Die Münchener Universitätswoche
Die Universität München rief vom 13. bis
20. Januar 1943 zu einer festlichen Woche auf,
die der 470jährigen Wiederkehr des Grün-
dungsjahres gelten sollte. Sie wurde ein nicht
zu übersehendes Bekenntnis der lebendigen Wis-
senschaft zu der kämpferischen Größe der Zeit
und ein stolzes Zeugnis für die nimmermüde
Kraft des deutschen Geistes.
Angesichts der Tatsache, daß noch zu allen
Zeiten die aktivsten Kämpfer für die geistigen
Werte, die einer Hochschule anvertraut sind,
die akademische Jugend selbst stellt, begann
die Festwoche mit einer machtvollen Kund-
gebung der Mürichener Studentenschaft im
Festsaal des Deutschen Museums, auf der Gau-
leiter G i e s 1 e r selbst zu den Akademikern
sprach. Nach dem Liede „Burschen heraus" er-
öffnete Gaustudentenführer Dr. D o e r f 1 e r die
Kundgebung mit dem Dank an den Gauleiter und
dem Gruß an die Kameraden von der Front.
Er betonte die Forderung, daß der heutige Stu-
dent während der Zeit seiner akademischen
Ausbildung als politischer Soldat dem Führer
zur Seite stehen müsse, denn noch immer sei
es die akademische Jugend gewesen, von der
die revolutionären Strömungen ausgingen, die
Deutschland das politische Gesicht gaben. Dies
müsse stets Vorbild und Beispiel bleiben.
Gauleiter Paul Giesler spricht
Gauleiter Paul Giesler richtete die ersten
Worte seiner von erfrischendem Kampfgeist
getragenen Rede an die Studenten, die noch
vor kurzem an allen Fronten standen und nun
auf einige Monate zu den Werten zurück-
gekehrt sind, um die dieser Krieg geführt wird.
Mit treffenden Sätzen charakterisierte der Gau-
leiter ihre Empfindungen, die von den Einwir-
kungen des Kampfes und durch das Kriegs-
erlebnis geprägt sind, das neue Maßstäbe und
einen geschärften Blick für die Umgebung ver-
leiht. Unter stärkster Zustimmung, gerade der
Frontstudenten, beschäftigte sich der Gauleiter
mit einzelnen Kriegserscheinungen des Hoch-
schullebens, deren Ursachen er mit herzhafter
Konsequenz enthüllte.
Dann wandte sich der Gauleiter zugleich
als der mit der Führung der Bayerischen Lan-
desregierung Beauftragte an die studentische
Jugend und wies ihr auf Grund der fundamen-
talen Lehrsätze der nationalsozialistischen
Weltanschauung Ziel und Richtung.
„Sie sind diejenigen, die in Kürze auf den
Kommandobrücken des gesamten deutschen
Lebens stehen und in deren Hände alle Ein-
richtungen gelegt werden, die sich die mensch-
liche Existenz unseres Volkes geschaffen hat.
Sie werden Lebensdienst an unserem Volke zu
leisten haben. Hierin liegt auch die große Ver-
antwortung der Staatsführung, dafür zu sorgen,
daß auf den hohen Schulen unseres Reiches
keine verbogenen Gesinnungen großgezogen
werden. Hier muß der „geistige Vortrupp
Deutschlands" in höchste Klarheit des Denkens
und in stärkste Kraft der Gestaltung unseres
Lebens hineinwachsen. Wirwollennicht,
daß falsche Werte aufgerichtet
werden. Was der Heimat in diesem
Krieg als Aufgabe und Forderung
gestellt ist, macht vor den Por-
tale, i der hohen Schule nicht halt.
Jeder, der durch diese Portale tritt, hat die
Verpflichtung, im Geiste der akademischen
Jugend, die am Feinde steht, sein Studium
aufzufassen und Gemeinschaftsgesinnung zu
beweisen."
Der Gauleiter sprach Worte höchster An-
erkennung für die vorbildliche Haltung der
Studenten und Studentinnen im Rüstungs-
einsatz.
Mit einer klaren Entwicklung der Lebens-
grundsätze, die die Lehre Adolf Hitlers gibt
und aus deren Wahrheit und Unwiderlegbar-
keit sich allein die Rettung unseres Daseins
erklärt, schloß der Gauleiter seine eindrucks-
volle Rede.
Der folgende Tag brachte als Gemeinschafts-
feier der gesamten Universität ein Sinfonie-
konzert der Münchener Philharmoniker. Unter
den zahlreichen Ehrengästen konnte der Rek-
tor der Universität, Prof. Dr. Walther Wüst,
den schwedischen Forscher Sven H e d i n be-
grüßen. Keinen freudigeren und aktuelleren
Auftakt hätte es geben können als Brahms*
Akademische Festouvertüre, die in der strah-
lenden Würde ihrer Wiedergabe von dem
jugendlich-schäumenden Geist des sonst ver-
sonnenen und grübelnden Meisters zeugte. Die
einzigartige Deutung Oswald Kabastas
führte Schuberts „Unvollendete" in die zärt-
liche Herkunft romantischer Verklärung zurück.
Aus dem verschwiegenen Raunen der Streicher
wölbte sich von der Hand des Dirigenten wun-
dersam geleitet der feinlinige thematische Bau
klar und aufstrebend zur Höhe. Als Abschluß
erstand Beethovens dritte Sinfonie „Eroika" in
klarheller Pracht durch die maßvolle Behand-
lung der agogischen Akzente des Interpreten,
so daß vornehmlich Freude und Dankbarkeit
zu verzeichnen sind über den glückhaften
Klany, zu dem sich Erhabenheit und Lieblich-
keit vermählte. Der Beifall war darum stür-
misch und wollte nicht enden.
Im Zeichen der Festwoche stand auch die
öffentliche Sitzung der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften. Nach Erstattung des Jah-
resberichtes, der den Fortgang aller wissen-
schaftlichen Arbeiten in fast allen Kommis-
sionen meldete, überreichte Präsident Karl
Alexander von Müller dem schwedischen
Ehrengast Dr. Sven Hedin, als „dem kühnen
Wachenfeld, General Zenetti, den
Präsidenten der Bayer. Akademie der Wissen-
schaften und den Rektor der Technischen Hoch-
schule. Mit Freude und Beifall wurde Sven
Hedin begrüßt, als er in Begleitung seiner
Schwester die Aula betrat.
Nach dem traditionellen Einzug der Fakul-
täten im Ornat, unter festlicher Musik, gedachte
der Rektor der Universität, Professor Dr.
