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«ntsprlcht bester »tudentlscher Art, das eigen«

Leben bis in Einzelheiten mit den Forderungen
großer Ideale in Übereinstimmung zu bringen
und zwischen Denken und Handeln eine klare
Einheit zu besitzen.

Wir glauben, daß es eine der wesentlichsten
Schicksalsfragen der deutschen Zukunft ist, ob
es gelingt, die Folgerungen der nationalsozia-
listischen Weltanschauung für die persönliche
Lebensgestaltung aller Deutschen dauerhaft
allgemein durchzusetzen.. Die Geschichte aller
großen weltanschaulichen Bewegungen der
Menschheit zeigt scharf, daß sich an dieser
Aufgabe Sieg oder Untergang einer Welt-
anschauung entscheiden. Im Hinblick auf die
vielfachen Aufgaben, die gerade uns Studenten
heute und später, wenn wir als Arbeiter der
Stirn in unseren Berufen stehen, im Kampfe
um die Weltanschauung zufallen, soll uns die-
ses Gesetz immer besonders bewußt bleiben.
Auch unsere Weltanschauung wird in der
Breite des Völkerlebens ihr Ringen nicht durch
ideologische Betrachtung und kluge Rede, son-
dern durch das persönliche Beispiel ihrer
Glaubensträger gewinnen.

Auf der Ebene der konsequenten Gestaltung
des persönlichen Lebens nach den großen Ge-
setzen unseres nationalsozialistischen Glau-
bens müssen wir die Fahne des Führers zum
Siege tragen, damit sie auf Jahrhunderte in
den Herzen aller Deutschen weht: nicht nur als
ein gewaltiges Symbol, sondern auch als ein
klarer Wegweiser in den entscheidenden Fra-
gen des persönlichen Daseins.

Ein dritter Wesenszug, der bestimmend das
Werk und das Schaffen des Reichsführers
prägt, liegt in der kompromißlosen Vertretung
der nationalsozialistischen Idee in ihrer gan-
zen Reinheit und in ihrer gesamten Spannweite.
Die Blut- und Rassenlehre unserer Bewegung
hat in dem Gesamtwerk des Reichsführers jij
eine ebenso klare wie weitgespannte Ausprä-
gung gefunden, angefangen von der Heraus-
arbeitung der germanischen Wurzeln unseres
Volkes bis zur mutigen Eindeutigkeit in der
Würdigung des Kindes als dem entscheiden-
den Träger biologischer Fernwirkung. Auch
hier vermag das Studententum in Fortführung
seiner besten Tradition entschlossen mitzu-
gehen! denn es hat von Hutten über Körner
bis zu Schlageter und Horst Wessel in seinen
größten Gestalten stets aufs neue dargelegt,
daß es nichts Höheres kennt, als die echten
Ideen der Zeit in ihrer Reinheit zu vertreten
und niemals sich unter Kompromisse zu beugen.

Daß die feindliche Welt den Mann, in dem
sich diese Wesenszüge vereinen, besonders
haßt und sein Bild besonders verzerrt, ist
ebenso selbstverständlich wie naheliegend. Sie
tobt gegen dieses Werk und den Mann, der es
gestaltet, weil sie wittert, daß sich hier eine
bedeutende und sehr wirksame Konzentration
des nationalsozialistischen Glaubens voll ech-
ter deutscher Werte vollzogen hat, den sie mit
Recht als ihren schärfsten Widersacher ansieht.

Viele studentische Kräfte aus unseren Rei-
hen, an der Spitze der Reichsstudentenführer,
arbeiten seit langem am Werke des Reichs-
führers mit. Jetzt, da er die Verantwortung
trägt, die nach dem Willen des Führers auf
seint^ Schultern als Reichsinnejsjrjnjster_ruh t,

Wi____.ui Kriege und erat reü.i im ,-riuden

noch eine vielfach größere Zahl von Männern
aus "unserer Mitte in sein Werk hineinwachsen.
Sie werden damit die Befehle des Führers aus
der Hand eines Mannes entgegennehmen, der
zum Lied seiner Kampfgemeinschaft die Verse
erhob, die einst Schenkendorff als 21jähriger
deutscher Student geschrieben hat: Wenn alle
untreu werden, so bleiben wir doch treul

