Rolf Schroth gefallen
Jedem, der ihn kannte, mag diese Nachricht
unfaßbar erscheinen: Rolf Schroth wird nie
mehr in seinen Wirkungsbereich, in dem sein
Name Begriff geworden ist, zurückkehren, er
wird nie mehr die Kameradschaften des NSD.-
Studentenbundes und die Mädels der ANST. in
seiner begeisternden, mitreißenden Art als sin-
gende Mannschaften und Gemeinschaften zu
echt musischem Leben und Erleben führen, er
wird nie mehr die studentischen Gioßveran-
staltungen mit seinem künstlerischen Wollen
durchgestalten und er wird nie mehr seine idea-
listischen und weitschauenden Pläne zur Neu-
bildung des' deutschen Musikschul- und Musik-
hochschulwesens und der Entwicklung einer
lebendigen Musikkultur selbst zur Durchfüh-
rung bringen können.
In den Blutstrom gerade der besten Männer
unseres Volkes ist auch Rolf Schroth den
Opfergang des Heldentodes im sieghaften Ein-
satz für das Reich gegangen, mit der Selbstver-
ständlichkeit des kühnen Aktivisten und alten
Kämpfers der Bewegung nur dort die Entschei-
dung suchend, wo der persönliche Einsatz am
Unmittelbarsten gefordert wird. Diese kompro-
mißlose und harte Haltung für die Erreichung
jedes selbst gesetzten Zieles hat Rolf Schroth
bei aller Weichheit und Verinnerlichung seines
Gemüts stets ausgezeichnet.
Am 2. November 1911 in Chemnitz geboren,
gründete er zwanzigjährig als junger Musik-
student und SA.-Mann den NSD.-Studenten-
bund am damaligen Leipziger Konservatorium,
der jetzigen Reichshochschule für Musik. Es
folgten, immer unter Fortsetzung seines musik-
erzieherischen Studiums die Kampfjahre als
SA.-Führer In Leipzig und von dort nach der
Machtübernahme der Aufbau des Aufgaben-
bereiches als Leiter der Reichsfachgruppe
Musik der Deutschen Studentenschaft. In diese
Zeit fiel im August 1935 das 1. Reichsmusik-
lager, das erstmalig eine . Kampfgemeinschaft
aktivistischer Musikstudenten und -dozenten
aus dem ganzen Reich auf dem Ludwigstein an
der Werra vereinigte. Es war das beglückende
Erlebnis dieses Lagers, daß alles, was vom
einzelnen nur instinktiv als Notwendigkeit ge-
ahnt wurde, hier aus Rolf Schroths idealisti-
scher Grundhaltung und Zusammenschau klar
formuliert wurde: es ist ein gerader Weg von
den Kränen der musischen Erziehung, wie wir
sie im gemeinsam gesungenen Lied spüren, von
den technisch einfachen, aber ebenso innerlich
wertvollen Musizierformen im Volkslied, in
den kleinen Spielmusiken, in den Kantaten, wie
sie aus Volk und Bewegung wachsen, bis zu
den höchsten musikalischen Ausdrucksformen
in den ewigen Werken unserer großen Mei-
ster. So wurde von jetzt ab das Reichsmusik-
lager in seiner umfassenden einheitlichen see-
lisch-musischen, körperlichen und geistigen
Durchbildung jedes einzelnen für die Musik-
studenten die eigentliche Erziehungsform. Im
November 1935 übernahm Rolf Schroth in der
Kulturhauptstelle des NSD.-Studentenbundes
das Referat für Musikfragen mit dem Dienst-
sitz in Berlin. So konnte er auf der breiteren
Grundlage als Musikreferent des NSDStB. und
der Deutschen Studentenschaft die Arbeitsan-
sätze des 1. Reichsmusiklagers nun im Jahre
1936 im 2. Reichsmusikzuges in Wuhrberg
(Pommern) bereits wesentlich vertiefen, zu-
mal als neuer Faktor aktiver Kulturarbeit von
diesem Lager ab auch die Musikstudentinnen
immer mitgestaltend tätig waren.
Die endgültige Festigung und Sicherung sei-
ner Arbeit erfolgte dann im Zuge der Neu-
ordnung des Deutschen Studententums dürch
den Reichsstudentenführer, Gauleiter und
Reichsstatthalter Dr. Scheel im November
1936, als Rolf Schroth nunmehr von München
aus im Kulturamt der Reichsstudentenführung
sein Werk als Reichsmusikreferent der R.S.F.
und stellvertr. Leiter des Kulturamtes weiter-
führte. Systematisch baute er an den Musik-
hoch- und -fachschulen Studentenführungen
auf, die allen Anforderungen entsprachen. Gut
arbeitende Kameradschaften entstanden in den
NSDStB.-Gruppen der Musikschulen, wofür
die Arbeit des 3. Reichsmusiklagers der RSF.