Walther Wüst, in einer weitumfassenden
Ansprache der Bedeutung des Tages und um-
riß unter Würdigung der historischen Entwick-
lung der Münchener Alma mater die Aufgaben
dieser Hochschule in der Gegenwart, die nur
sein könnten: Heimstatt rassisch ge-
bildeter Geisteskraft und Werk-
stätte unermüdlich fortzeugenden
deutschen Kulturschaffens zu sein.
Mit besonderem Dank erinnerte der Rektor an
die Großzügigkeit des Reichserziehungsmini-
sters, durch die nunmehr die Errichtung eines
)
Trad Tfllllg neuer Welse. Er Ist eine grandiose
Sinfonie in Bild und Ton voll eindrücklichster
Szenen und Episoden, ein kaum zu fassender
Reichtum an Fremdartigem und Niegeschautem.
Daß die Universität ihrem festlichen . Jubi-
läum ein Denkmal der Erinnerung und der
Ehrung schuldig sei, war beinahe selbstver-
ständlich: diesem Sinne entsprach die Ausstel-
lung „Denkmale und Dokumente zur Geschichte
der Ludwig-Maximilian-Universität Ingolstadt,
Landshut, München", die der Rektor am 17. 1.
vor Ehrengästen eröffnete. Diese kleine Schau
bot in ihrer Auswahl vielseitigster Art ein auf-
schlußreiches Bild aus der stolzen Herkunft der
Alma mater Monacensis. Die Ausstellung wies
einen erstaunlich reichen Besuch auf.
Zwei volle Tage waren den Arbeitsbespre-
chungen des neugegründeten Reichsinstituts
„Sven Hedin" für Innerasienforschung unter
Leitung von Dr. Schäfer in München und
Salzburg gewidmet, an denen Sven Hedin mit
Eifer und größtem Interesse teilnahm. Wie aber
hätte die Festwoche schöner ausklingen kön-
nen als in einer letzten Versammlung aller
Interessierten am 20. Januar im Auditorium
maximum der Universität, bei der der große
Forscher selbst das Wort ergriff. Sven Hedin
umriß in knappen Zügen und sehr anschau-
lichen Bildern sein Lebenswerk, das allein der
Erforschung Tibets gewidmet war. Es gelte nun,
nach Abschluß des „praktischen" Teils, die rei-
chen Ergebnisse zu sichten und zu sammeln,
um sie vor der Welt auszubreiten, zum heil-
samen Fortschritt der Wissenschaft. Noch ein-
mal dankte der Forscher für die große Ehre,
die ihm Deutschland zuteil werden ließ und
sprach in herzlichen und warmen Worten von
seiner festen Zuversicht auf den Sieg und einen
großen, gesegneten Frieden. In dem anhalten-
den Beifall des überfüllten Saals klang die An-
erkennung und Ehrung für Sven Hedin und die
aufrechte und herzliche Gesinnung, die ihn zeit
seines Lebens begleiteten.
Damit fand die Universitätswoche 1943 ihr
Ende. Sie zeigte sich in ihren bedeutenden
Veranstaltungen als ein glorreicher Beweis für
die Festigkeit und Unerschütterlichkeit des
deutschen Geisteslebens, das heute mehr denn
je seine lebendigsten Kräfte aufruft, um nach
dem Siege bereitzustehen.' für die umfassenden
Aufgaben in der maßvpllen Ordnung einer
neuen Welt. Darin wissen sie sich alle eins,
die sich in diesen Tagen zu dem deutschen
Geistesschaffen bekannten. Und das ist ihre
Hoffnung, ihr Glaube und ihr Glück.
Helmut Haffner
Dr. Sven Hedin als Gast
bei Reichsstudentenführer Dr. Scheel
Zu Ehren des schwedischen Forschers Dr.
Sven H e d i n gab Reichsstudentenführer, Gau-
leiter und Reichsstatthalter Dr. Scheel im
Kavalierhaus des Schlosses Kleszheim einen
Empfang, an dem außer Dr. Sven Hedin seine
Schwester Alma Hedin, die Mitarbeiter Dr. He-
dins und schwedische Wissenschaftler sowie
die Mitglieder der ff -Expedition Dr.
Schäfers teilnahmen. Vom Reichsministe-
rium für Wissenschaft, Erziehung und Volks-
bildung leistete Ministerialdirektor ^-Brigade-
führer Prof. Dr. Mentzl und vom Reichs-
ministerium für Propaganda und Volksaufklä-
rung Prof. Dr. Z i e g 1 e r der Einladung des
Gauleiters Folge. An dem Empfang nahmen
außerdem der Kommandierende General
Schaller-Kalide, Regierungspräsident
Dr. Rertter und der Leiter des Reichspropa-
gandaamtes Salzburg, Amtsleiter in der RSF.
Dr. Wolf f, teil.
Dr. Scheel richtete an seinen Gast herzliche
Begrüßungsworte und würdigte das »große
Lebenswerk des Forschers, der vom ganzen
deutschen Volk verehrt werde. In einer län-
geren Rede dankte Dr. Sven Hedin für den
herzlichen und schönen Empfang in Salzburg.
Besonders herzliche Worte widmete er Dr.
Scheel in seiner Eigenschaft als Reichsstu-
dentPnführer und dem deutschen Studenten-
tum. Worte dankbarer Erinnerung fand der
schwedische Forscher auch für seine Studien-
zeit in Deutschland und seinen großen Lehrer
und deutschen Gelehrten, Professor Freiherrn
von Richthofen. Nachdem Dr. Sven Hedin
seiner Bewunderung für das heutige Deutsch-
land, das sich im Kriege befinde und dabei
trotzdem imstande sei, das Leben in der Hei-
mat und die wissenschaftliche und Forschungs-
arbeit aufrechtzuerhalten, Ausdruck verliehen
hatte, gedachte er in begeisternden Worten des
Führers, dessen Geist allüberall im deut-
schen Volke lebendig verankert sei. Auf seine
eigenen Forschungsarbeiten übergehend, wür-
digte er abschließend die Arbeit und die Ver-
dienste des jungen deutschen Tibetforschers
Dr. Ernst S c h ä fer.
Die Kriegsaufgaben der deutschen Studenten
In Salzburg fand unter der Leitung von Reichsstudentenführer Dr. Scheel eine Tagung
der Reichsstudentenführung statt, auf der im Hinblick auf die Erfordernisse des Krieges
alle wichtigen Fragen des deutschen Studententums besprochen wurden. Reichsstudenten-
führer Dr. Scheel nahm diese Tagung zum Anlaß, um den Mitarbeitern der Reichs-
studentenführung Weisungen für die weitere Arbeit zu geben.