Dr. H. Bähr

Im Auftrage des Reichsstudentenführers

in Finnland

Auf Einladung des Vorsitzenden des Ver-"
bandes der finnischen Studentenschaften, Prof.
S a a r i, stattete im Auftrage des Reichs-
studentenführers, Gauleiter und Reichsstatthalter
Dr. Scheel, der Leiter des Außenamtes
der Reichsstudentenführung, ^-Obersturmbann-
führer Dr. Braune, mit seinem Vertreter,
Leutnant Dr. Callies, dem finnischen Studenten-
tum einen mehrtägigen Besuch ab. Sie wurden
von den finnischen Kameraden mit der Herz-
lichkeit und Kameradschaft aufgenommen, die
den langjährigen freundschaftlichen Beziehun-
gen zwischen deutschem und finnischem Stu-
dententum entspricht und die die besondere
Verbundenheit im gegenwärtigen gemeinsamen
Schicksalskampf gegen den Bolschewismus wi-
derspiegelt. Auf Wunsch des finnischen Studen-
tenführers hielt Dr. Braune einen sehr herzlich
aufgenommenen Vortrag vor finnischen Stu-
denten und Professoren über das deutsche Stu-
dententum im Kriege. Er gab dabei insbeson-
dere einen umfassenden Uberblick über die
umfangreichen Aufgaben und Probleme, die der
Reichsstudentenführung im fünften Kriegsjahr
gestellt sind. Der finnische Studentenführer
dankte in herzlichen Worten für den umfas-
senden Uberblick über die eindrucksvolle Ar-
beit des deutschen Studententums und betonte,
daß sie ein Beispiel dafür sei, was ein gut-
geführtes Studententum auch im Kriege zu
leisten vermöge.

Außerdem wurden die deutschen Gäste vom
finnischen Kultusminister Prof. K a u p p i emp-
fangen und hatten in Gegenwart mehrerer fin-
nischer Studentenführer eine lange Besprechung
mit ihm.

Bei dem Empfang durch den Rektor der Uni-
versität Helsinki, Prof. Nevanlinna, war
umfassend Gelegenheit gegeben, in freund-
schaftlicher Aussprache die gegenwärtigen
Hochschulverhältnisse Finnlands kennenzu-
lernen und die Möglichkeit künftiger Zusam-
menarbeit zu erörtern. Der Rektor, Magnifizenz

Prof. Nevanlinna, betonte den aufrichtigen
Wunsch zur kameradschaftlichen Zusammen-
arbeit.

Bei dem Empfang durch den deutschen Ge-
sandten in Finnland, Herrn von Blücher,
brachte dieser seine Freude darüber zum Aus-
druck, daß da» finnische und deutsche Studen-
tentum mitten Im gemeinsamen Schicksals-
kampf so tatkräftig daran gingen, die gegen-
seitige Verbundenheit und Zusammenarbeit
weiter zu vertiefen und zu festigen.

Bei der Besichtigung zahlreicher studentischer
Einrichtungen bekamen unsere Kameraden einen
umfassenden Einblick in die gegenwärtige Ar-
beit des finnischen Studententums, an deren
Spitze der vorbildliche Einsatz für den Sieg des
finnischen Volkes an der Seite der Deutschen
gegen den Bolschewismus steht. Das fin-
nische Studententum steht gleich dem deut-
schen fast ausschließlich an der Front, während
die kriegsversehrten, nicht mehr waffenfähigen
Kameraden und die Studentinnen den finnischen
Hochschulen ihr Gepräge geben. Aber auch sie
stehen im vollen Kriegseinsatz. Während der
Semesterferien leisten sämtliche finnische Stu-
denten und Studentinnen ihren Ferieneinsatz ab.

In einer mehrstündigen Arbeitsbesprechung
wurden die Fragen der weiteren praktischen
Zusammenarbeit erörtert. Einzelreferate der
finnischen Kameraden über die Hochschularbeit,
den Gesundheitsdienst, den Einsatz der Stu-
dentinnen und die Betreuung der Frontstuden-
ten sowie den Studentensport gaben einen
guten Überblick über den Stand der Arbeit un-
serer finnischen Kameraden.

Mit einem Besuch finnischer Studentenführer
im Reich auf Einladung des Reichsstudenten-
führers wird die freundschaftliche Zusammen-
arbeit weitergeführt werden und den finni-
schen Kameraden Gelegenheit gegeben sein,
aus eigener Anschauung die Probleme und die
Arbeit des deutschen Studententums im Kriege
kennenzulernen.

