucht und Dramatik das
unmittelbare Kampferlebnis verraten. Bilder
von erregender Spannung, von dokumenta-
rischem Gewicht, aber auch von seltener
Schönheit, besonders die Farbenaufnahmen,
machen den Band zu einem Kunstwerk, das
bleibenden Wert besitzt. Daß Borchert nicht
nur photographieren, sondern auch schreiben
konnte, zeigt er in den frischen klaren Schil-
derungen, die den Bildern vorangehen und
deren Art seinem draufgängerischen unbeküm-
merten Wesen so entspricht. Gerhard Schad.

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