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Franco-Rede vor Professoren und Studenten

(Das fousland meldet z

anstrengende Dienst, das dauernde enge Zu-
sammenleben mit den Kameraden, so positiv
sich das in anderer Hinsicht auswirkt, nicht die
rechte Stimmung und Bereitschaft für wissen-
schaftliche Arbeit aufkommen lassen werden.

Was ist also zu tun, wenn auch der Studien-
urlaub nicht recht weiterführt? Die erwähnte
FeldDostzeitung legt den Enttäuschten die Frage
vor:"ist das Wesentliche allein das Maß an
Wissen, oder ist es nicht entscheidend, ob es
gelingt, ein echtes Verhältnis zur Wissenschaft
zu gewinnen?

Die Frage stellen, heißt sie bejahen, wie sie
vor dem Kriege längst vom deutschen Studen-
tentum bejaht wurde.

In der Natur jedes einzelnen liegt es be-
gründet, wie er Wissenschaft erleben kann.
Allgemeine Rezepte dafür sind nicht zu geben.
Man gewinnt ein echtes Verhältnis zur Wissen-
schaft von der ersten Stunde an, da man im
Hörsaal seiner Hochschule sitzt, oder man ge-
winnt es überhaupt nicht, jene Begeisterung
für wissenschaftliche Arbeit, die so gar nichts
mit leerem Strebertum zu tun hat. Es ist das
kaum näher zu beschreiben: Die Luft in Hör-
sälen und Instituten gehört dazu, jener eigen-
artige Lehr- und Forschungsbetrieb, jenes
menschliche Verhältnis von Lehrer und Schüler,
jenes Erleben der Hoheit und Lebendigkeit
deutschen geistigen Lebens. Wer alles dies
nicht fühlt, der wird es wahrhaftig nicht er-
jagen.

Wer aber dieses echte Verhältnis zur Wissen-
schaft gewonnen hat, dem braucht nicht bange
zu sein daß er es als Soldat verlieren könne,
daß er den Anschluß verpasse. Wer so be-
geistert ist von der akademischen Welt, der
findet auch als Frontsoldat, bei aller selbstver-
ständlichen Erfüllung der militärischen Pflich-
ten, Zeit und Mittel, sich den Weg zur Wissen-
schaft offenzuhalten. Nicht im Sinne von Büf-
felei Erweiterung des Wissens um jeden Preis,
sondern im Sinne eines Fortreifens von Erleb-
tem und Erlerntem. Eine Hilfe dazu werden
die Soldatenbriefe zur Berufsförderung sein,
welche der Reichsstudentenführer jetzt in Ver-
bindung mit dem Oberkommando der Wehr-
macht herausbringt. Eine solche Vertiefung und
Festigung wird dann später die gute Brücke
bilden vom Dienst mit der Waffe zum Dienst
an der Wissenschaft. Uiiz. H. Dietz.

Dienstbesprechung in Salzburg

Die Gaustudentenführer und Studentenführer
versammelten sich zu einer Dienstbesprechung
vom 25. Oktober bis zum 27. Oktober in Salz-
burg. Der Reichsstudentenführer, Gauleiter Dr.
Scheel, legte in seiner Rede die Gesichts-
punkte dar, nach denen sich die studentische
Arbeit im kommenden Wintersemester voll-
ziehen wird. Neben Stabsführer Thomas, der
die Tagung leitete und ebenfalls eine Reihe
von Fragen behandelte, ergriffen mehrere
Amtsleiter der Reichsstudentenführung das
Wort und schilderten die Aufgaben ihrer Ar-
beitsgebiete in den kommenden Monaten. Zum
Abschluß vereinigte eine Stunde künstlerischer
Darbietungen in Anwesenheit des Reichsstuden-
tenfüjj^ers die Teilnehmer im Gästehaus Leo-
|loI uxou. «vameiadiniuen" unu Kameraden dt»
Mozarteums in Salzburg boten klassische Mu-
sik, und die Singgruppe der Salzburger Frauen-
schaft brachte in ihrer bekannten vortrefflichen
Weise Salzburger Lieder zum Vortrag. Die
Dienstbesprechung gab den Gaustudenten-
führera und Studentenführern, die meist im
feldgrauen Rock anwesend waren, die Möglich-
keit, sich mit den Richtlinien der studentischen
Arbeit vertraut zu machen, um damit Grund-
lagen ihrer Aufgaben, die sie als kriegsver-
sehrte oder studienbeurlaubte Soldaten und
Studentenführer zu erfüllen haben, kennenzu-
lernen.