Achttausend Ausländer studieren im Reich

Wie eine Aufstellung des Außenamtes der
Reichsstudentenführung ergibt, studieren über
8000 Ausländer im Reich. Diese Gesamtzahl
deckt sich etwa mit der des vergangenen Win-
tersemesters, für das die genauen Zahlen vor-
liegen. Damals studierten von insgesamt 8150
ausländischen Studenten 7500 an Universitäten
und Technischen Hochschulen, 200 an Musik-,
Kunst- und sonstigen Akademien und 450 an
Ingenieur- und Fachschulen.

Unter den einzelnen Hochschulen stand Wien
mit insgesamt 2500 Ausländern, vor allem aus
dem europäischen Südosten, an der Spitze. Ihm
folgten Berlin mit 1200, München mit 1000 und
Prag mit 600 Ausländern. Durch großen Zugang
aus dem Südosten erklärt sich auch die ver-
hältnismäßig hohe Zahl von Ausländern —
200 — auf Universität und TH. Breslau. Aiich
Graz mit 350, Dresden mit 300, Stuttgart mit
150 und schließlich Heidelberg mit 130 Aus-
ländern verdienen erwähnt zu werden.

Besonders interessant ist das Ergebnis einer
Trennung der ausländischen Studierenden nach
Studiengebieten. Das Hauptinteresse liegt bei
den technischen und wirtschaftswissenschaft-
lichen Fächern, auf die zwei Drittel der Studen-
ten entfallen. Diese Tatsache erklärt sich aus

der großen Anzahl der Studenten, die aus den.
Ländern des Südostens nach Deutschland kom-
men und in ihrer Heimat zu einem eingehenden
Studium dieser Wissenschaften wenig Gelegen-
heit haben. Den technischen und nationalöko-
nomischen Fächern folgen Medizin und Zahn-
medizin. Auch Chemie und Jura werden gut
vertreten.

Von den insgesamt 49 Nationen, die ihre
Studenten an deutsche Hochschulen entsandten,
stand Bulgarien an der Spitze. Ihm folgten un-
mittelbar Rumänien, die Schweiz, Holland, Un-
garn und die Türkei. Je 100 bis 150 Vertreter
kamen von Norwegen, Dänemark, Schweden,
Griechenland, Kroatien und Italien.

Zur Betreuung dieser Ausländer wurden im
Sommersemester 1943 an allen deutschen Hoch-
schulen, an ucuen mindestens 15 Ausländer stu-
dierten, Deutsch-Ausländische Aka-
demikervereine gegründet, wie 6ie zum
Beispiel in Berlin im Humboldt-Klub und in
Heidelberg als Deutsch-Ausländische Gesell-
schaft Heidelberger Studenten seit Jahren be-
stehen. Die Vereine erhielten eine von der
Reichsstudentenführung ausgearbeitete Satzung,
die eine einheitliche Ausrichtung der Arbeit ge-
währleistet.

Der Aufbau der finnischen
Studentenorganisationen

Von Anfero Manninen, Helsinki

Die anschaulichste Vorstellung von den ver-
schiedenen Organisationen und Verbänden der
finnischen Studenten läßt sich dadurch erzielen,
daß man den wichtigsten Einteilungsgrundsatz
in Betracht zieht: die obligatorischen und die
freiwilligen Organisationen.

Die obligatorischen Studenten-
organisationen umfassen alle immatri-
kulierten Studenten mit einigen ganz unbedeu-
tenden Ausnahmen. Außerhalb der obligato-
rischen Studentenorganisationen bleiben da-
gegen die Personen, die die Genehmigung er-
halten haben, Studien zu treiben und Examina
ablegen zu dürfen, ohne immatrikuliert zu sein.
Die Mehrzahl von diesen sind Leute, die in
öffentlichen Diensten stehen oder die schon
früher ein akademisches Schlußexamen abge-
legt haben, und nun ihre Studien fortsetzen, ein
Teil wieder solche, die das eigentliche Studen-
tenalter schon überschritten haben.

Es bestehen in Finnland folgende Studenten-
schaften: Die Studentenschaft der Universität
Helsinki, die Studentenschaft der Universität
Turku, die Studentenschaft der Technischen
Hochschule, die Studentenschaft der Handels-
hochschule, die Studentenschaft der Pädagogi-
schen Hochschule zu Jyväskylä und die Stu-
dentenschaften der schwedischsprachigen Aka-
demie zu Turku und der schwedischsprachigen
Handelshochschule zu Helsinki. Die vier erst-
genannten bilden den Verband der finnischen
Studentenschaften.

