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und
Oie Heimkehr des Fischers.
der
UN!
bar machen liehe, aber nun kam Professor Büchner herauf,
dem ich die Sache anvertraute. Der nahm sie ernster, hielt sie
für bedeutungsvoll und gab den Rat, ich sollte mir das Quellen-
gebiet sichern, "ehe irgend ein Spekulant sich seiner bemächtigte.
Er bot mir sogar ein Darlehen an, da er mutzte, datz ich keine
eigenen Mittel besatz, und veranlasste mich, die Gemeinde im
Stern zusammenzurufen und ihr darüber einen Vortrag zu
halten, dem auch der Konsul beiwohnte. Das fragliche Gebiet
ist nicht grotz, die Quelle entspringt unterirdisch im Heidenstein,
läuft eine Strecke so weiter und tritt erst auf der Bergwiese
klar und voll zutage.
Das gab ein Staunen unter den Bauern, sie sahen ihr Dorf
schon als künftigen Kurort. Wir wurden bald einig, die Summe,
die ich bieten kann, ist ja ein Reichtum für die arme Gemeinde,
der Bannwald und der Heidenstein sind ihr einziger Wald-
besitz, all die umliegenden Forsten sind
Staatseigentum. Am
nächsten Tage kam die
Antwort aus Berlin,
und da hatte ich dann
doch einen kleinen
Schwindelanfall. Die
stärkste, arsenikreichste
Eisenvitriolquelle in
ganz Deutschland und
den Nachbarländern,
eine grotzartige Ent-
deckung ! Wilm schrieb
mir selbst und beglück-
wünschte mich dazu.
Frank versprach mir,
zur näheren Unter-
suchung kommen zu
wollen. Sie boten mir
jeden beliebigen Kre-
dit an und schienen
ganz ungemessene Er-
wartungen zu hegen.
Was sagst du dazu?"
Jetzt brach bei Ger-
hard das Donnerwet-
ter los. „Was ich dazu
sage? Hole der Kuckuck
dies Engelberg und
seine Entdeckungen!
Nun bleibst du gewitz
sitzen bei deiner Heren-
quelle, und ich soll
allein über den Ozean
zurückgondeln. Wirst
du bleiben?"
Georg lachte laut
auf. „Das fragst du
noch? Freilich bleibe
ich da. Ich werde doch
nicht auf und davon
gehen nach Afrika,
wenn sich mir in der
Heimat solche Aus-
sichten eröffnen."
„Und Ilse bleibt
(Fortsetzung.)
nd wenn es nun doch so wäre, Gerhard? Aber ich sehe
schon, datz dein Begriffsvermögen vollständig aufhört, und
-ldatz ich dir die Sachlage näher erklären mutz. Höre zu!"
Georg zog ihn auf das Sofa nieder und schilderte ihm in
kurzen Sätzen den Zufall, der ihn zur Entdeckung der Quelle
geführt hatte. Der Spott verschwand allmählich aus dem Ge-
sicht Gerhards, aber es sah nach allem anderen eher aus als
nach einem Glückwünsche.
„Am nächsten Tage schrieb ich an Doktor Frank," fuhr
Georg fort. „Du erinnerst dich seiner wohl noch von Berlin her?
Er war ein ehemaliger Kollege, auch ein Assistent Büchners,
aber er ist nicht bei
derMedizin geblieben,
sondern zog es vor,
eine reiche Partie zu
machen. Du kennst
ja die grotze Wilmsche
Fabrik, die ihre Er¬
zeugnisse nach allen
Weltgegenden versen¬
det. Frank war ent¬
fernt verwandt mit der
Familie und wu tzte das
geschickt auszunutzen,
ein hübscher Junge
war er ja, und so kam
es zu einer Verlobung
mit der Tochter, später
trat er als Schwieger¬
sohn und Teilhaber in
die Fabrik ein, die
wegen ihrer Erzeug¬
nisse und Erfolge in
der Chemie ja überall
bekannt ist. Ich schickte
ihm eine Probe
Quelle und bat
Bescheid."
Er schwieg
schien eine Antwort zu
erwarten, aber diese
erfolgte nicht; Ger¬
hard satz stumm da,
aber mit einer Miene,
die verschiedene Don¬
nerwetter in sich schlotz.
„Meine Erwartun¬
gen waren nur beschei¬
dener Natur," sagte
der Doktor, ohne sich
daran zu kehren. „Ich
dachte an eine Mine¬
ralquelle, die sich viel¬
leicht später einmal
für Engelberg nutz-
Bergsegen.
Roman von E. Werner.
XXV M9.