Der spanische Staatschef, General F r a n c o ,
hat anläßlich der Neueinweihung der Madrider
Universitätsstadt eine umfassende Rede vor
Professoren und Studenten der Universität der
spanischen Hauptstadt gehalten. Franco führte
aus:

„Fünf Jahra sind vergangen, seitdem das
letzte Hornsignal das Ende unseres Krieges
ankündigte und seitdem über unseren Feldern
und Städten die siegreichen Fahnen des Frie-
dens wehen: und seit jener Zeit ist unser
Leben Tag für Tag von mühevoller und har-
ter Arbeit voll und ganz der hohen Aufgabe
geweiht, ein in Ruinen liegendes Vaterland
wieder aufzubauen, seine nationale Struktur
wiederherzustellen, seiner historischen Mission
wieder Geltung zu verschaffen, indem wir es
aufs neue auf seinen tausendjährigen Weg
zurückführen. Ohne uns davon beeindrucken
zu lassen, daß das Ziel in der Ferne liegt, und
daß uns ständig Schwierigkeiten in den Weg
treten, versuchen wir gleichzeitig, die materiel-
len und moralischen Gegebenheiten unseres
Volkes, wie sie seiner Zeit bei Beginn unseres
Kreuzzuges vorhanden waren, zu überwinden
und zu verbessern.

Niemals hatte die Tatkraft der Regierung
größere Schwierigkeiten zu überwinden. Nie-
mals war es notwendig, daß von höchster
Stelle aus mit mehr Intensität, Eifer, ent-
schlossener und kühler Überlegung und
menschlichem Verstehen vorgegangen werden
muß. Festliche Tage wie derjenige, dem wir
heute beiwohnen, müßten allen Unzufriede-
nen, allen Ungeduldigen und Unverständigen
zu denken geben, die weder früher noch jetzt
die herandrängenden Gefahren erkennen konn-
ten und ebensowenig die Größe der Probleme,
wie sie nach und nach auftauchten und gelöst
werden mußten. Denn in dieser Stunde
weltumspannender Not und Sorge kann sich
Spanien unter allen Nationen Europas als
gesicherten Zufluchtsort der Zivilisation be-
trachten, ja, sogar als den ruhiger Lebens-
möglichkeiten, frei von Kümmernissen und
Bedrohungen.

In dieser Atmosphäre des Friedens ist es
möglich gewesen, daß unser Staat sich mit
Eifer der Aufgabe hingibt, Spaniens Wohlstand
zu mehren, unseren Lebensstandard zu ver-
bessern, das Wirtschaftsleben gesund und stär-
ker zu machen und der Arbeit die ihr gebüh-
rende Würde zu geben. Diese gewaltige An-
strengung hat sich aber nicht nur auf eine rein
materialistische Verbesserung der Lebens-
bedingungen beschränkt."

Der Staatschef sprach sodann eingehend über
das Wesen der spanischen Tradition und

Nach einem im Sobranje eingebrachten Ge-
setzentwurf ist ein „Unterstützungsfonds für
Studenten" gegründet worden, aus dem neben
Unterstützuntren auch Barmittel nnH V"r?ri^'»r>.
hiüe gewährt wircT Die Mittel für dieser!'
Fonds fließen aus Pflichtbeiträgen der Studen-
ten, aus Zuschüssen des Unterrichts- und des
Innenministeriums sowie aus Schenkungen und
laufenden Beiträgen der Gemeinden und von
privater Seite. Für die Verwirklichung des von
der Studentenschaft aufgestellten Planes wird
eine Summe von ungefähr 10 Millionen Lewa
erforderlich sein; seine Durchführung obliegt
der „Organisierten Selbsthilfe der Studenten".