1937 auf der Freusburg den örtlichen Studen-
tenführungen die entscheidenden Impulse ver-
mittelte. Uberhaupt wurde die Begeisterung
für die musikstudentische Arbeit, wie sie alle
Teilnehmer der Reichslager beseelte, durch
diese in örtlichen Lagern-in möglichst jeden
Musikstudenten hineingetragen.
Darüber hinaus galt Rolf Schroths unermüd-
liches und zähes Wirken der musischen Er-
ziehung des gesamten deutschen Studenten-
tums. Wer denkt nicht gern an die vielen
Schulungslager zurück, in denen Rolf Schroth
mit der Mannschaft gesungen hat. Ich erinnere
an so manches unter der Fahne, um den bren-
nenden Holzstoß oder in der Gemeinschafts-
stunde der Kameradschaft gesungene Lied.
Nicht zuletzt haben das Reichslager des Amtes
•Politische Erziehung auf der Ordensburg Vo-
gelsang und die Offenen Singen auf den Deut-
schen Studententagen gezeigt, daß der deut-
sche Student wieder singt: auch diese Tat-
sache ist Rolf Schroths Werk.
Gleichzeitig leitete er die ganzen Jahre hin-
durch im Reichsberufswettkampf der deutschen
Studenten die Sparte __Musik und Feiergestal-
tung mit der Themenstellung für den schöpfe-
rischen Musikstudenten, für den Musikwissen-
schaftler und für das weite Gebiet der Feier-
gestaltung Im nationalsozialistischen Sinne. Die
Ergebnisse wurden von Jahr zu Jahr besser,
so daß in den studentischen Kulturveranstaltun-
gen neben die Aufführungen unserer klassi-
schen Großmeister in Nachschöpfung durch
studentische Orchester, Dirigenten und, Soli-
sten immer mehr auch die Uraufführungen von
Werken von "Kameraden aus unseren Reihen
traten, die aus den Impulsen Schrothscher Er-
ziehungsarbeit allen gestellten Anforderungen
gerecht wurden und von der schöpferischen
Leistungskraft des musikdtudentischen Nach-
wuchses kündeten. In furt»cbr«itender Entwick-
lung zeigten diese Tatsache die entsprechenden
Veranstaltungen der 1. Kulturtagung des Kul-
turamtes der Reichsstudentenführung im April
1938 in Königsberg, die Sonderveranstaltungen
des NSDStB. bei den 1. und 2. Reichsmusik-
tagen des Propagandaministeriums in Düssel-
gendlichen Appell an der Fahne bis zur kul-
turellen Großkundgebung im Mozarteum
Salzburg. Die wertende uiid sichtende Zusam-
menschau dieser Vielfalt von der weltanschau-
lichen Grundlage her wurde durch Rolf Schroth
jedem Teilnehmer des Lagers klar aufgezeigt
und die Folgerungen für seine weitere Lebens-
führung, für die Gestaltung seines Studien-
ganges und für die Wahl seines Berufs- und
Lebenszieles verpflichtend ins Herz gebrannt.
Das fünfte Reichsmusiklager am Titisee ver-
einigte dann im August 1939, es sollte das
letztemal unter Rolf Schroth sein, nur die
Studcatenführer und ANST.-Referentinnen der
Musikhoch- und -fachschulen, um die jahre-
langen Erfahrungen, aus der beständig und
organisch gewachsenen musikstudentischen Auf-
bauarbeit zu sichten und noch einmal zu wer-
ten, um die Arbeitsergebnisse dieses Lagers zu
dorf 1938 und 1939 sowie die Deutschen Stu-
dententage in Heidelberg und Würzburg 1937,
1938 und 1939. Lebendig stehen allen Teilneh-
mern die großen vorbildlichen Feiergestaltun-
gen in den Sonderkundgebungen des NSDStB.
auf den Reichsparteitagen in Nürnberg 1937
und 1938 in Erinnerung. Immer aber waren
alle großen repräsentativen Leistungen orga-
nisch auf der örtlich geleisteten Kleinarbeit
gewachsen. Immer zeigte sich in der Arbeit
auch des letzten musikstudentischen Amts-
trägers das Verantwortungsbewußtsein im
Dienen an einer lebendigen völkischen Musik-
kultur, wie Rolf Schroth es in jedem einzelnen
ausgeprägt hatte.
In dieser umfassenden musikerzieherischen
und kulturpolitischen Tätigkeit reiften seine
Pläne einer umfassenden Reform der Musik-
hochschulen und der musikalischen Erziehung
überhaupt. Immer wieder forderte Rolf Schroth
die Einheit der musisch-künstlerischen Ausbil-
dung vom schulpflichtigen Kind in den Musik-
schulen bzw. Musikschulen für Jugend und
Volk über die Fachmusikschulen bis zu den
hohen Schulen der Musik und Musikerziehung.