Unter Zugrundelegung der ersten Erfahrungen des Kriegswintersemesters 1942/43 unter-
strich der Reichsstudentenführer die Anstrengungen, welche die Reichsstudentenführung
seit Jahren in der Fürsorge und Betreuung für die von der Front zum Studium komman-
dierten oder beurlaubten Studenten und für die Versehrten Studenten gemacht hat. Er
stellte eingangs fest, daß das deutsche Studententum heute ausschließlich an der Front
stehe. Nur ein verschwindend kleiner Teil des deutschen Studententums studiere im
Kriege noch in der Heimat. Ein Teil der Studenten sei jedoch aus dringenden Berufs- und
Ausbildungsgrütfden zur Zeit an die Hochschule zum Studium kommandiert oder beurlaubt.
Er wies seine Mitarbeiter ari, sich ganz besonders für diese Frontstudenten einzu-
setzen und sie — selbstverständlich unter Berücksichtigung der kriegsbedingten Schwie-
rigkeiten — mit allen Kräften und Mitteln zu unterstützen.
Die Sonderförderung für Soldaten und Sonderförderung der verheirateten Studenten sei
ein großer Erfolg. Jedoch habe die Reichssludentenführung einen weiteren Ausbau vor
allem für die verheirateten Studenten beantragt. Im besonderen steht auch der
Gesundheitsdienst des Reichsstudentenwerkes zur Verfügung. Außerdem wird in diesem
Wintersemester eine großzügige Zahnsanierungsaktion durchgeführt.
Dr. Scheel betonte dann, daß jeder deutsche Student, auch der Soldat-, wissen muß, daß
das Studium in der Kriegszeit eine besondere Auszeichnung ist. Im Hinblick auf die großen
Aufgaben, die dem deutschen Studenten und Akademiker in der Zukunft erwachsen wer-
den, stellte Dr. Scheel heraus, daß der deutsche Student im besonderen neben der selbst-
verständlichen soldatischen Pflichterfüllung auch ein politischer Soldat des Führers und
vorbildlicher Nationalsozialist sein müsse. Nur wer mit ganzem Herzen im deutschen Volk
stehe und dadurch das Vertrauen des Volkes habe, könne Führungsaufgaben übernehmen.
Reichsstudentenführer Dr. Scheel gab besondere Weisungen für die Arbeit der deutschen
Studentinnen, er erkannte die Einsatzfreudigkeit der deutschen Studentin in der
Heimat an, die sich vor •allem im Rüstungseinsatz, aber auch im Studium selbst gezeigt
habe. Er unterstrich die Bedeutung und Notwendigkeit desFrauenstudiums.
Besonders betonte er, daß es Pflicht der deutschen Studentin sei, sich mit voller Hingabe
dem Studium zu widmen, aber auch am politischen Leben der Nation tätigen Anteil
zu nehmen.
und erfolgreichen Pionier wissenschaftlicher
Asienforschung" und dem treuen Freund Deutsch-
lands, der „in zwei Weltkriegen unerschrocken
für die Rechte des deutschen Volkes eingetre-
ten ist", die Goldene Medaille der Akademie
„Bene merenti", die Dr. Sven Hedin mit war-
mem Dank annahm. Ein interessanter und hoch-
aktueller Vortrag von Prof. Klaus Crusius
über die „Rohstoff- und Energievorräte der
Welt" beschloß die Sitzung. Der Abend ver-
einte eine stattliche Zahl von Hörern, der be-
deutsame Vortrag von Universitätsprof. Dr. Fritz
Machatschek über zentralasiatische Pro-
bleme, die der Redner vornehmlich aus der geo-
logischen und morphologischen Struktur des
Erdteils aufzeigte, deren genaue Kenntnis ohne
das Lebenswerk Sven Hedins undenkbar wäre.
Der Beifall des Dankes galt dem Vortragenden
in gleicher Weise wie dem schwedischen Gast.
"Ihren glanzvollen Höhepunkt erreichte die
Münchener Universitätswoche am Samstag, den
16. Januar 1943, der als der eigentliche „Dies
akademicus" alle geladenen Freunde und Gaste
der Universität zu einer festlichen Feierstunde
des Gedenkens und der Ehrung versammelte.
Um die Mittagsstunde füllte die Reihe der er-
lesenen Ehrengäste die große Aula des Hauses,
die im Fest- und Fahnenschmuck prangte. Un-
ter ihnen bemerkte man u. a. Reichsminister
R u s t, Reichsschatzmeister Schwarz,
Reichsstudentenführer Gauleiter und Reichs- |u,
Statthalter Dr. Scheel, Reichsstatthalter RitrJ
ter v o n E p p , Reichsleiter F i e h 1 e r , General I
Reichsinstituts fürlnnerasienfor-
s c h u n g verkündet werden könne, das den
Namen Sven Hedins tragen soll. Die Natur-
wissenschaftliche Fakultät der Universität
rechne es sich zur besonderen Ehre an, den
führenden schwedischen Innerasienforscher,
dessen exakt-wissenschaftliche Ergebnisse die
Forschung um einen unschätzbaren Gewinn
bereichert hätten, die Würde eines Dok-
tor ehrenhalber zu verleihen. In der Ur-
kunde, die anschließend der Dekan der Fakul-
tät, Professor Dr. B e u r 1 e n , überreichte, wird
auf die Verdienste Sven Hedins als eines
großen Beispiels wissenschaftlicher Gründlich-
keit, aber auch menschlicher Vornehmheit
einer Gesinnung hingewiesen, die sich immer
zu Deutschland bekannt hat. Dr. Hedin dankte
mit bewegten Worten für diese und alle hohen
Ehrungen, die ihm in diesen Tagen erwiesen
wurden und betonte erneut seine unverbrüch-
liche Freundschaft mit Deutschland.
Eine große Überraschung war die Urauffüh-
rung des Kulturfilms der Ernst-Schäfer-Tibet-
expedition „Geheimnis Tibet". Vor Beginn der
Aufführung sprach der Leiter der Expedition,
Dr. Schäfer, Gruß- und Dankesworte; Alois
M e 1 i c h a r, der auch die charakteristische und
symbolische Musik des Films schrieb, dirigierte
persönlich seine eigene Bearbeitung der
Toccata und Fuge in d-moll von J. S. Bach für
großes Orchester. Der Film selbst, ein abend-
füllendes Werk, löst wohl die Probleme des
dokumentarischen Kulturfilms in einzigartiger
FAMILIEN-ANZEIGEN
X 3. 12. 42 Hans-Otto. Die Geburt un-
seres zweiten Jungen zeigen wir in
dankbarer Freude an. Jlse Schulz,
geb. Schmidt, Hugo Schulz, Ober-
leutnant, z. Z. im Felde. München-
Obermenzing, Dorfstraße 10.
