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Das Buch für alle: illustrierte Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für die Familie und Jedermann — 61.1929

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Heft 8
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https://doi.org/10.11588/diglit.52835#0219
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Heft 8 Das Buch
war erstaunt, als auf unser Klopfen ein riesiger Mann, die Büchse am
Arm, öffnete.
Seine Beine staken in Lederhosen, ein offenes kragenloses Hemd be-
deckte den Oberkörper. Das Auffallendste an ihm aber war sein unge-
heurer Vollbart, der weit über die Brust herabreichte — ein ungewohnter
Anblick in einem Lande, wo höchstens Schnurrbärte getragen werden.
Ioss erklärte unsere Lage, er schien den Mann zu kennen. Der Heilige
sah zum Himmel auf, an dem die Wolkenfetzen hinjagten, und nickte kurz.
Als wir eintraten, bot sich uns ein überraschender Anblick. Das ganze Haus
bildete einen Raum. Während die kleinere Hälfte von einem landesüblichen
Herde eingenommen war, glich der andere einer Bauernstube, wie sie allent-
halben in den deutschen Alpen zu finden sind.
Nichts fehlte. Die Eckbank, der breitbeinige Tisch, ein paar Stühle, der
Christus in der Ecke mit der kleinen roten Lampe, ein breites Bauern-
bett. An der Rückwand des Hauses aber stand eine große Schnitzbank und
daneben der Reihe nach aufgehängt und an die Wand gelehnt eine Un-
zahl geschnitzter Heiligenfiguren. Ich traute meinen Augen nicht. Unwill-
kürlich wandte ich mich an Mertens und sagte deutsch: Menn ich nicht wüßte,
daß wir in den Anden sind, würde ich meinen, in Tirol zu sein.'
Überrascht wendete sich der Heilige um.
,Bischt a Deutscher? Moll, woll, hascht recht. >s ischt a echLs Stück!
Grödner Tal, was du da sirst. I bin von durt und hab mei Hoimat nit
vergess^.'
Der Alte zog mich zum Tische und sah mich an.
»Grad fufzehn Johr ischLs her, daß aner deutsch mit mir g^redt
hat, und bald san's dreißig Johr, daß i da herüben bin in dem Landl.'
Trotz meiner Müdigkeit packte mich die Neugierde.
»Und da haben Sie keinen besseren Platz gefunden, als das Tal da
heroben?'
,Dös schon, aber i hab^s nit ausgPalten drunt. Alles so weit und koine
Berg und die Hitz und dös schwere Leben.'

für Alle 19
»Warum sind Sie denn nicht zu Hause geblieben?', fast unwillkürlich
war mir die Frage entschlüpft.
Der Alte sah mich an.
»Ja, warum bin i nit dahoam blieben. I hätt meine paar Jahrln abg^sessen
und hätt mi darnachern wieder zu meiner Schnitzbank g'setzt und alles
wär guet g'west. So aber, wenn ma jung is, hat der Teifi an anders
Ausgüchau. Ah so,' setzte er hinzu, als er mein Erstaunen sah, »Sö kennen
dö Soch nit. Na, heut kann Ls woll verzähl'n, *s ischt ja schon so lang her.'
Er lehnte sich an die Wand und stemmte beide Fäuste an den Tisch.
»Weil S' a Deutscher san, will Ls Jhner verzähLn. Alsdann i bin a
Herrgottsschnitzer aus >n Grödner Tal. ^s ischt mir guet gangen, i hab mei
Arbeit g'habt und mei Moidl, und alls wär in Ordnung g'west, wann
der Herrgott nit hätt die Gams wachsen lasstn.
I hab wildern müssen. No, und amal Ham st mi verwischt. I bin schneller
gewest mit der Büchstn und hab dem Heger ans >naufbrennt. Grad an Pick
hab i gehabt auf den Kerl, weil er immer hinter meiner Marei her war.
I hab nit g'schaut, wia Ln troffen bab. Nur grad abi ins Dorf, mein
Vinkel packt und fort ins Bayrische.
In München hab i dann g'lesen in der Herberg. Mordversuch an einem
Forstgehilfen — tot war er nit — und mein Nam, Joseph Mayerhofer,
und a Steckbrief.
Dös hat mi g'juckt. I bin weiter furt, bis auf Bremen, und die Angst
hat mi übers Wasser trieb'n. A bissel Geld hab i no g'habt. Wia i aber
aus Buenos Aires kimma bin, da hab i nir mehr g'habt, wia mei Werkzeug
und meine zwoa Händ. A Weil ischLs mir schlecht gangen. Mei Sünd hat
mi druckt, und i hab's aberbeichtingen wolLn. In der erschien Kirchen hat
mi der Pfarrer nit verstanden, aber er hat mi in a Kloster geschickt, durt
war a Deutscher, und dem hab i mei Sünd verzählt.
In dem Kloster bin i dann a wengerl blieb'n und hab den Altar und
die Heiligen zammg'richt. Dann hat mi der Prior weiter rekammadiert,
und i bin von oaner Kirchen zu der andern zog'n und hab wieder Heilige


Husselineiüsnü

Hufbevlskrsni

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SN all«

usmier. krauen uns «lauer!