Umfassend wurden im 4. Reichsmusiklager, im
Jahre der Machtübernahme in der Ostmark
zum erstenmal mit den so musikalisch reichen
Kräften aus den Musikhoch- und -fachschulen
der Ostmark, im Schloß Kleßheim bei Salz-
burg alle Ausbildungszweige der Musikhoch-
schule, die einer Gemeinschaftserziehung und
-ausbildung zugängig sind, im neuen Sinne
lebendig gemacht: die Chor- und die Orchester-
erziehung, die körperliche und rhythmische
Ausbildung, das Laienspiel und die Problema-
tik neuer geselliger Tanzformen, die Musik-
wissenschaft in neuer Sicht und mit wesent-
lichen Themen aus dem Gebiet der Volkslied-
forschung, das Leben und Erleben der eigenen
künstlerischen Leistung der Lagergemeinschaft,
die Offenbarung höchster künstlerischer Erleb-
niswerte als Hörergemeinschaft in den Salzbur-
ger Festspielen, die Feiergestaltung vom mor-
konkreten Reformvorschlägen für das Musik-
schulwesen durchzuformulieren.
Der Krieg kam dazwischen. Der Schlußappell
des Lagers war, im Aufbruch zu dem großen
gegenwärtigen Krieg, ein eindringliches Be-
kenntnis zum steten Dienen an unserer deut-
schen Musik und Musikkultur. Ein großer Teil
der Studentenführer fuhr unmittelbar aus dem
Lager vom Titisee zu den Truppenteilen, die
anderen folgten wenig später. Auch Rolf
Schroth meldete sich freiwillig zur Waffen-f^
und konnte nach halbjähriger Wartezeit, wäh-
rend der er die Arbeit des Kulturamtes auf die
kriegsbedingten. Verhältnisse umstellte, An-
fang April 1940 seine Grundausbildung bei der
' Ersatzeinheit der ff-Standarte „Deutschland"
in München durchmachen, um zwei Monate
später zur ^-Standarte „Westland", feinem In
Holland liegenden Feldtruppenteil, zu kommen,
wo er als wahrhaft musischer Soldat neben sei-
nem Truppendienst in praktischer Sing- und
Kulturarbeit mit seinen Männern, mit der Be-
völkerung und im Funk seine Zeit im Warten
auf den großen Einsatz ausfüllte. Immer blickt
er zukunftsgläubig auf seine Friedensarbeit:
„Es wird alles wiederkommen. Aber noch
weiter, noch größer. Ein neues Erleben, eine
größere Sicht steht läuternd und befruchtend
über unserer Arbeit, wie es uns gefestigt und
geläutert hat." — „Wenn wir Im September am
Titisee sein könnten, vielleicht am Schlageter-
Grab, um dort bekennen zu können, daß wir
unser Gelöbnis treu gehalten, wie wäre das
vom Schicksal groß. Wir sind aber jedem
Schicksal für Deutschland treu."
So zieht er als Zugführer und Zugtruppführer
in einem Kradschützenbataillon der Waffen-^f
im Frühjahr 1941 in den Balkan-Feldzug und ist
mit vorne bei der Truppe, die Belgrad nimmt.
— Im Ostfeldzug stürmt er dann im begeister-
ten Einsatz mit den schnellen Truppen von
Brest-Litowsk über den Bug, über die Beresina
bis zum Dnjepr bei Schklow und wird das
erstemal — Durchschuß oberhalb des Fußes —
verwundet. Dai Feldlazarett kann ihn nicht
lange festhalten. Knapp äußerlich geheilt, eilt
er zu seiner Truppe zurück. Jedoch wenige
Tage später tritt infolge der nicht ausreichend
ausgeheilten Verwundung eine unangenehme
Komplikation ein, die ihn monatelang geh-
unfähig machte. „Ein Rücktransport in ein
Heimatlazarett ließ sich nun nicht mehr ver-
hindern", schreibt er dazu. Im Heimatlazarett
erhält er das E. K. II und wird wegen Tapfer-
keit vor dem Feinde am 9. November 1941 zum
^f-Untersturmführer in der Waffen-^f beför-
dert. Nach ungeduldig ertragenem langem La-
zarettaufenthalt und einem kurzen Genesungs-
urlaub, den er größtenteils bei seinen lieben
Eltern in Chemnitz verlebt, erreicht er, obwohl
er nicht k. v. ist, unter großen Schwierigkeiten
seine erneute Versetzung zu einem Feldtrup-
penteil. Ein Kommando zu einer Führerschule
und eine Rückkehr in die studentische Arbeit
zu diesem Zeitpunkt lehnt er ab. Auch jetzt,
bevor er wieder hinausgeht, schreibt er —
gilt#doch sein ganzes Sehnen einer großen ver-
antwortlichen kulturellen Aufbautätigkeit im
neuen größeren Reich: „Es wird uns an Kraft
nicht fehlen, mit erhabenem, geläutertem
Schwung an den komplexlosen Weiterbau unse-
rer heiligen, jungen Motive zu gehen. Das, was
sich an positiven Leistungen und i Arbeitskräf-
ten herausgeschält hat, soll voll anerkannt wer-
den. Es darf aber gar nicht anders, von vorn-
herein, angesehen werden, als daß wir als die
Alten, die Bewährten und die abermals Gestähl-
ten führend ans Werk gehen." Noch aber, so
lange die Waffen sprechen, hat er sich ent-
schieden, „solange wie möglich an der vor-
derst entscheidenden Stelle, eica. unter Sol-
daten zu stehen."