4
w
Für seinen über alles
geliebten Führer fand
unser einziger sonni-
ger Junge" und unser
Kamerad
^-Untersturmführer im SD-RF ff
Dipl.-Ing., Parteigenosse
Herwig Bayer
Leutnant In einem Pionier-Bataillon,
Inh. d. EK. 2, Ostmcdaille, Sudeten-
medallle mit Prager Spange und des
silbernen Ehrenzeichens d. NSDSIB.
t 3. 1915 20. 11. 1942
am llmensee den Heldentod.
Als stellvertretender Standortführer
der Präger Studentenschaft in den
Kampfjahren 1938—39 und Beauf-
tragter für die Deutsche Technische
Hochschule hatte er entscheidenden
Anteil an der Befreiung seiner Hei-
mat. Nur wer ihm nahestand, kann
unser Leid ermessen.
Reichenberg (Sud.), VatterstraBe T.
Familie Ing. Josel Bayer.
Wir ei hielten die er
schüttelnde Nachricht
daß unser lieber, ein^
ziger Sohn
Gefreiter
Georg Fritz
Atageli. des Langemarck-Studiums,
Lehrgang Stuttgart II
bei den Kämpfen in Afrika im Juni
1942 gefallen ist.
Fürth i. B,t im Januar 1943.
In tiefer Trauer:
Die Eltern: Georg und Luise Fritz.
In Vollendung seines
Lebens für Führer,
Volk und Heimat fiel
bei den Abwehrkämp-
fen im Osten am 25. 8.
1942 unser Sohn und Bruder
Parteigenosse
Franz Stangl
Unteroffizier In einem Gren.-Regt.,
Angehöriger der Kameradschaft II,
Studentenführung Landwirtschaft-
liche Hochschule Tetschen-Liebwerd
im Alter von 23 Jahren.
Sahorscrr; Im Januar 1943.
In stolzer Trauer: Familie Stangl.
^ mu Auf dem Felde der
OW^j Ehre fiel, getreu sei- ^flft
■BujB nem Fahneneid, in den vCf
isa^ schwerenAbwehrkämp-
fen im Osten am 2. De-
zember 1942 metin innigstgeliebter,
hoffnungsvoller Sohn und unser
herzensguter Bruder, der
Leutnant
u. Komp.-Führer in ein. Gren.-Regt.
Parteigenosse
Georg Wilk
Angehöriger des Kriegsteilnehmer-
lehrganges Wien des Langemarck-
Studiums, Inhaber des EK. 2. Klasse
und Verwundetenabzeichens
im blühenden Alter von 26 Jahren.
Hindenburg (OS.), im Januar 1943.
In tiefer Trauer: Familie Wilk.
In den schweren Kämp-
fen im Osten fiel am
8. Dez. 1942 unser lie-
ber, strebsamer Sohn
Grenadier
Johannes Krämer
Student an der Ingenieurschule
Zwickau
Wiesen, 27. Januar 1943.
Louis Krämer und Frau.
Am 27. April 1912 fiel A
im Osten im Kampf für mos
Führer, Volk u. Vater- l3Pf
land mein lieber, hoff-
nungsvoller Sohn W
Ing.
Herbert Bachmann
Gefreiter und Funktruppführer, SA.-
Obertruppführer, Inhaber des EK. 2,
Angeh. der Studen(enbundsgruppe
der Staatl. Ing.-Schule Köln
In tiefer Trauer:
Familie Karl Bachmann.
Unser geliebter Sohn
stud. ehem.
an der Universität
in Wien
Max Preglau
♦
Gefreiter In einem Infanterie-Regt.,
Inhaber des Verwundetenabzeichens
■ nnd der Ostmedaille
starb am 4. Dezember 1942 bei den
schweren Kämpfen westlich Stalin-
grad den Heldentod.
Völkermarkt, am 12. Januar 1943.
Max Preglau und Antonie, geb.
Tschebull, Eltern; Ilse Preglau,
Schwester.
Geh. 5. 8. 1923
Gef. 4. 12. 1942
In höchster soldatischer
Pflichterfüllung -und in
begeistertemEinsatz für
seinen geliebten Führer und die Zu-
kunft Großdeutschlands fand im
Kampf gegen den Bolschewismus
als Vorbild jugendlichen Kampfer-
tums bei der freiwilligen Bergung
schwerverwundeter Kameraden den
Heldentod unser innigstgeliebter,
stets hilfs- und opferbereiter Sohn,
unvergeßlicher Bruder und Onkel,
Schwager, Neffe, Vetter u. Freund,
der Kriegsfreiwillige
stud. ing.
KlausJoachim Rechenberger
Gefr. In einem Panzer-Jäger-Regt.,
Inh. des EK. 2. KI., der Ostmedaille
und des Verwundetenabzeichens
Inmitten seiner Kameraden, für die
er sich opferte, ruht er nun südost-
wärts des Ilmensees.
Mosel, den 14. Januar 1943.
In stiller, stolzer Trauer;
Familie Dr. Rechenberger
und Angehörige.
Am 13. Januar 1943 verschied
im 28. Lebensjahr plötzlich
und unerwartet an den Fol-
gen eines im Wehrmachts-
dienst zugezogenen Leidens
unser geliebter Sohn, Bruder und
Bräutigam, der ehemalige Gefreite
der Nachrichtentruppe-.
stud. ing.
Walter Arthur Müller
Inhaber der Erinnerungsmedaillen
mit Spange der Einsätze in ösler-
reich, Sudetenland u. der Tschecho-
slowakei
Den Einmarsch in Polen konnte er
nicht mehr mitmachen, da er
am 30. August 1939 dem Lazarett
überwiesen werden mußte. Er op-
ferte sein Le"ben im Dienste für den
Führer und Großdeutschland. Treu-
este Pflichterfüllung und Strebsam-
keit waren seine Parole. Auf ewig
unvergessenl
Planitz und Cainsdorf,
am 21. Januar 1943.
In tiefer Trauer:
Farn. Arthur Müller; Traude Heinz.
