' 313
Alle drei Ritterfiguren sind aus getriebenem Kupfer hergestellt; Rodenstein
ist von der Hand des Bildhauers Karl Rumpf, der Ritter der Nordwestecke
von Rudolf Eckardt, der an der Nordostecke von Karl Herold. Die weiteren
Herstellungen am Aeusseren des Gebäudes erstrecken sich auf die An-
ordnung einer Anzahl neuer Fenster und Thüren, die Erneuerung der
vier Eckthürme des Daches, sowie die Wiederherstellung des Wehrganges
in seiner ursprünglichen Gestalt. Die Vereinigung des Leinwandhauses
mit dem Archivgebäude erfolgte mittelst eines neuerbauten, den Hof in
einem Bogen überbrückenden, mit dem Frankfurter Adler gezierten Ver-
bindungsganges ; die starke Mauer, welche den Hof des Leinwandhauses
von dem Archivgebäude trennte, wurde niedergelegt, beide Höfe zu einem
vereinigt, gegen die „Schmidtstube" — entsprechend dem Abschluss am
Weckmarkt — ein grosses, spitzbogiges Thor angeordnet und beide Ab-
schlüsse mit eisernen Thoren, welche den Durchblick gestatten, versehen.
Ueber dem nördlichen Hofthor am Weckmarkt ist ein der 1874 nieder-
gelegten Stadtwaage entnommener Frankfurter Adler schon früher ein-
gemauert worden. An verschiedenen Stellen des Leinwandhauses hat man
aus dem alten Frankfurt stammende Steinreliefs und dergleichen ein-
gemauert. So wurde ein kurz vorher bei dem Abbruche der Schirne am
Archivgebäude, welche an einen Mauerrest der im Jahre 1503 erbauten
Stadtwaage gelehnt war, gefundener Eckquader mit Wappenschild und
Frankfurter Adler in passender Verwendung an der Eckabrundung des
Leinwandhauses gegenüber dem Gasthaus „zum Storch" eingesetzt. Die
Schlagleisten an den Nordportalen wurden einer alten Schlagleiste mit
interessantem alten Frankfurter Adler aus der Zeit um 1400 nachgebildet,
welche ehemals am letzten Nordthore nach der Saalgasse angebracht war
und sich jetzt im Historischen Museum befindet. Die im Inneren des
Leinwandhauses befindlichen Mauern, Wände und Decken mussten zur
Gewinnung geeigneter Ausstellungsräume grösstentheils herausgebrochen
werden, bei welcher Gelegenheit die aus je einem Eichenstamm gehauenen
mächtigen Tragpfeiler sammt Kopfbändern im Erdgeschoss freigelegt und
sachgemäss wieder hergestellt werden konnten.
Der Haupteingang erfolgt durch das mittlere der drei Portale am
Weckmarkt durch die Vorhalle, ein hoher luftiger Raum, dessen Decke
durch einen der erwähnten mächtigen Holzpfeiler getragen wird. Rechts
führt eine alte, schon früher im Hause befindliche Spitzbogenthüre in
die zur Ausstellung kirchlicher Gegenstände eingerichtete Kapelle, welche,
mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, ihr Licht durch ein grosses, mit
Maasswerk geziertes Fenster erhält, während ein zweites, mit alter Glas-
malerei versehenes Fenster in der gegenüberliegenden Wand angebracht
wurde. Die Wände und das Kreuzgewölbe sind mit einfacher Malerei
*) Eine zweite alte Spitzbogenthüre des Hauses ist am Kellereingang der Süd-
seite angebracht.
Alle drei Ritterfiguren sind aus getriebenem Kupfer hergestellt; Rodenstein
ist von der Hand des Bildhauers Karl Rumpf, der Ritter der Nordwestecke
von Rudolf Eckardt, der an der Nordostecke von Karl Herold. Die weiteren
Herstellungen am Aeusseren des Gebäudes erstrecken sich auf die An-
ordnung einer Anzahl neuer Fenster und Thüren, die Erneuerung der
vier Eckthürme des Daches, sowie die Wiederherstellung des Wehrganges
in seiner ursprünglichen Gestalt. Die Vereinigung des Leinwandhauses
mit dem Archivgebäude erfolgte mittelst eines neuerbauten, den Hof in
einem Bogen überbrückenden, mit dem Frankfurter Adler gezierten Ver-
bindungsganges ; die starke Mauer, welche den Hof des Leinwandhauses
von dem Archivgebäude trennte, wurde niedergelegt, beide Höfe zu einem
vereinigt, gegen die „Schmidtstube" — entsprechend dem Abschluss am
Weckmarkt — ein grosses, spitzbogiges Thor angeordnet und beide Ab-
schlüsse mit eisernen Thoren, welche den Durchblick gestatten, versehen.
Ueber dem nördlichen Hofthor am Weckmarkt ist ein der 1874 nieder-
gelegten Stadtwaage entnommener Frankfurter Adler schon früher ein-
gemauert worden. An verschiedenen Stellen des Leinwandhauses hat man
aus dem alten Frankfurt stammende Steinreliefs und dergleichen ein-
gemauert. So wurde ein kurz vorher bei dem Abbruche der Schirne am
Archivgebäude, welche an einen Mauerrest der im Jahre 1503 erbauten
Stadtwaage gelehnt war, gefundener Eckquader mit Wappenschild und
Frankfurter Adler in passender Verwendung an der Eckabrundung des
Leinwandhauses gegenüber dem Gasthaus „zum Storch" eingesetzt. Die
Schlagleisten an den Nordportalen wurden einer alten Schlagleiste mit
interessantem alten Frankfurter Adler aus der Zeit um 1400 nachgebildet,
welche ehemals am letzten Nordthore nach der Saalgasse angebracht war
und sich jetzt im Historischen Museum befindet. Die im Inneren des
Leinwandhauses befindlichen Mauern, Wände und Decken mussten zur
Gewinnung geeigneter Ausstellungsräume grösstentheils herausgebrochen
werden, bei welcher Gelegenheit die aus je einem Eichenstamm gehauenen
mächtigen Tragpfeiler sammt Kopfbändern im Erdgeschoss freigelegt und
sachgemäss wieder hergestellt werden konnten.
Der Haupteingang erfolgt durch das mittlere der drei Portale am
Weckmarkt durch die Vorhalle, ein hoher luftiger Raum, dessen Decke
durch einen der erwähnten mächtigen Holzpfeiler getragen wird. Rechts
führt eine alte, schon früher im Hause befindliche Spitzbogenthüre in
die zur Ausstellung kirchlicher Gegenstände eingerichtete Kapelle, welche,
mit einem Kreuzgewölbe überdeckt, ihr Licht durch ein grosses, mit
Maasswerk geziertes Fenster erhält, während ein zweites, mit alter Glas-
malerei versehenes Fenster in der gegenüberliegenden Wand angebracht
wurde. Die Wände und das Kreuzgewölbe sind mit einfacher Malerei
*) Eine zweite alte Spitzbogenthüre des Hauses ist am Kellereingang der Süd-
seite angebracht.