Als Ordonnanzoffizier eines Kradschützen-
bataillons der Waffen-ff kommt er im Mai 1942
wieder nach draußen, und ist ab Rostow, rast-
los vorwärtsdrängend, bis in den Kaukasus hin-
ein in schwersten Kämpfen immer vorn am
Feind. Und wieder zwingt ihn eine am 1. Ok-
tober 1942 erlittene zweite Verwundung in ein
Feldlazarett. Jetzt war es ein Durchschuß am
linkeri Oberarm in Schulterhöhe. Er ist knapp
einige Tage im Lazarett, als er aus der Ruhe
dort auch schon schreibt, daß er hoffe, in acht
Tagen das Lazarett wieder verlassen zu können.
Seine einzige Sorge ist, daß eine Eiterung oder
nachträgliche Entzündung ihm einen Strich
durch die Rechnung machen könnte. Es hält
ihn nicht im Lazarett, von einem Rücktransport
gar nicht zu reden, er lehnt erneute Angebote,
für eine gewisse Zeit in seine Arbeit zurückzu-
kehren, ab: knapp ausgeheilt zieht es ihm wie-
der zu seiner Truppe.
Nur noch kurze Zeit, wieder als Ordonnanz-
offizier des gleichen Bataillons, war ihm ver-
gönnt, bis ihm in früher Erfüllung seines un-
ermeßlich reichen, schönen und kämpferischen
Lebens die feindliche Kugel tödlich traf. Sein
Freund und Kamerad, der Bataillonsadjutant
des Bataillons schreibt zu diesem Schicksals-
schlag: ,,Am 30. November führten Rolf und
ich unseren Auftrag, eine neue Abwehrstellung
zu erkunden, durch. Kurz vor der Erfüllung des
Auftrages traf Rolf um 5.50 Uhr die verirrte
Kugel eines feindlichen Maschinengewehres
tödlich. In diesen Sekunden bäumte sich noch
einmal die ganze Lebenskraft in Rolf auf. „Ge-
fallen" war sein letztes Wort. Als ich ver-
suchte, ihm zu helfen, strahlte er mich zum
letztenmal mit seinen großen, blauen Augen
an. Es waren die Augen, die wenige Minuten
vorher noch den herrlichen Sonnenaufgang und
die glitzernden, schneebedeckten Gipfel des
Kaukasus erblickt hatten. Allein, ich konnte
ihm nicht mehr helfen. — Es ist noch unfaßbar
für mich, daß Rolf nicht mehr in seiner lebens-
bejahenden, aufrechten Haltung neben mir sein
soll. Es ist so, als sei mein eigener Bruder in
meinen Armen gestorbeni" —
Rolf Schroth hatte selber noch aus seinem
kurzen Lazarettaufenthalt einige Wochen vor
seinem Tode geschrieben: „Es sind schon große
Opfer gebracht aus unseren Reihen. Die Vor-
sehung möchte ein paar Alte erhalten, daß der
reife Atem unserer beseligenden Aufbauzeit
mit in die neuen Impulse überströme, daß der,
der bleibt, ein paar Getreue hat. Es geht mir
schon bitter um manchen an, und wäre fast un-
vorstellbar, wenn die letzten treuen Kumpels
nicht bei irgendeinem Treffen dabei wären. Die
Leere wäre wohl schwerer zu ertragen, als der
Neuaufbau." Jetzt hat das Schicksal dieses gro-
ßen Ringens den Heldentod unseres Rolf Schroth
gefordert. Wir müssen den Helm fester binden,
um bei uns nun nicht dem Gefühl der Leere
Platz zu geben. Ein unersetzlicher Verlust hat
uns getroffen. Eine Lücke ist entstanden, die
nie zu schließen ist.
Von den ersten Anfängen der Aufbauzeit
Seite an Seite in Freundschaft zu Rolf Schroth
gestanden, möchte ich als Sprecher für seine
Kameraden und Kameradinnen aus der Reichs-
studentenführung und aus seinem großen
Arbeitskreis versichern, daß, wen immer von
uns das Schicksal einst in die Arbeit zurück-
kehren läßt, wir bemüht sein wollen, *Rolf
Schroths Werk, so weit es in unseren Kräften
steht, in seinem Wollen und in seinem idealisti-
schen Schwung weiterzuführen. In allem Han-
deln aber wird er uns einmalig leuchtendes
Vorbild im Leben und im Sterben sein und
bleiben. Sein Vermächtnis ist uns immerwäh-
rende Verpflichtung.