Familien - Anzeigen
finden in den Kreisen der Sfudenfen weiteste Verbreitung
Folge 3 / Die Bewegung / Seite 9
Die Universität München rief vom 13. bis
20. Januar 1943 zu einer festlichen Woche auf,
die der 470jährigen Wiederkehr des Grün-
dungsjahres gelten sollte. Sie wurde ein nicht
zu übersehendes Bekenntnis der lebendigen Wis-
senschaft zu der kämpferischen Größe der Zeit
und ein stolzes Zeugnis für die nimmermüde
Kraft des deutschen Geistes.
Angesichts der Tatsache, daß noch zu allen
Zeiten die aktivsten Kämpfer für die geistigen
Werte, die einer Hochschule anvertraut sind,
die akademische Jugend selbst stellt, begann
die Festwoche mit einer machtvollen Kund-
gebung der Mürichener Studentenschaft im
Festsaal des Deutschen Museums, auf der Gau-
leiter G i e s 1 e r selbst zu den Akademikern
sprach. Nach dem Liede „Burschen heraus" er-
öffnete Gaustudentenführer Dr. D o e r f 1 e r die
Kundgebung mit dem Dank an den Gauleiter und
dem Gruß an die Kameraden von der Front.
Er betonte die Forderung, daß der heutige Stu-
dent während der Zeit seiner akademischen
Ausbildung als politischer Soldat dem Führer
zur Seite stehen müsse, denn noch immer sei
es die akademische Jugend gewesen, von der
die revolutionären Strömungen ausgingen, die
Deutschland das politische Gesicht gaben. Dies
müsse stets Vorbild und Beispiel bleiben.
Gauleiter Paul Giesler spricht
Gauleiter Paul Giesler richtete die ersten
Worte seiner von erfrischendem Kampfgeist
getragenen Rede an die Studenten, die noch
vor kurzem an allen Fronten standen und nun
auf einige Monate zu den Werten zurück-
gekehrt sind, um die dieser Krieg geführt wird.
Mit treffenden Sätzen charakterisierte der Gau-
leiter ihre Empfindungen, die von den Einwir-
kungen des Kampfes und durch das Kriegs-
erlebnis geprägt sind, das neue Maßstäbe und
einen geschärften Blick für die Umgebung ver-
leiht. Unter stärkster Zustimmung, gerade der
Frontstudenten, beschäftigte sich der Gauleiter
mit einzelnen Kriegserscheinungen des Hoch-
schullebens, deren Ursachen er mit herzhafter
Konsequenz enthüllte.
Dann wandte sich der Gauleiter zugleich
als der mit der Führung der Bayerischen Lan-
desregierung Beauftragte an die studentische
Jugend und wies ihr auf Grund der fundamen-
talen Lehrsätze der nationalsozialistischen
Weltanschauung Ziel und Richtung.
„Sie sind diejenigen, die in Kürze auf den
Kommandobrücken des gesamten deutschen
Lebens stehen und in deren Hände alle Ein-
richtungen gelegt werden, die sich die mensch-
liche Existenz unseres Volkes geschaffen hat.
Sie werden Lebensdienst an unserem Volke zu
leisten haben. Hierin liegt auch die große Ver-
antwortung der Staatsführung, dafür zu sorgen,
daß auf den hohen Schulen unseres Reiches
keine verbogenen Gesinnungen großgezogen
werden. Hier muß der „geistige Vortrupp
Deutschlands" in höchste Klarheit des Denkens
und in stärkste Kraft der Gestaltung unseres
Lebens hineinwachsen. Wirwollennicht,
daß falsche Werte aufgerichtet
werden. Was der Heimat in diesem
Krieg als Aufgabe und Forderung
gestellt ist, macht vor den Por-
tale, i der hohen Schule nicht halt.
Jeder, der durch diese Portale tritt, hat die
Verpflichtung, im Geiste der akademischen
Jugend, die am Feinde steht, sein Studium
aufzufassen und Gemeinschaftsgesinnung zu
beweisen."
Der Gauleiter sprach Worte höchster An-
erkennung für die vorbildliche Haltung der
Studenten und Studentinnen im Rüstungs-
einsatz.
Mit einer klaren Entwicklung der Lebens-
grundsätze, die die Lehre Adolf Hitlers gibt
und aus deren Wahrheit und Unwiderlegbar-
keit sich allein die Rettung unseres Daseins
erklärt, schloß der Gauleiter seine eindrucks-
volle Rede.
Der folgende Tag brachte als Gemeinschafts-
feier der gesamten Universität ein Sinfonie-
konzert der Münchener Philharmoniker. Unter
den zahlreichen Ehrengästen konnte der Rek-
tor der Universität, Prof. Dr. Walther Wüst,
den schwedischen Forscher Sven H e d i n be-
grüßen. Keinen freudigeren und aktuelleren
Auftakt hätte es geben können als Brahms*
Akademische Festouvertüre, die in der strah-
lenden Würde ihrer Wiedergabe von dem
jugendlich-schäumenden Geist des sonst ver-
sonnenen und grübelnden Meisters zeugte. Die
einzigartige Deutung Oswald Kabastas
führte Schuberts „Unvollendete" in die zärt-
liche Herkunft romantischer Verklärung zurück.
Aus dem verschwiegenen Raunen der Streicher
wölbte sich von der Hand des Dirigenten wun-
dersam geleitet der feinlinige thematische Bau
klar und aufstrebend zur Höhe. Als Abschluß
erstand Beethovens dritte Sinfonie „Eroika" in
klarheller Pracht durch die maßvolle Behand-
lung der agogischen Akzente des Interpreten,
so daß vornehmlich Freude und Dankbarkeit
zu verzeichnen sind über den glückhaften
Klany, zu dem sich Erhabenheit und Lieblich-
keit vermählte. Der Beifall war darum stür-
misch und wollte nicht enden.
Im Zeichen der Festwoche stand auch die
öffentliche Sitzung der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften. Nach Erstattung des Jah-
resberichtes, der den Fortgang aller wissen-
schaftlichen Arbeiten in fast allen Kommis-
sionen meldete, überreichte Präsident Karl
Alexander von Müller dem schwedischen
Ehrengast Dr. Sven Hedin, als „dem kühnen
Wachenfeld, General Zenetti, den
Präsidenten der Bayer. Akademie der Wissen-
schaften und den Rektor der Technischen Hoch-
schule. Mit Freude und Beifall wurde Sven
Hedin begrüßt, als er in Begleitung seiner
Schwester die Aula betrat.
Nach dem traditionellen Einzug der Fakul-
täten im Ornat, unter festlicher Musik, gedachte
der Rektor der Universität, Professor Dr.