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Beruf: ...

^lter:
Beiden Lis an Haarausfall? — .
Laben 8ie Loxfsebuxxen?
Ist Ibr Laar trooken oder kett?- --
Ist Ibrs Loxfbaut emxbndlieb?
Laben 8is in letzter 2sit irgend-
welebe Lrankbsiten mitgemaobt?
^Venn Ha, gelobe? ..
^Vomit püegsn 81s Ibr Laar? .
Haben 8ie bereits irgendein Laar-
Püsgemittel erfolglos angswendst?
V7enn Ha, welobes?......„„.-..
Naben 8is Bubikopf oder langes Naar?

Ist Ibr Naar dünn oder diobt?
Beiden Lis an Loxfsebmsrrisn?
Vieser Lragebogen ist gewissen baft in allen Bunkten
au82ufü11en und mit einigen in der letzten 2eit ausgekämmten
Laagen ?ur vollkommen kostenlosen Lntersuebung ein^usen-
den, wobei ieb mieb unter Garantie verxüiebts, völlige vis-
kretion über Ibren b'all ?u wabren, da diese ^uf2eiebnun§en
meins .4.rebivs niebt verlassen.
Lima eslllag, kranNMN a M »

^.nläüliebmeinesöOHLbri^en vestandsHubiläuins bake ieb eine Nin-
ricbtuvx ins Neben gerufen, um die unrabliAen Naarkrankbeiten
2U bekämpfen, dis sieb bei Llänvern, trauen und Lindern sinAe-
nistst baben und oft unbemerkt bleiben, da sie keinerlei 8ebmer-
Len verursaebsn.
Neins 52Häbri§e kraxis auf dem Nebiete der Naarpüs^s bat
mir tausends von Lällen vor ^u^en Ftzfübrt, in geloben infolge
Nn^vissenbeit oder Laeblässi^ksit sebon von Lindbeit an ein lang-
sames ^bsterben der Haarwurzeln einsetrit, das oft Hede Hilfe 2ur
Wiedererlangung der Haars 2U spat kommen läüt.
Visse Lalle, die meist auf dis vollständige Unkenntnis einer
überbauet vorbandeven Naarkrankbsit bei den betretenden Ber-
sonen 2urüok2ufübren sind, baben sieb wäbrsnd der letzten dabrs
derart gebäutt, daü unsere (Generation Oekabr lauft, den berrlioben
8tol2 ibrer Haare gän^lieb ru verlieren.
^.us diesem Orunds babe ieb 2U dem uvumganglieb notwendigen
vräventivmittsl der
völlig lroslsnlossn
Nssrunlsrsueliung Mn jscisnmsnn
gegritsn und bote, daü 8is mieb in Ibrsm eigensten In-
teresse darin eifrig unterstützen werden.
^.Iles, was 8is 2u tun baben, ist, die nebsnstebenden Lragen
gewissenbatt 2U beantworten und samt einer Naarxrobs an mieb
einrusenden.
vis Naaruntersuobung sowie dis Nittsilung der Ergebnisse
derselben an Lis erfolgt vollständig kostenlos und unverbind-
liob. 2ögern 8ie niebt, in der Meinung, es niebt notwendig 2U
baben. jedermann muü sieb über den ülesundbeitsriustand seiner
Haars und Loxfbaut vergewissern, ebe es 2U spät wird, lebten
8is reobt^eitig auf das Haar Ibres Lindes; denn es gibt keine
Vererbung der Lablköxbgkeit, sondern nur eine Vernaeblässigung.
Lein Nann muü eins Olat^e baben und kein ^.lter bedingt graue
Haare 1 leb selbst mit 76 dabren trage das volle Llondbaar meiner
dugend. Beantworten 8ie also dis nebsnstebenden Lragsn und 8ie
baben damit einen 8obritt im Interesse Ibrer und der Volksgssund-
bsit getan.
/tnns Lslllsg, ^rsnltkurl s. IVl. k»r. 53
 
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