Eine besonders großzügige Maßnahme im
Rahmen der sozialpolitischen Betreuung der
Studenten ist die geplante Errichtung eines mo-
dernen und gut ausgestatteten Erholungsheimes

Kultur. In sehr ausführlichen Darlegungen hob
Franco die Bedeutung der Universität im all-
gemeinen hervor. Es folgte hierauf eine Auf-
zählung der in Spanien bestehenden wissen-
schaftlichen Institute und. erreichten Fort-
schritte auf allen Gebieten. „An dem heutigen
Festtag, der gefeiert wird zum Gedächtnis
eines wichtigen Ereignisses der Weltgeschichte,
die Entdeckung Amerikas, sehen wir uns ver-
anlaßt, von hier aus, von dieser geistigen
Heimstätte der Kultur und Wissenschaft, uns
an unsere Brüder jenseits des Meeres zu wen-
den. Sie bilden mit uns zusammen die
hispanische Gemeinschaft, die eng verbunden
ist durch die Bande der Religion und der
Sprache. Diese Universitätsstadt wurde auch
für die spanisch-amerikanische Jugend errich-
tet, die hier im alten Europa, der Mutter der
Zivilisation, ihre Studien betreiben will.

Spanien öffnet ihnen allen liebevoll seine
Arme und hat, um diese Brüderlichkeit zu
pflegen, Stipendien vorgesehen.

Durch diesen gegenseitigen Austausch, bei
dem die Seelen unserer Studenten-in engem
Kontakt stehen, wird die unzerstörbare
Freundschaft und enge Brüderlichkeit- der
Völker, die vor beinahe fünf Jahrhunderten
aus gemeinsamem Blut und aus der ruhmvol-
len Sprache unserer Vorfahren herangewach-
sen sind, noch enger geknüpft."

Der Staatschef sprach weiterhin davon, daß
Spanien allen-seinen Gegnern und Feinden zum
Trotz eine glänzende wissenschaftliche Wie-
dergeburt feiere und führte dies des näheren
aus. Dabei wandte er sich besonders gegen
diejenigen, die im Auslande von einer angeb-
lichen Dekadenz Spaniens sprächen. Zuletzt
richtete Franco seine Worte an die Studenten
und sagte: „Von eurem Opfersinn, von eurer
Begeisterung und von eurem Eifer, Spanien
eine neue Generation von Studenten zu geben,
hängt letzten Endes das ruhmvolle Wieder-
auferstehen unserer Kultur ab. Ihr seid die
beste Jugend Spaniens, hart und stark gewor-
den durch viele Opfer und angefeuert durch
das Blut, das diejenigen vergossen haben, die
seiner Zeit in dieser Universitätsstadt für
Spanien gekämpft haben. Jene dienten dem
Vaterlande, mit dem Tode, ihr habt, ihm mit
eurem Leben zu dienen, mjt einem christlichen
und würdigen Leben, das der Arbeit und dem
Studium gewidmet ist, jetzt eure einzige und
wichtigste Aufgabe. An der eigenen Selbst-
erziehung mit unübertrefflicher Begeisterung
zu arbeiten, das ist die höchste Aufgabe der
Studenten in der gegenwärtigen Stunde. Arbeit
und Einigkeit sind der Schlüssel für ein großes
triumphierendes Spanien."

für erholungsbedürftige bulgarische Studenten
in den Rhodopen. einer der reizvollsten Ge-
birgslandschaften im südwestlichen_ Bulgarien.

&.p Universität Sof? hat, im Stöpp^Ucaliau»
mehrere Zimmer mit insgesamt 6ö^Betten für
minderbemittelte Studenten eingerichtet. Ferner
wurde ein großer Lesesaal für Angehörige der
juristischen, geschichtlich-philosophischen und
naturwissenschaftlichen Fakultät geschaffen, in
dem den Studenten die für ihr Studiengebiet
wichtigsten Zeitungen, Zeitschriften und wis-
senschaftlichen Werke zur Benutzung zur Ver-
fügung stehen. Geplant sind weiterhin Maßnah-
men, die eine verbilligte Kleiderbeschaffung für
minderbemittelte Studenten zum Ziel haben.
So sind die ersten Schritte zur Verwirklichung
eines umfangreichen sozialpolitischen Planes
getan.

Neuerung im spanischen Studentenleben

Im Rahmen des Universitätssyndikats wird
eine Abteilung errichtet, die sich der Betreu-
ung der jungen Akademiker nach dem Ab-
schluß ihrer Studien widmet.

Nach dem neuen Universitätsgesetz um-
schließt das Sindicato Espariol Universitario
außer den Studierenden und den Jungakade-
mikern bis zum 30. Lebenjahr alle, die einen
akademischen Grad erworben haben, bis sie
durch ihre feste Berufsausübung in das Syn-
dikat übergehen, zu dem ihre Berufsgruppe ge-
hört. Es soll ihnen alle materielle und ideelle
Hilfe zuteil werden lassen, die im Ubergangs-
stadium vom Studium zum Beruf nötig wird.