Walther Wüst, in einer weitumfassenden
Ansprache der Bedeutung des Tages und um-
riß unter Würdigung der historischen Entwick-
lung der Münchener Alma mater die Aufgaben
dieser Hochschule in der Gegenwart, die nur
sein könnten: Heimstatt rassisch ge-
bildeter Geisteskraft und Werk-
stätte unermüdlich fortzeugenden
deutschen Kulturschaffens zu sein.
Mit besonderem Dank erinnerte der Rektor an
die Großzügigkeit des Reichserziehungsmini-
sters, durch die nunmehr die Errichtung eines
)
Trad Tfllllg neuer Welse. Er Ist eine grandiose
Sinfonie in Bild und Ton voll eindrücklichster
Szenen und Episoden, ein kaum zu fassender
Reichtum an Fremdartigem und Niegeschautem.
Daß die Universität ihrem festlichen . Jubi-
läum ein Denkmal der Erinnerung und der
Ehrung schuldig sei, war beinahe selbstver-
ständlich: diesem Sinne entsprach die Ausstel-
lung „Denkmale und Dokumente zur Geschichte
der Ludwig-Maximilian-Universität Ingolstadt,
Landshut, München", die der Rektor am 17. 1.
vor Ehrengästen eröffnete. Diese kleine Schau
bot in ihrer Auswahl vielseitigster Art ein auf-
schlußreiches Bild aus der stolzen Herkunft der
Alma mater Monacensis. Die Ausstellung wies
einen erstaunlich reichen Besuch auf.
Zwei volle Tage waren den Arbeitsbespre-
chungen des neugegründeten Reichsinstituts
„Sven Hedin" für Innerasienforschung unter
Leitung von Dr. Schäfer in München und
Salzburg gewidmet, an denen Sven Hedin mit
Eifer und größtem Interesse teilnahm. Wie aber
hätte die Festwoche schöner ausklingen kön-
nen als in einer letzten Versammlung aller
Interessierten am 20. Januar im Auditorium
maximum der Universität, bei der der große
Forscher selbst das Wort ergriff. Sven Hedin
umriß in knappen Zügen und sehr anschau-
lichen Bildern sein Lebenswerk, das allein der
Erforschung Tibets gewidmet war. Es gelte nun,
nach Abschluß des „praktischen" Teils, die rei-
chen Ergebnisse zu sichten und zu sammeln,
um sie vor der Welt auszubreiten, zum heil-
samen Fortschritt der Wissenschaft. Noch ein-
mal dankte der Forscher für die große Ehre,
die ihm Deutschland zuteil werden ließ und
sprach in herzlichen und warmen Worten von
seiner festen Zuversicht auf den Sieg und einen
großen, gesegneten Frieden. In dem anhalten-
den Beifall des überfüllten Saals klang die An-
erkennung und Ehrung für Sven Hedin und die
aufrechte und herzliche Gesinnung, die ihn zeit
seines Lebens begleiteten.
Damit fand die Universitätswoche 1943 ihr
Ende. Sie zeigte sich in ihren bedeutenden
Veranstaltungen als ein glorreicher Beweis für
die Festigkeit und Unerschütterlichkeit des
deutschen Geisteslebens, das heute mehr denn
je seine lebendigsten Kräfte aufruft, um nach
dem Siege bereitzustehen.' für die umfassenden
Aufgaben in der maßvpllen Ordnung einer
neuen Welt. Darin wissen sie sich alle eins,
die sich in diesen Tagen zu dem deutschen
Geistesschaffen bekannten. Und das ist ihre
Hoffnung, ihr Glaube und ihr Glück.
Helmut Haffner
Dr. Sven Hedin als Gast
bei Reichsstudentenführer Dr. Scheel
Zu Ehren des schwedischen Forschers Dr.
Sven H e d i n gab Reichsstudentenführer, Gau-
leiter und Reichsstatthalter Dr. Scheel im
Kavalierhaus des Schlosses Kleszheim einen
Empfang, an dem außer Dr. Sven Hedin seine
Schwester Alma Hedin, die Mitarbeiter Dr. He-
dins und schwedische Wissenschaftler sowie
die Mitglieder der ff -Expedition Dr.
Schäfers teilnahmen. Vom Reichsministe-
rium für Wissenschaft, Erziehung und Volks-
bildung leistete Ministerialdirektor ^-Brigade-
führer Prof. Dr. Mentzl und vom Reichs-
ministerium für Propaganda und Volksaufklä-
rung Prof. Dr. Z i e g 1 e r der Einladung des
Gauleiters Folge. An dem Empfang nahmen
außerdem der Kommandierende General
Schaller-Kalide, Regierungspräsident
Dr. Rertter und der Leiter des Reichspropa-
gandaamtes Salzburg, Amtsleiter in der RSF.
Dr. Wolf f, teil.
Dr. Scheel richtete an seinen Gast herzliche
Begrüßungsworte und würdigte das »große
Lebenswerk des Forschers, der vom ganzen
deutschen Volk verehrt werde. In einer län-
geren Rede dankte Dr. Sven Hedin für den
herzlichen und schönen Empfang in Salzburg.
Besonders herzliche Worte widmete er Dr.
Scheel in seiner Eigenschaft als Reichsstu-
dentPnführer und dem deutschen Studenten-
tum. Worte dankbarer Erinnerung fand der
schwedische Forscher auch für seine Studien-
zeit in Deutschland und seinen großen Lehrer
und deutschen Gelehrten, Professor Freiherrn
von Richthofen. Nachdem Dr. Sven Hedin
seiner Bewunderung für das heutige Deutsch-
land, das sich im Kriege befinde und dabei
trotzdem imstande sei, das Leben in der Hei-
mat und die wissenschaftliche und Forschungs-
arbeit aufrechtzuerhalten, Ausdruck verliehen
hatte, gedachte er in begeisternden Worten des
Führers, dessen Geist allüberall im deut-
schen Volke lebendig verankert sei. Auf seine
eigenen Forschungsarbeiten übergehend, wür-
digte er abschließend die Arbeit und die Ver-
dienste des jungen deutschen Tibetforschers
Dr. Ernst S c h ä fer.
Die Kriegsaufgaben der deutschen Studenten
In Salzburg fand unter der Leitung von Reichsstudentenführer Dr. Scheel eine Tagung
der Reichsstudentenführung statt, auf der im Hinblick auf die Erfordernisse des Krieges
alle wichtigen Fragen des deutschen Studententums besprochen wurden. Reichsstudenten-
führer Dr. Scheel nahm diese Tagung zum Anlaß, um den Mitarbeitern der Reichs-
studentenführung Weisungen für die weitere Arbeit zu geben.