Die meisten Studentenschaften haben im all-
gemeinen eine ziemlich sichere ökonomische
Lage. Die Studentenschaft der Universität Hel-
sinki zum Beispiel besitzt zwei Grundstücke
(,,Das alte Studentenhaus" und „das neue Stu-
dentenhaus"), in deren Räumen sich das stu-
dentische Leben in Helsinki zu einem überwie-
genden Teil konzentriert, und außerdem eine
Bibliothek, bestehend aus etwa 90 000 Bänden.
Den Wert des beweglichen und liegenden Gu-
tes der HYY. hat man auf etwa 34 Millionen
Finnenmark geschätzt und die Gesamtsumme
ihres Budgets beträgt rund Fmk. 2 000 000.—.

Viele Studentenschaften haben Studiendar-
lehnfonds, die den Studierenden Darlehen zu
einem niedrigen Zins bewilligen.

Seite 2 / Die Bewegung / Ende September 1943

Die laufenden Geschäfte der Studentenschaf-
ten werden von einem Vorstand verwaltet,
dessen Mitgliederzahl in verschiedenen Stu-
dentenschaften variiert. Die größeren Studen-
tenschaften selbst kommen jährlich ein paar-
mal zusammen, um den Vorsitzenden und den
Vorstand zu wählen, wie auch zu anderen
Zwecken.

Alle Studenten der Universität Helsinki ge-
hören auch zu „Landsmannschaften".
Schon kurz nach der Begründung der Univer-
sität Turku (im Jahre 1640; sie wurde dann
im Jahre 1828 nach Helsinki verlegt) wurden
die Studenten, ihren Heimatsorten gemäß, in
Völkerschaften eingeteilt (nationes, wie die
lateinische Benennung lautete). Während die
Anzahl der Völkerschaften variierte, blieb
diese Einteilung bis zum Jahre 1852 erhalten,
wo die Völkerschaften wegen ihres den Behör-
den unbehaglichen Geistes aufgehoben wur-
den. Sie setzten jedoch ihre Tätigkeit einiger-
maßen „unter der Erde" fort, bis sie im Jahre
1868 wieder statthaft wurden, nun unter dem
Namen „Landsmannschaften". An der Stelle
der im Jahre 1868 gegründeten sechs Lands-
mannschaften gibt es jetzt nach den Eintei-
lungen auf sprachlichem und provinziellem Ge-
biete elf finnische und vier schwedischspra-
chige.

Zu jeder dieser Vereinigungen gehören zu-
nächst Studenten, die an den Schulen innerhalb
eines bestimmten Gebietes das Abitur gemacht
haben, aber des öfteren treten die Söhne und
Töchter der vormaligen Mitglieder „jure patris"
in die Landsmannschaften ihrer Väter ein.

Die Tätigkeit der Landsmannschaften wird
von je einem Inspektor beaufsichtigt, der aus
der Reihe der Professoren der Universität ge-
wählt wird. Die Leitung erfolgt durch einen
Kurator, der aus dem Kreise der Mitglieder
oder aus den jüngeren Universitätsprofessoren
gewählt wird. Der Kurator hat allerdings keine
große formale Macht, aber er kann durch sein
Vorbild und seine Persönlichkeit außerordent-
lich auf die Studenten einwirken. Sonstige
Amtswalter sind der Rechnungsführer, der
Schriftführer, der Klubmeister, die Klubmeiste-
rin und der Historiker, häufig auch der Sport-
leiter und die Volksbildungs- und Heimatfor-
schungssekretäre. Die Schulung der Studenten
der ersten Semester wird einem besonders be-
fähigten Kameraden anvertraut.

Der provinzielle Charakter der studentischen
Vereinigungen hat auch ihrer Tätigkeit sein
Gepräge aufgedrückt. Sie haben dazu beige-
tragen, Volkshochschulen und Sanatorien in

ihren Heimatorten zu gründen, sie haben eifrig
die Heimatforschung getrieben, und während
der Ferienzeiten haben sie Festlichkeiten in
der Heimatprovinz veranstaltet, um einiges zu
erwähnen. Es ist von großer Bedeutung, daß
Studenten, die in der Hauptstadt keine Ver-
wandten noch Bekannten haben, im Kreise der
Landsmannschaft ältere Schulkameraden tref-
fen, und von ihnen wertvollen Rat erhalten.