Diese neue Abteilung des Sindicato Espanol
Universitario wird auch besondere Fach-
büchereien für ihre Angehörigen einrichten.

.Wehrertüchtigungslager der spanischen
Studenten

Ende September schlössen die Wehrertüchti-
gungslager der spanischen Studenten mit der
Beförderung der Teilnehmer zum Leutnant der
Reserve ab. Diese Lager finden alljährlich zum
Abschluß der militärischen Ausbildung im
Rahmen der - Universitätsmiliz statt und sind
zugleich ein Zeichen der engen Verbundenheit
zwischen der Hochschuljugend und dem Heer.
— In diesem Jahr nahmen an den Abschluß-
lagern rund 3000 Studenten teil.

Technisches Studium für kriegsversehrte
rumänische Offiziere

In diesen Tagen fanden die Aufnahmeprüfun-
gen an der Technischen Hochschule in Buka-
v rest statt, zu denen sich auch aktive kriegs-
versehrte Offiziere bis zum Range eines Haupt-
manns beteiligen. Es wurden 30 Offiziere auf-
genommen, die für militärtechnische Berufe
ausgebildet werden sollen.

Artikelwettbewerb der Basler Studenten

Die Zeitschrift „Basler Studentenschaft" ver-
anstaltete einen Artikelwettbewerb unter den
Studenten der Basler Universität. Das Thema
der Preisfrage lautet: „Unsere Stellung und
Aufgabe gegenüber der Gemeinschaft." Die Ar-
beiten sollen alle jene Fragen zur Sprache
bringen, „die sich aus der Sonderstellung des
akademischen Standes innerhalb der Volksge-
meinschaft" für Studierende ergeben.

Wehrsport der Schweizer Studentinnen

Im Rahmen der Jahreskurse für Turnen und
Sport an der Eidgenössischen Technischen
Hochschule in Zürich werden vor angehenden
Sportlehrerinnen und -lehrern Vorlesungen
über Wehrsport gehalten, die durch praktische
Übungen ergänzt werden. Besonders bemer-
kenswert ist hierbei das „Praktikum der schwim-
menden Mädchen in Uniform", in dem jede Stu-
dentin 50 m in Uniform mit Stahlhelm und
Karabiner schwimmend zurücklegen muß.

Studienkurse für finnische Frontstudenten

Die ersten finnischen Studienkurse für Front-
studenten werden im riickwäi tigen Kampfgebiet
auf der heiß umkämpften Karelischen Landenge
in der Stadt Aunus durchgeführt. Für die fin-
nischen Studenten-Soldaten, die nicht für län-
gere Zeit aus den Reihen der kämpfenden
Truppe entlassen werden können, werden hier
juristische, historische, philologische, techni-
sche, mathematische sowie land- und forstwirt-
schaftliche Kurse abgehalten.

Bulgarische Stipendien für das Studium in
Deutschland

Das bulgarische Unterrichtsministerium stellte
für das Studium in Deutschland zwölf Stipen-
dien zur Verfügung.

Vom bulgarischen Sludenienfum

Der französische Student
und die Rassenlehre

Von Georges Momtandon, Professor
für Ethnologie an der „Eco/e d'Anthropologie"

Es ist leicht, auf der Straße einen Neger und
einen Chinesen von einem Menschen der wei-
ßen Rasse zu unterscheiden. Aber die Men-
schen sind nicht nur der Hautfarbe nach ver-
schieden. Es gibt auch geistige Unterschiede.

Man wollte dem französischen Studenten die
Kenntnis dieser Tatsache vorenthalten. Das.
Studium der Menschenkunde, d. h. der Wis-
senschaft, die sich nicht nur mit den Indivi-
duen, sondern vor allem mit den Menschen-
gruppen befaßt, die sie nicht nur körperlich,
sondern auch ihrer Sprache, Religion, Kultur
und geistigen Veranlagung nach sowie nach
ihren Leistungen auf diesen Gebieten unter-
scheidet, das Studium dieser Wissenschaft
wurde ihm, wenn auch nicht theoretisch, so
doch praktisch verboten.

Das ist sehr sonderbar!

Denn diese Wissenschaft, die sich mit den
Menschen befaßt, war vor allem französischen
Ursprungs. Der Franzose B r o c a nämlich ist
der Schöpfer der modernen Methoden der
physischen Anthropologie.