Unter Zugrundelegung der ersten Erfahrungen des Kriegswintersemesters 1942/43 unter-
strich der Reichsstudentenführer die Anstrengungen, welche die Reichsstudentenführung
seit Jahren in der Fürsorge und Betreuung für die von der Front zum Studium komman-
dierten oder beurlaubten Studenten und für die Versehrten Studenten gemacht hat. Er
stellte eingangs fest, daß das deutsche Studententum heute ausschließlich an der Front
stehe. Nur ein verschwindend kleiner Teil des deutschen Studententums studiere im
Kriege noch in der Heimat. Ein Teil der Studenten sei jedoch aus dringenden Berufs- und
Ausbildungsgrütfden zur Zeit an die Hochschule zum Studium kommandiert oder beurlaubt.
Er wies seine Mitarbeiter ari, sich ganz besonders für diese Frontstudenten einzu-
setzen und sie — selbstverständlich unter Berücksichtigung der kriegsbedingten Schwie-
rigkeiten — mit allen Kräften und Mitteln zu unterstützen.
Die Sonderförderung für Soldaten und Sonderförderung der verheirateten Studenten sei
ein großer Erfolg. Jedoch habe die Reichssludentenführung einen weiteren Ausbau vor
allem für die verheirateten Studenten beantragt. Im besonderen steht auch der
Gesundheitsdienst des Reichsstudentenwerkes zur Verfügung. Außerdem wird in diesem
Wintersemester eine großzügige Zahnsanierungsaktion durchgeführt.
Dr. Scheel betonte dann, daß jeder deutsche Student, auch der Soldat-, wissen muß, daß
das Studium in der Kriegszeit eine besondere Auszeichnung ist. Im Hinblick auf die großen
Aufgaben, die dem deutschen Studenten und Akademiker in der Zukunft erwachsen wer-
den, stellte Dr. Scheel heraus, daß der deutsche Student im besonderen neben der selbst-
verständlichen soldatischen Pflichterfüllung auch ein politischer Soldat des Führers und
vorbildlicher Nationalsozialist sein müsse. Nur wer mit ganzem Herzen im deutschen Volk
stehe und dadurch das Vertrauen des Volkes habe, könne Führungsaufgaben übernehmen.
Reichsstudentenführer Dr. Scheel gab besondere Weisungen für die Arbeit der deutschen
Studentinnen, er erkannte die Einsatzfreudigkeit der deutschen Studentin in der
Heimat an, die sich vor •allem im Rüstungseinsatz, aber auch im Studium selbst gezeigt
habe. Er unterstrich die Bedeutung und Notwendigkeit desFrauenstudiums.
Besonders betonte er, daß es Pflicht der deutschen Studentin sei, sich mit voller Hingabe
dem Studium zu widmen, aber auch am politischen Leben der Nation tätigen Anteil
zu nehmen.
und erfolgreichen Pionier wissenschaftlicher
Asienforschung" und dem treuen Freund Deutsch-
lands, der „in zwei Weltkriegen unerschrocken
für die Rechte des deutschen Volkes eingetre-
ten ist", die Goldene Medaille der Akademie
„Bene merenti", die Dr. Sven Hedin mit war-
mem Dank annahm. Ein interessanter und hoch-
aktueller Vortrag von Prof. Klaus Crusius
über die „Rohstoff- und Energievorräte der
Welt" beschloß die Sitzung. Der Abend ver-
einte eine stattliche Zahl von Hörern, der be-
deutsame Vortrag von Universitätsprof. Dr. Fritz
Machatschek über zentralasiatische Pro-
bleme, die der Redner vornehmlich aus der geo-
logischen und morphologischen Struktur des
Erdteils aufzeigte, deren genaue Kenntnis ohne
das Lebenswerk Sven Hedins undenkbar wäre.
Der Beifall des Dankes galt dem Vortragenden
in gleicher Weise wie dem schwedischen Gast.
"Ihren glanzvollen Höhepunkt erreichte die
Münchener Universitätswoche am Samstag, den
16. Januar 1943, der als der eigentliche „Dies
akademicus" alle geladenen Freunde und Gaste
der Universität zu einer festlichen Feierstunde
des Gedenkens und der Ehrung versammelte.
Um die Mittagsstunde füllte die Reihe der er-
lesenen Ehrengäste die große Aula des Hauses,
die im Fest- und Fahnenschmuck prangte. Un-
ter ihnen bemerkte man u. a. Reichsminister
R u s t, Reichsschatzmeister Schwarz,
Reichsstudentenführer Gauleiter und Reichs- |u,
Statthalter Dr. Scheel, Reichsstatthalter RitrJ
ter v o n E p p , Reichsleiter F i e h 1 e r , General I
Reichsinstituts fürlnnerasienfor-
s c h u n g verkündet werden könne, das den
Namen Sven Hedins tragen soll. Die Natur-
wissenschaftliche Fakultät der Universität
rechne es sich zur besonderen Ehre an, den
führenden schwedischen Innerasienforscher,
dessen exakt-wissenschaftliche Ergebnisse die
Forschung um einen unschätzbaren Gewinn
bereichert hätten, die Würde eines Dok-
tor ehrenhalber zu verleihen. In der Ur-
kunde, die anschließend der Dekan der Fakul-
tät, Professor Dr. B e u r 1 e n , überreichte, wird
auf die Verdienste Sven Hedins als eines
großen Beispiels wissenschaftlicher Gründlich-
keit, aber auch menschlicher Vornehmheit
einer Gesinnung hingewiesen, die sich immer
zu Deutschland bekannt hat. Dr. Hedin dankte
mit bewegten Worten für diese und alle hohen
Ehrungen, die ihm in diesen Tagen erwiesen
wurden und betonte erneut seine unverbrüch-
liche Freundschaft mit Deutschland.
Eine große Überraschung war die Urauffüh-
rung des Kulturfilms der Ernst-Schäfer-Tibet-
expedition „Geheimnis Tibet". Vor Beginn der
Aufführung sprach der Leiter der Expedition,
Dr. Schäfer, Gruß- und Dankesworte; Alois
M e 1 i c h a r, der auch die charakteristische und
symbolische Musik des Films schrieb, dirigierte
persönlich seine eigene Bearbeitung der
Toccata und Fuge in d-moll von J. S. Bach für
großes Orchester. Der Film selbst, ein abend-
füllendes Werk, löst wohl die Probleme des
dokumentarischen Kulturfilms in einzigartiger
FAMILIEN-ANZEIGEN
X 3. 12. 42 Hans-Otto. Die Geburt un-
seres zweiten Jungen zeigen wir in
dankbarer Freude an. Jlse Schulz,
geb. Schmidt, Hugo Schulz, Ober-
leutnant, z. Z. im Felde. München-
Obermenzing, Dorfstraße 10.