Herbert Saß,
Abteilungsleiter in der Reichsstudenten-
iührung, zur Zeit auf einer Waftenschule
Seite 8 / Die Bewegung / Folge 3
Jedem, der ihn kannte, mag diese Nachricht
unfaßbar erscheinen: Rolf Schroth wird nie
mehr in seinen Wirkungsbereich, in dem sein
Name Begriff geworden ist, zurückkehren, er
wird nie mehr die Kameradschaften des NSD.-
Studentenbundes und die Mädels der ANST. in
seiner begeisternden, mitreißenden Art als sin-
gende Mannschaften und Gemeinschaften zu
echt musischem Leben und Erleben führen, er
wird nie mehr die studentischen Gioßveran-
staltungen mit seinem künstlerischen Wollen
durchgestalten und er wird nie mehr seine idea-
listischen und weitschauenden Pläne zur Neu-
bildung des' deutschen Musikschul- und Musik-
hochschulwesens und der Entwicklung einer
lebendigen Musikkultur selbst zur Durchfüh-
rung bringen können.
In den Blutstrom gerade der besten Männer
unseres Volkes ist auch Rolf Schroth den
Opfergang des Heldentodes im sieghaften Ein-
satz für das Reich gegangen, mit der Selbstver-
ständlichkeit des kühnen Aktivisten und alten
Kämpfers der Bewegung nur dort die Entschei-
dung suchend, wo der persönliche Einsatz am
Unmittelbarsten gefordert wird. Diese kompro-
mißlose und harte Haltung für die Erreichung
jedes selbst gesetzten Zieles hat Rolf Schroth
bei aller Weichheit und Verinnerlichung seines
Gemüts stets ausgezeichnet.
Am 2. November 1911 in Chemnitz geboren,
gründete er zwanzigjährig als junger Musik-
student und SA.-Mann den NSD.-Studenten-
bund am damaligen Leipziger Konservatorium,
der jetzigen Reichshochschule für Musik. Es
folgten, immer unter Fortsetzung seines musik-
erzieherischen Studiums die Kampfjahre als
SA.-Führer In Leipzig und von dort nach der
Machtübernahme der Aufbau des Aufgaben-
bereiches als Leiter der Reichsfachgruppe
Musik der Deutschen Studentenschaft. In diese
Zeit fiel im August 1935 das 1. Reichsmusik-
lager, das erstmalig eine . Kampfgemeinschaft
aktivistischer Musikstudenten und -dozenten
aus dem ganzen Reich auf dem Ludwigstein an
der Werra vereinigte. Es war das beglückende
Erlebnis dieses Lagers, daß alles, was vom
einzelnen nur instinktiv als Notwendigkeit ge-
ahnt wurde, hier aus Rolf Schroths idealisti-
scher Grundhaltung und Zusammenschau klar
formuliert wurde: es ist ein gerader Weg von
den Kränen der musischen Erziehung, wie wir
sie im gemeinsam gesungenen Lied spüren, von
den technisch einfachen, aber ebenso innerlich
wertvollen Musizierformen im Volkslied, in
den kleinen Spielmusiken, in den Kantaten, wie
sie aus Volk und Bewegung wachsen, bis zu
den höchsten musikalischen Ausdrucksformen
in den ewigen Werken unserer großen Mei-
ster. So wurde von jetzt ab das Reichsmusik-
lager in seiner umfassenden einheitlichen see-
lisch-musischen, körperlichen und geistigen
Durchbildung jedes einzelnen für die Musik-
studenten die eigentliche Erziehungsform. Im
November 1935 übernahm Rolf Schroth in der
Kulturhauptstelle des NSD.-Studentenbundes
das Referat für Musikfragen mit dem Dienst-
sitz in Berlin. So konnte er auf der breiteren
Grundlage als Musikreferent des NSDStB. und
der Deutschen Studentenschaft die Arbeitsan-
sätze des 1. Reichsmusiklagers nun im Jahre
1936 im 2. Reichsmusikzuges in Wuhrberg
(Pommern) bereits wesentlich vertiefen, zu-
mal als neuer Faktor aktiver Kulturarbeit von
diesem Lager ab auch die Musikstudentinnen
immer mitgestaltend tätig waren.
Die endgültige Festigung und Sicherung sei-
ner Arbeit erfolgte dann im Zuge der Neu-
ordnung des Deutschen Studententums dürch
den Reichsstudentenführer, Gauleiter und
Reichsstatthalter Dr. Scheel im November
1936, als Rolf Schroth nunmehr von München
aus im Kulturamt der Reichsstudentenführung
sein Werk als Reichsmusikreferent der R.S.F.
und stellvertr. Leiter des Kulturamtes weiter-
führte. Systematisch baute er an den Musik-
hoch- und -fachschulen Studentenführungen
auf, die allen Anforderungen entsprachen. Gut
arbeitende Kameradschaften entstanden in den
NSDStB.-Gruppen der Musikschulen, wofür
die Arbeit des 3. Reichsmusiklagers der RSF.