Nach den großartigen und vielversprechen-
den Anfängen der zweiten Hälfte des 19. Jahr-
hunderts hat die Menschenkunde bald in allen
Parteien scharfe Gegner gefunden..

Zunächst war es die Opposition jener, die
die Ergebnisse der Urgeschichte, vor allem
lach dem Fund des Neandertalers, des Pithek-
anthropus und anderer Vorläufer des Men-
schen, fürchteten. Diese Opposition äußerte
sich zunächst in heftigen Kontroversen, später
in Stillschweigen.

Diese Parole des Stillschweigens herrschte
auch auf seifen des Nationalismus, ein Still-
schweigen nicht nur über die mit dem Auge
erfaßba ren Unterschiede des Menschen, son-
dern über alle Fragen, die 6ich mit dem
ethnischen Problem befassen, als ob die Na-
tionen nach wie vor lediglich Bewohner eines
Gebietes wären, das sich je nach Laune oder
Heirat seines Souveräns ausdehnt oder ver-
kleinert.

Seite 2 / Die Bewegung / Ende Oktober 194]

Der Gedanke, daß es verschiedene Rassen,
Zivilisationen, eine Rangordnung der Fähig-
keiten gemäß der rassischen Zusammensetzung
der Menschengruppen geben könnte, war
jenen unbeguem, die in der Abgeschlossenheit
der Kabinette verfügten, daß alle Individuen
der Welt mit gemeinsamem Maßstab gemessen
werden können. Wir erinnern uns in diesem
Zusammenhang, in der Aula der Sorbonne
einem außergewöhnlichen Vortragsabend unter
Vorsitz von Prof. P r e n a n t beigewohnt zu
haben, wo mehrere Kollegen das Vorhanden-
sein ethnisch-rassischer Wesensarten leug-
neten, und wir müssen hinzufügen, daß die
Redner des „Institut Catholique" in Paris in
einer Vorlesungsreihe sich über diese Fragen
nicht viel wahrheitsgetreuer ausdrückten. Das
Hauptzentrum dieses Widerstandes war jedoch
eine Gemeinschaft, die sich sehr zu ihren
Gunsten ihrer rassischen Veranlagungen zu
bedienen weiß.

Aus diesem Grund hassen die Juden bewußt
oder unbewußt eine Wissenschaft, die — sie
genau erkennend — dazu beiträgt, sie aus dem
Inkognito, in dem sie inmitten anderer Völker-
gemeinschaften- zu leben versuchen, heraus-
zureißen. Auch bemühen sie sich, diese Wis-
senschaft zu unterdrücken, wie folgendes Bei-
spiel zeigt: Im Lauf des Weltkriegs von 1914/18
benutzte man in allen kriegführenden Armeen
die Perioden der Ruhe zu anthropologischen
Untersuchungen der Truppen. Nur eine einzige
Armee beteiligte sich nicht daran: die französi-
sche, weil jüdischer Einfluß sich diesen For-
schungen entgegenstellte.

Aus diesem Grunde ist die Menschenkunde
einer der unentbehrlichsten Faktoren im Stu-
dium der Judenfrage, über die ein Journalist
— nota bene — ein Engländer, Henry Wickham
Steed, mit Scharfblick einige Zeit vor diesem
Krieg folgendes sagte: „Kein Mensch, sei er
Schriftsteller oder Diplomat, kann als reif an-
gesehen werden, solange er nicht versucht
hat, sich eingehend mit dem jüdischen Problem
zu befassen."

Wir wollen übrigens dieses Thema hier nicht
näher anschneiden. Es genügt, auf die ge-
schichtlichen Beziehungen zwischen der Juden-
frage und Anthropologie hingewiesen zu haben.

Die Rassenkunde ist eine Wissenschaft, die
sich nicht mit den Individuen, sondern mit den
Menschengruppen befaßt Abgesehen von der

Unterscheidung der großen Rassen, wäre es
nie möglich, nur durch die Betrachtung der
physischen Veranlagung allein einer Völker-
familie alle Individuen, die aus ihr hervorgin-
gen, zuzuschreiben; viele würden dann nicht
berücksichtigt werden. In den meisten Völker-
gruppen sind rassisch besonders charakteri-
stische Individuen in der Minderheit, und
schließlich gibt es sogar Gruppen, deren her-
vorstechendste Eigenschaft, eine große Ver-
schiedenartigkeit der körperlichen Veranlagun-
gen sind.