Seit dem Jahre 1912 haben die Landsmann-
schaften ein eigenes Organ, „Ylioppilaslehti"
(Das Studentenblatl), welches gratis an alle
Mitglieder ausgeteilt wird.

Während es obligatorisch ist, zu einer Lands-
mannschaft zu gehören, nur ausländische Stu-
denten haben freie Wahl zwischen Eintritt
oder Nichteintritt, gibt es in ihnen auch Mit-
glieder, die kein Interesse für sie haben. Aus
diesem Grunde sind zeitweilig Bestrebun-
gen entstanden, die Mitgliedschaft
freiwillig zu machen.

An den anderen Hochschulen besteht das
Landsmannschaftswesen nicht in völlig über-
einstimmender Form.

Obgleich die Tätigkeit deT Studentenschaf-
ten und im besonderen der Landsmannschaften
sehr intensiv ist, bleiben die freien Stu-
dentenorganisationen, von denen
mehrere von verschiedener Größe und mit ver-
schiedenen Zwecken tätig sind, durchaus nicht
hinter ihnen zurück. Die Einteilung der freien
Studentenorganisationen in verschiedene Grup-
pen weist einige Schwierigkeiten auf, und eine
vollständige Aufzählung derselben ist natür-
lich im Rahmen dieser Darstellung unmöglich.
„Berufsmäßige", von Studenten desselben Fa-
ches gebildete Vereinigungen, deren Tätigkeit
sich vorzugsweise auf die eigenen Mitglieder
bezieht, gibt es namentlich an der Universi-
tät Helsinki und der Technischen Hochschule.
Es gibt Sportvereine an beinahe jeder Hoch»
schule, sie haben einen gemeinsamen Zentral-
verein, den finnischen Akademischen Sport-
verband (SAUL), der für die internationale
Vertretung der finnischen Studenten sorgt und
die akademischen Meisterschaftswettkämpfe
veranstaltet.

Während nur die wenigen und Auserwählten
in die Vereine künstlerischer Natur eintreten,
erfreuen sich des regsten Interesses von Seiten
„des großen Publikums" die „politischen"
Studentenorganisationen, auf
welche allerdings dieses Attribut nur teil-
weise anwendbar ist. Die unvergleichlich
wichtigste von denselben ist die im Jahre
1922 begründete Akademische Karelien-Gesell-

<Öas •Ausland ttieldett

Französische Studenten von Potain empfangen

Marschall Petain empfing 70 Studenten aus
allen französischen Hochschulen. Er unterhielt
sich längere Zeit mit ihnen, um sich über die
politische Meinung und ihre Geisteshaltung
ein Bild zu machen.

Arbeitsdienst der Schweizer Studenten

Der Verband Schweizerischer Studenten-
schaften veröffentlicht einen Bericht unter dem
Titel „Zwei Jahre studentischer Arbeitsdienst".
Die reich bebilderte Broschüre enthält unter
anderem auch Anerkennungsschreiben der Be-
hörden für die von Studenten geleistete Arbeit
und statistische Angaben über die Höhe und
Art des Einsatzes.

Spanische Studentendelegationen In Preßburg
und Sofia

Eine aus ehemaligen Kämpfern der Blauen
Division bestehende Delegation spanischer Stu-
denten traf in Preßburg ein, um der Vereini-
gung slowakischer Hochschüler einen Freund-
schaftsbesuch abzustatten. Eine zweite spa-
nische Abordnung besuchte die bulgarische
Hauptstadt, um die soziale Gesetzgebung des
Landes zu studieren und öffentliche Wohl-
fahrtseinrichtungen zu besichtigen.

Medizinstudium in Kroatien

Das Medizinstudium an der Universität
Agram wurde laut einer Bestimmung des Mi-
nisters für Volkskultur neu geregelt. Es sind
18 Lehrstühle mit ebenso vielen Instituten vor-
gesehen. Die Dauer des Studiums ist auf min-
destens fünf Jahre festgesetzt.