1937 auf der Freusburg den örtlichen Studen-
tenführungen die entscheidenden Impulse ver-
mittelte. Uberhaupt wurde die Begeisterung
für die musikstudentische Arbeit, wie sie alle
Teilnehmer der Reichslager beseelte, durch
diese in örtlichen Lagern-in möglichst jeden
Musikstudenten hineingetragen.
Darüber hinaus galt Rolf Schroths unermüd-
liches und zähes Wirken der musischen Er-
ziehung des gesamten deutschen Studenten-
tums. Wer denkt nicht gern an die vielen
Schulungslager zurück, in denen Rolf Schroth
mit der Mannschaft gesungen hat. Ich erinnere
an so manches unter der Fahne, um den bren-
nenden Holzstoß oder in der Gemeinschafts-
stunde der Kameradschaft gesungene Lied.
Nicht zuletzt haben das Reichslager des Amtes
•Politische Erziehung auf der Ordensburg Vo-
gelsang und die Offenen Singen auf den Deut-
schen Studententagen gezeigt, daß der deut-
sche Student wieder singt: auch diese Tat-
sache ist Rolf Schroths Werk.
Gleichzeitig leitete er die ganzen Jahre hin-
durch im Reichsberufswettkampf der deutschen
Studenten die Sparte __Musik und Feiergestal-
tung mit der Themenstellung für den schöpfe-
rischen Musikstudenten, für den Musikwissen-
schaftler und für das weite Gebiet der Feier-
gestaltung Im nationalsozialistischen Sinne. Die
Ergebnisse wurden von Jahr zu Jahr besser,
so daß in den studentischen Kulturveranstaltun-
gen neben die Aufführungen unserer klassi-
schen Großmeister in Nachschöpfung durch
studentische Orchester, Dirigenten und, Soli-
sten immer mehr auch die Uraufführungen von
Werken von "Kameraden aus unseren Reihen
traten, die aus den Impulsen Schrothscher Er-
ziehungsarbeit allen gestellten Anforderungen
gerecht wurden und von der schöpferischen
Leistungskraft des musikdtudentischen Nach-
wuchses kündeten. In furt»cbr«itender Entwick-
lung zeigten diese Tatsache die entsprechenden
Veranstaltungen der 1. Kulturtagung des Kul-
turamtes der Reichsstudentenführung im April
1938 in Königsberg, die Sonderveranstaltungen
des NSDStB. bei den 1. und 2. Reichsmusik-
tagen des Propagandaministeriums in Düssel-
gendlichen Appell an der Fahne bis zur kul-
turellen Großkundgebung im Mozarteum
Salzburg. Die wertende uiid sichtende Zusam-
menschau dieser Vielfalt von der weltanschau-
lichen Grundlage her wurde durch Rolf Schroth
jedem Teilnehmer des Lagers klar aufgezeigt
und die Folgerungen für seine weitere Lebens-
führung, für die Gestaltung seines Studien-
ganges und für die Wahl seines Berufs- und
Lebenszieles verpflichtend ins Herz gebrannt.
Das fünfte Reichsmusiklager am Titisee ver-
einigte dann im August 1939, es sollte das
letztemal unter Rolf Schroth sein, nur die
Studcatenführer und ANST.-Referentinnen der
Musikhoch- und -fachschulen, um die jahre-
langen Erfahrungen, aus der beständig und
organisch gewachsenen musikstudentischen Auf-
bauarbeit zu sichten und noch einmal zu wer-
ten, um die Arbeitsergebnisse dieses Lagers zu
dorf 1938 und 1939 sowie die Deutschen Stu-
dententage in Heidelberg und Würzburg 1937,
1938 und 1939. Lebendig stehen allen Teilneh-
mern die großen vorbildlichen Feiergestaltun-
gen in den Sonderkundgebungen des NSDStB.
auf den Reichsparteitagen in Nürnberg 1937
und 1938 in Erinnerung. Immer aber waren
alle großen repräsentativen Leistungen orga-
nisch auf der örtlich geleisteten Kleinarbeit
gewachsen. Immer zeigte sich in der Arbeit
auch des letzten musikstudentischen Amts-
trägers das Verantwortungsbewußtsein im
Dienen an einer lebendigen völkischen Musik-
kultur, wie Rolf Schroth es in jedem einzelnen
ausgeprägt hatte.
In dieser umfassenden musikerzieherischen
und kulturpolitischen Tätigkeit reiften seine
Pläne einer umfassenden Reform der Musik-
hochschulen und der musikalischen Erziehung
überhaupt. Immer wieder forderte Rolf Schroth
die Einheit der musisch-künstlerischen Ausbil-
dung vom schulpflichtigen Kind in den Musik-
schulen bzw. Musikschulen für Jugend und
Volk über die Fachmusikschulen bis zu den
hohen Schulen der Musik und Musikerziehung.