4
w
Für seinen über alles
geliebten Führer fand
unser einziger sonni-
ger Junge" und unser
Kamerad
^-Untersturmführer im SD-RF ff
Dipl.-Ing., Parteigenosse
Herwig Bayer
Leutnant In einem Pionier-Bataillon,
Inh. d. EK. 2, Ostmcdaille, Sudeten-
medallle mit Prager Spange und des
silbernen Ehrenzeichens d. NSDSIB.
t 3. 1915 20. 11. 1942
am llmensee den Heldentod.
Als stellvertretender Standortführer
der Präger Studentenschaft in den
Kampfjahren 1938—39 und Beauf-
tragter für die Deutsche Technische
Hochschule hatte er entscheidenden
Anteil an der Befreiung seiner Hei-
mat. Nur wer ihm nahestand, kann
unser Leid ermessen.
Reichenberg (Sud.), VatterstraBe T.
Familie Ing. Josel Bayer.
Wir ei hielten die er
schüttelnde Nachricht
daß unser lieber, ein^
ziger Sohn
Gefreiter
Georg Fritz
Atageli. des Langemarck-Studiums,
Lehrgang Stuttgart II
bei den Kämpfen in Afrika im Juni
1942 gefallen ist.
Fürth i. B,t im Januar 1943.
In tiefer Trauer:
Die Eltern: Georg und Luise Fritz.
In Vollendung seines
Lebens für Führer,
Volk und Heimat fiel
bei den Abwehrkämp-
fen im Osten am 25. 8.
1942 unser Sohn und Bruder
Parteigenosse
Franz Stangl
Unteroffizier In einem Gren.-Regt.,
Angehöriger der Kameradschaft II,
Studentenführung Landwirtschaft-
liche Hochschule Tetschen-Liebwerd
im Alter von 23 Jahren.
Sahorscrr; Im Januar 1943.
In stolzer Trauer: Familie Stangl.
^ mu Auf dem Felde der
OW^j Ehre fiel, getreu sei- ^flft
■BujB nem Fahneneid, in den vCf
isa^ schwerenAbwehrkämp-
fen im Osten am 2. De-
zember 1942 metin innigstgeliebter,
hoffnungsvoller Sohn und unser
herzensguter Bruder, der
Leutnant
u. Komp.-Führer in ein. Gren.-Regt.
Parteigenosse
Georg Wilk
Angehöriger des Kriegsteilnehmer-
lehrganges Wien des Langemarck-
Studiums, Inhaber des EK. 2. Klasse
und Verwundetenabzeichens
im blühenden Alter von 26 Jahren.
Hindenburg (OS.), im Januar 1943.
In tiefer Trauer: Familie Wilk.
In den schweren Kämp-
fen im Osten fiel am
8. Dez. 1942 unser lie-
ber, strebsamer Sohn
Grenadier
Johannes Krämer
Student an der Ingenieurschule
Zwickau
Wiesen, 27. Januar 1943.
Louis Krämer und Frau.
Am 27. April 1912 fiel A
im Osten im Kampf für mos
Führer, Volk u. Vater- l3Pf
land mein lieber, hoff-
nungsvoller Sohn W
Ing.
Herbert Bachmann
Gefreiter und Funktruppführer, SA.-
Obertruppführer, Inhaber des EK. 2,
Angeh. der Studen(enbundsgruppe
der Staatl. Ing.-Schule Köln
In tiefer Trauer:
Familie Karl Bachmann.
Unser geliebter Sohn
stud. ehem.
an der Universität
in Wien
Max Preglau
♦
Gefreiter In einem Infanterie-Regt.,
Inhaber des Verwundetenabzeichens
■ nnd der Ostmedaille
starb am 4. Dezember 1942 bei den
schweren Kämpfen westlich Stalin-
grad den Heldentod.
Völkermarkt, am 12. Januar 1943.
Max Preglau und Antonie, geb.
Tschebull, Eltern; Ilse Preglau,
Schwester.
Geh. 5. 8. 1923
Gef. 4. 12. 1942
In höchster soldatischer
Pflichterfüllung -und in
begeistertemEinsatz für
seinen geliebten Führer und die Zu-
kunft Großdeutschlands fand im
Kampf gegen den Bolschewismus
als Vorbild jugendlichen Kampfer-
tums bei der freiwilligen Bergung
schwerverwundeter Kameraden den
Heldentod unser innigstgeliebter,
stets hilfs- und opferbereiter Sohn,
unvergeßlicher Bruder und Onkel,
Schwager, Neffe, Vetter u. Freund,
der Kriegsfreiwillige
stud. ing.
KlausJoachim Rechenberger
Gefr. In einem Panzer-Jäger-Regt.,
Inh. des EK. 2. KI., der Ostmedaille
und des Verwundetenabzeichens
Inmitten seiner Kameraden, für die
er sich opferte, ruht er nun südost-
wärts des Ilmensees.
Mosel, den 14. Januar 1943.
In stiller, stolzer Trauer;
Familie Dr. Rechenberger
und Angehörige.
Am 13. Januar 1943 verschied
im 28. Lebensjahr plötzlich
und unerwartet an den Fol-
gen eines im Wehrmachts-
dienst zugezogenen Leidens
unser geliebter Sohn, Bruder und
Bräutigam, der ehemalige Gefreite
der Nachrichtentruppe-.
stud. ing.
Walter Arthur Müller
Inhaber der Erinnerungsmedaillen
mit Spange der Einsätze in ösler-
reich, Sudetenland u. der Tschecho-
slowakei
Den Einmarsch in Polen konnte er
nicht mehr mitmachen, da er
am 30. August 1939 dem Lazarett
überwiesen werden mußte. Er op-
ferte sein Le"ben im Dienste für den
Führer und Großdeutschland. Treu-
este Pflichterfüllung und Strebsam-
keit waren seine Parole. Auf ewig
unvergessenl
Planitz und Cainsdorf,
am 21. Januar 1943.
In tiefer Trauer:
Farn. Arthur Müller; Traude Heinz.
Familien - Anzeigen
finden in den Kreisen der Sfudenfen weiteste Verbreitung
Folge 3 / Die Bewegung / Seite 9