In Ungarn gibt es jetzt Diplom-Winzer

Die bisherige ungarische Akademie für«
Gartenbau wird mit Beginn des Studienjahres
1943/44 in eine achtsemestrige Hochschule für
Garten- und Weinbau umgestaltet. Die Ab-
schlußprüfungen berechtigen zur Führung der
Titel „Diplom-Gärtner" bzw. „Diplom-Winzer".

Höchstzahl für Studierende in Sofia festgesetzt

Der Senat der Universität Sofia setzte die
Höchstzahl der Studierenden an dieser Hoch-
schule für das Wintersemester 1943/44 auf
8780 Studierende fest, darunter 2780 Studen-
tinnen. Anfang Oktober wird die neue bulga-
rische Staatsuniversität Skopie eröffnet, die
zunächst nur eine historisch-philologische Fa-
kultät umfassen wird.

Kopenhagen
hat Rekordhöhe in Neueinschreibungen

Die Neueinschreibungen an der Universität
Kopenhagen erreichen für das Jahr 1943 eine
Rekordhöhe. Es wurden etwa 1200 Studierende
neu immatrikuliert, das sind 150 mehr als im
Jahre 1942.

Spanische

Sommeruniversität für Kolonisationsgeschichte

Zu den beiden schon arbeitenden spanischen
Sommeruniversitäten in Oviedo und Jaca,
deren wichtigste Aufgabe die Vermittlung spa-
nischen Kulturgutes an an-ai*in,diGcho .Studie-
rende ist, trat in diesen Tagen eine dritte in
La Rabida, jener Stätte, an der Kolumbus seine
historische Entdeckungsfahrt vorbereitete.'Diese
neue Sommerhochschule soll eine Pflegestätte
der spanischen Entdeckungs- und Kolonisa-
tionsgeschichte in Amerika sein und zur Ver-
tiefung der kulturellen Beziehungen zwischen
Spanien und dem ibero-amerikanischen Kon-
tinent beitragen.

schaft (Akateeminen Karjala-Seura oder AKS),
zu der sowohl Studierende als solche, die
ihre Studien schon beendet haben, gehören.
Die Mitgliedschaft in diesem Verein dauert
bis zum Tode. Das Ziel der Gesellschaft ist,
ein starkes Nationalbewußtsein und eine aktive
Vaterlandsliebe in unserem Volke wachzu-
rufen und zu befestigen, die Karelien- und
andere Stammesfragen bekanntzumachen und
zu verfechten.

Der Akademische Luftabwehrverein (AJSY.)
wurde erst im Frühjahr 1936 gegründet. Seine
Ziele erklären sich schon aus seinem Namen,
und es besteht kein Zweifel darüber,' daß die
Begründung eines solchen Vereins nicht etwa
notgedrungen wäre. Ihm ging das Komitee
„Flugzeuge für die Armee" voran, welches als
Aufgabe das Einsammeln von Geldspenden
durch Studenten hatte, um der Armee Flug-
zeuge zu beschaffen.

Als eine Art Zwischenform zwischen den
freien und obligatorischen Studentenorganisa-
tionen müssen wir schließlich den nationa-
len Studentenbund, den Verband der
Studentenschaften in Finnland (SYL.) erwähnen,
zu welchem die vier wichtigsten Studenten-
schaften gehören. SYL. ist ein von den Studen-
tenschaften freiwillig gebildeter Zusammen-
schluß, der.als Ziel hat: die gegenseitige Wech-
selwirkung der Studenten in Finnland zu för-
dern, sie gemeinsam zu vertreten und die ge-
meinsamen Interessen der Studenten wahrzu-
nehmen. Dabei unterstützt der Verband seine
Mitgliedsstudentenschaften und die in ihrer
Mitte tätigen Organisationen in ihrem Streben
nach Wechselwirkung mit ausländischen stu-
dentischen Kreisen.

Wie aus unserer obigen kurzen Darstellung
ersichtlich ist, ist die Organisationstätigkeit der
finnischen Studenten recht belebt und viel-
seitig. Sehr viele von den Männern des heu-
tigen öffentlichen Lebens haben während ihrer
Studienzeit Vertrauensposten der akademischen
Jugend verwaltet.

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz W o 1 f f (z. Z. bei der Wehr-
macht). In Abwesenheit des Hauptschriftleiters verantwort-
lich: Dr. Hans B ä h r. Anschrift der Hauptschriftleitung:
München 33, Karlstr. 12, Fernr. 57 98. Für den Anzeigenteil
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