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dem Treppenaufgänge gegenüber liegenden Küche und des vor dieser, an
der Strasse liegenden, Zimmers, der sogenannten „blauen Stube" etwas
schmäler gehalten als in den Obergeschossen, welche im Grundrisse nach
demjenigen des ersten Obergeschosses (Fig. 135) übereinstimmen.
In dem Keller-Grundrisse ist uns die Ausdehnung der zwei alten
Häuser durch die massive Scheidewand und die Umfassungswände der
ehemaiigen Keller derselben noch erhalten. Der kleinere, nördliche, tonnen-
gewölbte Keller entspricht der Breite des früheren Nebenhauses (auf Fig. 137
im Schnitt sichtbar); seine ursprüngliche Treppe ist ebenfalls noch vor-
handen, ihr Eingang ist unter dem unteren Steinpodeste der heutigen
Haustreppe dicht an der nördlichen Brandmauer verborgen. Diese Treppe
dient auch als Zugang zu dem grösseren, südlichen, ebenfalls mit einem
Tounengewölbe überdeckten Keller, da die 85 cm dicke Scheidemauer zu
diesem Zwecke beim Neubaue mit. einer 1,40 m breiten Thüröffnung durch-
brochen wurde (nach Norden glatte Sandstein-Einfassung mit Stichbogen).
Die breite Schrottreppe, welche in den Keller des ehemaligen Haupthauses
führte und zu Küfereizwecken diente, musste bei dem Neubaue verschoben
werden und zwar etwas nach Süden, da die neue Hausthüre genau in die
Mitte der Strassenseite rückte; hierdurch musste die alte Kellerötfhung
auf der einen Seite zugemauert und auf der anderen Seite im Kellerhalse
erweitert werden. Diese neue Schrottreppe wurde im Jahre 1861 gänzlich
beseitigt und ihre Fallthürötfnung mit einem Backsteingewölbe geschlossen.
Der alte, 1,46 m im Lichten breite Steinrahmen der neu eingesetzten, blinden
Fallthüre ist im Hausgange dicht hinter der Hausthüre noch erhalten. Aus
der Zeit vor dem Neubaue stammt auch der im grösseren Keller in der südöst-
lichen Ecke liegende Hausbrunnen mit einfachem, kreisrunden Brunnenkranze
aus rothem Sandstein. Er beendet sich unmittelbar unter der ehemaligen
Küche des Haupthauses; als die Küche beim Neubaue von der Strassenseite
nach der Hofseite verlegt wurde, veränderte man entsprechend das heute
noch vorhandene ursprüngliche Saugrohr, welches die an die südliche
Brandmauer angelehnte Küchenpumpe speist. In der Nähe dieses Brunnens
ist, olfenbar zur Unterstützung des Gewölbes, ein 58 cm starker, qua-
dratischer Backstein-Pfeiler in einem. Abstande von 2,30 m von der süd-
lichen Wand aufgemauert, dessen Entstehungszeit nicht festgestellt werden
konnte. An der nordöstlichen Ecke des kleineren Kellers, da wo im Winkel
der Strassenseite des Nebenhauses mit dessen nördlicher nach dem Grünen
Laube gerichteter Mauer die Stelle lag, von der aus der Neubau mit der
Errichtung der neuen Brandmauer begonnen wurde, befindet sich in
letzterer 1,66 m über dem Kellerboden der 31 cm hohe und 45 cm breite
Grundstein aus rothem Mainsandstein, welcher als Inschrift die Buchstaben
L F *) trägt und darunter die Jahreszahl 1755. An seiner feierlichen Ein-
mauerung nahm der junge Wolfgang Theil. Den Hergang der Grund-
0 lapis fundamentalis,
dem Treppenaufgänge gegenüber liegenden Küche und des vor dieser, an
der Strasse liegenden, Zimmers, der sogenannten „blauen Stube" etwas
schmäler gehalten als in den Obergeschossen, welche im Grundrisse nach
demjenigen des ersten Obergeschosses (Fig. 135) übereinstimmen.
In dem Keller-Grundrisse ist uns die Ausdehnung der zwei alten
Häuser durch die massive Scheidewand und die Umfassungswände der
ehemaiigen Keller derselben noch erhalten. Der kleinere, nördliche, tonnen-
gewölbte Keller entspricht der Breite des früheren Nebenhauses (auf Fig. 137
im Schnitt sichtbar); seine ursprüngliche Treppe ist ebenfalls noch vor-
handen, ihr Eingang ist unter dem unteren Steinpodeste der heutigen
Haustreppe dicht an der nördlichen Brandmauer verborgen. Diese Treppe
dient auch als Zugang zu dem grösseren, südlichen, ebenfalls mit einem
Tounengewölbe überdeckten Keller, da die 85 cm dicke Scheidemauer zu
diesem Zwecke beim Neubaue mit. einer 1,40 m breiten Thüröffnung durch-
brochen wurde (nach Norden glatte Sandstein-Einfassung mit Stichbogen).
Die breite Schrottreppe, welche in den Keller des ehemaligen Haupthauses
führte und zu Küfereizwecken diente, musste bei dem Neubaue verschoben
werden und zwar etwas nach Süden, da die neue Hausthüre genau in die
Mitte der Strassenseite rückte; hierdurch musste die alte Kellerötfhung
auf der einen Seite zugemauert und auf der anderen Seite im Kellerhalse
erweitert werden. Diese neue Schrottreppe wurde im Jahre 1861 gänzlich
beseitigt und ihre Fallthürötfnung mit einem Backsteingewölbe geschlossen.
Der alte, 1,46 m im Lichten breite Steinrahmen der neu eingesetzten, blinden
Fallthüre ist im Hausgange dicht hinter der Hausthüre noch erhalten. Aus
der Zeit vor dem Neubaue stammt auch der im grösseren Keller in der südöst-
lichen Ecke liegende Hausbrunnen mit einfachem, kreisrunden Brunnenkranze
aus rothem Sandstein. Er beendet sich unmittelbar unter der ehemaligen
Küche des Haupthauses; als die Küche beim Neubaue von der Strassenseite
nach der Hofseite verlegt wurde, veränderte man entsprechend das heute
noch vorhandene ursprüngliche Saugrohr, welches die an die südliche
Brandmauer angelehnte Küchenpumpe speist. In der Nähe dieses Brunnens
ist, olfenbar zur Unterstützung des Gewölbes, ein 58 cm starker, qua-
dratischer Backstein-Pfeiler in einem. Abstande von 2,30 m von der süd-
lichen Wand aufgemauert, dessen Entstehungszeit nicht festgestellt werden
konnte. An der nordöstlichen Ecke des kleineren Kellers, da wo im Winkel
der Strassenseite des Nebenhauses mit dessen nördlicher nach dem Grünen
Laube gerichteter Mauer die Stelle lag, von der aus der Neubau mit der
Errichtung der neuen Brandmauer begonnen wurde, befindet sich in
letzterer 1,66 m über dem Kellerboden der 31 cm hohe und 45 cm breite
Grundstein aus rothem Mainsandstein, welcher als Inschrift die Buchstaben
L F *) trägt und darunter die Jahreszahl 1755. An seiner feierlichen Ein-
mauerung nahm der junge Wolfgang Theil. Den Hergang der Grund-
0 lapis fundamentalis,