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und
Oie Heimkehr des Fischers.
der
UN!
bar machen liehe, aber nun kam Professor Büchner herauf,
dem ich die Sache anvertraute. Der nahm sie ernster, hielt sie
für bedeutungsvoll und gab den Rat, ich sollte mir das Quellen-
gebiet sichern, "ehe irgend ein Spekulant sich seiner bemächtigte.
Er bot mir sogar ein Darlehen an, da er mutzte, datz ich keine
eigenen Mittel besatz, und veranlasste mich, die Gemeinde im
Stern zusammenzurufen und ihr darüber einen Vortrag zu
halten, dem auch der Konsul beiwohnte. Das fragliche Gebiet
ist nicht grotz, die Quelle entspringt unterirdisch im Heidenstein,
läuft eine Strecke so weiter und tritt erst auf der Bergwiese
klar und voll zutage.
Das gab ein Staunen unter den Bauern, sie sahen ihr Dorf
schon als künftigen Kurort. Wir wurden bald einig, die Summe,
die ich bieten kann, ist ja ein Reichtum für die arme Gemeinde,
der Bannwald und der Heidenstein sind ihr einziger Wald-
besitz, all die umliegenden Forsten sind
Staatseigentum. Am
nächsten Tage kam die
Antwort aus Berlin,
und da hatte ich dann
doch einen kleinen
Schwindelanfall. Die
stärkste, arsenikreichste
Eisenvitriolquelle in
ganz Deutschland und
den Nachbarländern,
eine grotzartige Ent-
deckung ! Wilm schrieb
mir selbst und beglück-
wünschte mich dazu.
Frank versprach mir,
zur näheren Unter-
suchung kommen zu
wollen. Sie boten mir
jeden beliebigen Kre-
dit an und schienen
ganz ungemessene Er-
wartungen zu hegen.
Was sagst du dazu?"
Jetzt brach bei Ger-
hard das Donnerwet-
ter los. „Was ich dazu
sage? Hole der Kuckuck
dies Engelberg und
seine Entdeckungen!
Nun bleibst du gewitz
sitzen bei deiner Heren-
quelle, und ich soll
allein über den Ozean
zurückgondeln. Wirst
du bleiben?"
Georg lachte laut
auf. „Das fragst du
noch? Freilich bleibe
ich da. Ich werde doch
nicht auf und davon
gehen nach Afrika,
wenn sich mir in der
Heimat solche Aus-
sichten eröffnen."
„Und Ilse bleibt
(Fortsetzung.)
nd wenn es nun doch so wäre, Gerhard? Aber ich sehe
schon, datz dein Begriffsvermögen vollständig aufhört, und
-ldatz ich dir die Sachlage näher erklären mutz. Höre zu!"
Georg zog ihn auf das Sofa nieder und schilderte ihm in
kurzen Sätzen den Zufall, der ihn zur Entdeckung der Quelle
geführt hatte. Der Spott verschwand allmählich aus dem Ge-
sicht Gerhards, aber es sah nach allem anderen eher aus als
nach einem Glückwünsche.
„Am nächsten Tage schrieb ich an Doktor Frank," fuhr
Georg fort. „Du erinnerst dich seiner wohl noch von Berlin her?
Er war ein ehemaliger Kollege, auch ein Assistent Büchners,
aber er ist nicht bei
derMedizin geblieben,
sondern zog es vor,
eine reiche Partie zu
machen. Du kennst
ja die grotze Wilmsche
Fabrik, die ihre Er¬
zeugnisse nach allen
Weltgegenden versen¬
det. Frank war ent¬
fernt verwandt mit der
Familie und wu tzte das
geschickt auszunutzen,
ein hübscher Junge
war er ja, und so kam
es zu einer Verlobung
mit der Tochter, später
trat er als Schwieger¬
sohn und Teilhaber in
die Fabrik ein, die
wegen ihrer Erzeug¬
nisse und Erfolge in
der Chemie ja überall
bekannt ist. Ich schickte
ihm eine Probe
Quelle und bat
Bescheid."
Er schwieg
schien eine Antwort zu
erwarten, aber diese
erfolgte nicht; Ger¬
hard satz stumm da,
aber mit einer Miene,
die verschiedene Don¬
nerwetter in sich schlotz.
„Meine Erwartun¬
gen waren nur beschei¬
dener Natur," sagte
der Doktor, ohne sich
daran zu kehren. „Ich
dachte an eine Mine¬
ralquelle, die sich viel¬
leicht später einmal
für Engelberg nutz-
Bergsegen.
Roman von E. Werner.
XXV M9.