Nicht weniger wahr ist es, daß die erste
Grundlage, mit der die Rassenlehre steht und
fällt, die anthropologischen Feststellungen
sind: Messungen, physiologische Untersuchun-
gen, Photographie. Hiervon muß man ausgehen,
selbst wenn für dieses oder jenes Problem die
körperlichen Gegebenheiten nur begrenzte Er-
gebnisse liefern. Dies ist zweifellos der Haupt-
grund, weshalb ein Arzt leicht Anthropologe
oder Ethnologe wird. Arzt sein bedeutet aber
nicht Anthropologe sein, und andererseits
kennt man wieder sehr bekannte Anthropolo-
gen und Ethnologen, die von der Geologie oder
anderen Wissenschaftszweigen herkommen.

In unseren Betrachtungen über die rein ras-
sische Ungleichheit befassen wir uns haupt-
sächlich mit den großen Rassen. Man versteht
ohne weiteres, daß die Unterschiede, die zwi-
schen den einzelnen Menschengruppen, die
eine große Rasse bilden, bestehen, weniger
deutlich sind.

In der Zeitschrift „L'Ethnie Francaise" haben
wir ein Programm für die Erforschung der ras-
sischen Probleme in Frankreich aufgestellt.
Vorbedingungen für eine erfolgreiche Lösung
dieser Fragen sind:

1. Erkenntnis der Existenz der ethnisch-rassi-
schen Probleme für die Begründung des neuen
Frankreichs. Diese Erkenntnis fordert eine
vollständige Umgestaltung der Lehre über
die gehörigen Gegebenheiten und eine all-
gemeine Reorganisation der französischen
Anthropologie.

2. Die Erkenntnis der Gleichheit der drei Ras-
sen, die die arische Völkerfsmilie darstellen.

3. Die Erkenntnis des schädlichen Zuflusses der
von der arischen Völkergemeinschaft ver-
schiedenen Rassen.

4. Die Notwendigkeit, diese Elemente, soweit

als noch möglich, vom französischen Volke

auszuscheiden und zu entfernen.

Ich möchte meine Ausführungen nicht be-
enden, ohne eine der Hauptaufgaben zu erwäh-
nen, der ein neuer Geist der französischen Stu-
denten seine Aufmerksamkeit und Hilfe wid-
men muß: Die Gründung eines «Office de ge-
nealogie des familles francaises» (Büro der Ge-
schlechterregister französischer Familien) und
weiter eines «Institut de genealogie sociale»
(Institut für soziale Genealogie). Die Tätigkeit
solcher Institutionen wäre von großer Bedeu-
tung. Deutschland hat seit langem unter dem
Namen „Sippenamt" eine Institution geschaffen,
die die Abstammung einer Familie genau regi-
striert.

Man glaube nicht, daß die Aufstellung von
Ahnentafeln Mißhelligkeiten hervorrufen würde.
Man könnte im Gegenteil bezeugen, daß es ein
Instrument der sozialen Wiederversöhnung
wäre. Wir würden erfahren, daß die Menschen
innerhalb einer Landschaft viele gemeinsame
Vorfahren haben — mit anderen Worten, daß
die Vermischung der Bevölkerung in sehr star-
kem Maße stattgefunden hat, daß jeder von uns
hervorragend berühmte, aber auch sehr ein-
fache Voreltern hatte.

Diese ständige Vermischung ist übrigens die
Ursache dafür, daß innerhalb der Grenzen
einer Landschaft im Lauf der Jahrtausende sich
eine Rasse bildete durch Aufeinandertreffen
und Wiederholung verwandter Eigenschaften.
Mit anderen Worten kann man sagen, daß in-
nerhalb einer Rasse alle von allen abstammen.

Ist dies nicht die Grundlage der Solidarität,
die für die Erneuerung Frankreichs nötig ist.
Und wenn die Studenten sich an diesen neuen
Ideen nicht begeistern und sich ihnen nicht mit
Geist und Tat verschreiben, wer anders wollte
sich sonst dafür einsetzen?

Hauptschriftleiter: Dr. Heinz Wolif |z,Z. bei der Wehr-
macht). In Abwesenheit des Hauptschriftleiters verantwort-
lich: Dr. Hans Bahr. Anschrift der Hauptschriftleitung:
München 33, Karlstr. 12, Fernr. 57 98. Für den Anzeigenteil
verantwortlich: Joh. Bartenschlager. Verlag: Franz
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