Umfassend wurden im 4. Reichsmusiklager, im
Jahre der Machtübernahme in der Ostmark
zum erstenmal mit den so musikalisch reichen
Kräften aus den Musikhoch- und -fachschulen
der Ostmark, im Schloß Kleßheim bei Salz-
burg alle Ausbildungszweige der Musikhoch-
schule, die einer Gemeinschaftserziehung und
-ausbildung zugängig sind, im neuen Sinne
lebendig gemacht: die Chor- und die Orchester-
erziehung, die körperliche und rhythmische
Ausbildung, das Laienspiel und die Problema-
tik neuer geselliger Tanzformen, die Musik-
wissenschaft in neuer Sicht und mit wesent-
lichen Themen aus dem Gebiet der Volkslied-
forschung, das Leben und Erleben der eigenen
künstlerischen Leistung der Lagergemeinschaft,
die Offenbarung höchster künstlerischer Erleb-
niswerte als Hörergemeinschaft in den Salzbur-
ger Festspielen, die Feiergestaltung vom mor-
konkreten Reformvorschlägen für das Musik-
schulwesen durchzuformulieren.
Der Krieg kam dazwischen. Der Schlußappell
des Lagers war, im Aufbruch zu dem großen
gegenwärtigen Krieg, ein eindringliches Be-
kenntnis zum steten Dienen an unserer deut-
schen Musik und Musikkultur. Ein großer Teil
der Studentenführer fuhr unmittelbar aus dem
Lager vom Titisee zu den Truppenteilen, die
anderen folgten wenig später. Auch Rolf
Schroth meldete sich freiwillig zur Waffen-f^
und konnte nach halbjähriger Wartezeit, wäh-
rend der er die Arbeit des Kulturamtes auf die
kriegsbedingten. Verhältnisse umstellte, An-
fang April 1940 seine Grundausbildung bei der
' Ersatzeinheit der ff-Standarte „Deutschland"
in München durchmachen, um zwei Monate
später zur ^-Standarte „Westland", feinem In
Holland liegenden Feldtruppenteil, zu kommen,
wo er als wahrhaft musischer Soldat neben sei-
nem Truppendienst in praktischer Sing- und
Kulturarbeit mit seinen Männern, mit der Be-
völkerung und im Funk seine Zeit im Warten
auf den großen Einsatz ausfüllte. Immer blickt
er zukunftsgläubig auf seine Friedensarbeit:
„Es wird alles wiederkommen. Aber noch
weiter, noch größer. Ein neues Erleben, eine
größere Sicht steht läuternd und befruchtend
über unserer Arbeit, wie es uns gefestigt und
geläutert hat." — „Wenn wir Im September am
Titisee sein könnten, vielleicht am Schlageter-
Grab, um dort bekennen zu können, daß wir
unser Gelöbnis treu gehalten, wie wäre das
vom Schicksal groß. Wir sind aber jedem
Schicksal für Deutschland treu."
So zieht er als Zugführer und Zugtruppführer
in einem Kradschützenbataillon der Waffen-^f
im Frühjahr 1941 in den Balkan-Feldzug und ist
mit vorne bei der Truppe, die Belgrad nimmt.
— Im Ostfeldzug stürmt er dann im begeister-
ten Einsatz mit den schnellen Truppen von
Brest-Litowsk über den Bug, über die Beresina
bis zum Dnjepr bei Schklow und wird das
erstemal — Durchschuß oberhalb des Fußes —
verwundet. Dai Feldlazarett kann ihn nicht
lange festhalten. Knapp äußerlich geheilt, eilt
er zu seiner Truppe zurück. Jedoch wenige
Tage später tritt infolge der nicht ausreichend
ausgeheilten Verwundung eine unangenehme
Komplikation ein, die ihn monatelang geh-
unfähig machte. „Ein Rücktransport in ein
Heimatlazarett ließ sich nun nicht mehr ver-
hindern", schreibt er dazu. Im Heimatlazarett
erhält er das E. K. II und wird wegen Tapfer-
keit vor dem Feinde am 9. November 1941 zum
^f-Untersturmführer in der Waffen-^f beför-
dert. Nach ungeduldig ertragenem langem La-
zarettaufenthalt und einem kurzen Genesungs-
urlaub, den er größtenteils bei seinen lieben
Eltern in Chemnitz verlebt, erreicht er, obwohl
er nicht k. v. ist, unter großen Schwierigkeiten
seine erneute Versetzung zu einem Feldtrup-
penteil. Ein Kommando zu einer Führerschule
und eine Rückkehr in die studentische Arbeit
zu diesem Zeitpunkt lehnt er ab. Auch jetzt,
bevor er wieder hinausgeht, schreibt er —
gilt#doch sein ganzes Sehnen einer großen ver-
antwortlichen kulturellen Aufbautätigkeit im
neuen größeren Reich: „Es wird uns an Kraft
nicht fehlen, mit erhabenem, geläutertem
Schwung an den komplexlosen Weiterbau unse-
rer heiligen, jungen Motive zu gehen. Das, was
sich an positiven Leistungen und i Arbeitskräf-
ten herausgeschält hat, soll voll anerkannt wer-
den. Es darf aber gar nicht anders, von vorn-
herein, angesehen werden, als daß wir als die
Alten, die Bewährten und die abermals Gestähl-
ten führend ans Werk gehen." Noch aber, so
lange die Waffen sprechen, hat er sich ent-
schieden, „solange wie möglich an der vor-
derst entscheidenden Stelle, eica. unter Sol-
daten zu stehen."
Als Ordonnanzoffizier eines Kradschützen-
bataillons der Waffen-ff kommt er im Mai 1942
wieder nach draußen, und ist ab Rostow, rast-
los vorwärtsdrängend, bis in den Kaukasus hin-
ein in schwersten Kämpfen immer vorn am
Feind. Und wieder zwingt ihn eine am 1. Ok-
tober 1942 erlittene zweite Verwundung in ein
Feldlazarett. Jetzt war es ein Durchschuß am
linkeri Oberarm in Schulterhöhe. Er ist knapp
einige Tage im Lazarett, als er aus der Ruhe
dort auch schon schreibt, daß er hoffe, in acht
Tagen das Lazarett wieder verlassen zu können.
Seine einzige Sorge ist, daß eine Eiterung oder
nachträgliche Entzündung ihm einen Strich
durch die Rechnung machen könnte. Es hält
ihn nicht im Lazarett, von einem Rücktransport
gar nicht zu reden, er lehnt erneute Angebote,
für eine gewisse Zeit in seine Arbeit zurückzu-
kehren, ab: knapp ausgeheilt zieht es ihm wie-
der zu seiner Truppe.
Nur noch kurze Zeit, wieder als Ordonnanz-
offizier des gleichen Bataillons, war ihm ver-
gönnt, bis ihm in früher Erfüllung seines un-
ermeßlich reichen, schönen und kämpferischen
Lebens die feindliche Kugel tödlich traf. Sein
Freund und Kamerad, der Bataillonsadjutant
des Bataillons schreibt zu diesem Schicksals-
schlag: ,,Am 30. November führten Rolf und
ich unseren Auftrag, eine neue Abwehrstellung
zu erkunden, durch. Kurz vor der Erfüllung des
Auftrages traf Rolf um 5.50 Uhr die verirrte
Kugel eines feindlichen Maschinengewehres
tödlich. In diesen Sekunden bäumte sich noch
einmal die ganze Lebenskraft in Rolf auf. „Ge-
fallen" war sein letztes Wort. Als ich ver-
suchte, ihm zu helfen, strahlte er mich zum
letztenmal mit seinen großen, blauen Augen
an. Es waren die Augen, die wenige Minuten
vorher noch den herrlichen Sonnenaufgang und
die glitzernden, schneebedeckten Gipfel des
Kaukasus erblickt hatten. Allein, ich konnte
ihm nicht mehr helfen. — Es ist noch unfaßbar
für mich, daß Rolf nicht mehr in seiner lebens-
bejahenden, aufrechten Haltung neben mir sein
soll. Es ist so, als sei mein eigener Bruder in
meinen Armen gestorbeni" —
Rolf Schroth hatte selber noch aus seinem
kurzen Lazarettaufenthalt einige Wochen vor
seinem Tode geschrieben: „Es sind schon große
Opfer gebracht aus unseren Reihen. Die Vor-
sehung möchte ein paar Alte erhalten, daß der
reife Atem unserer beseligenden Aufbauzeit
mit in die neuen Impulse überströme, daß der,
der bleibt, ein paar Getreue hat. Es geht mir
schon bitter um manchen an, und wäre fast un-
vorstellbar, wenn die letzten treuen Kumpels
nicht bei irgendeinem Treffen dabei wären. Die
Leere wäre wohl schwerer zu ertragen, als der
Neuaufbau." Jetzt hat das Schicksal dieses gro-
ßen Ringens den Heldentod unseres Rolf Schroth
gefordert. Wir müssen den Helm fester binden,
um bei uns nun nicht dem Gefühl der Leere
Platz zu geben. Ein unersetzlicher Verlust hat
uns getroffen. Eine Lücke ist entstanden, die
nie zu schließen ist.
Von den ersten Anfängen der Aufbauzeit
Seite an Seite in Freundschaft zu Rolf Schroth
gestanden, möchte ich als Sprecher für seine
Kameraden und Kameradinnen aus der Reichs-
studentenführung und aus seinem großen
Arbeitskreis versichern, daß, wen immer von
uns das Schicksal einst in die Arbeit zurück-
kehren läßt, wir bemüht sein wollen, *Rolf
Schroths Werk, so weit es in unseren Kräften
steht, in seinem Wollen und in seinem idealisti-
schen Schwung weiterzuführen. In allem Han-
deln aber wird er uns einmalig leuchtendes
Vorbild im Leben und im Sterben sein und
bleiben. Sein Vermächtnis ist uns immerwäh-
rende Verpflichtung.
Herbert Saß,
Abteilungsleiter in der Reichsstudenten-
iührung, zur Zeit auf einer Waftenschule
Seite 8 / Die Bewegung / Folge 3