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im Räume zwischen der Brust und dem Gefäße erkennbaren Mantelfalten bezeichnet. Darnach
war er ausgestreckt und griff wahrscheinlich nach dem linken Arm des Plündereis. Die Frau ist
mit einem kurzen Chiton und einem Mäntelchen bekleidet, das, schärpenartig von dem rechten
Arm (wo die erwähnten Falten herunterhängen) über den Rücken nach dem linken Unterarm
gezogen, daselbst zwischen diesem und dem Körper durchgesteckt, in breiten Falten zurückflat-
tert. Zwischen den Brüsten bemerkt man Kreuzbänder wie bei etruskischen Furien, wodurch die
Brüste umso schärfer hervortreten, an dem Rücken eine diagonale, nach unten sich zuspitzende
Reliefrundung, die vielleicht einen Köcher andeuten soll. An dem linken Fuß ein hoher Schuh
(sog. Kothurnos), vorn geschnürt, oben mit umgeklappten Rändern. Daraus ergibt sich mit
Wahrscheinlichkeit, daß in der kämpfenden Frau Artemis zu erkennen ist. Links von ihrem Kopfe
Fig. 103. Fig. 104.
merkt man einen ovalen Schild mit Langrippe. Er wird offenbar zur Deckung des Knieenden
von einem älteren Manne vorgestreckt, dessen bärtiger Kopf im Profil nach rechts zwischen dem
Kopf des Knieenden und dem Schilde erscheint. Leider ist jener Kopf nur im flachsten Relief
wiedergegeben und nur bei sehr günstiger Beleuchtung sichtbar. Man erkennt eine horizontale
Stirnrunzel, das rechte Auge mit der Brauenlinie, den rechten Nasenllügel und den Ansatz des
Rackenbartes. In der Höhe des Auges erscheint seine in etwas höherem Relief wiedergegebene
Faust ohne Waffe, offenbar so zusammengeballt, wie die des Knieenden. Von seinem Rücken ist
unter der rechten Achsel des Knieenden ein kleiner Teil, nämlich die Rundung des Kreuzes an
der Stelle, wo die Lenden in die Glutäen übergehen, sichtbar. Der Mann war also stark vor-
geneigt. Seine Stellung ist die eines in Ausfallposition befindlichen Kriegers. Man bemerkt aller-
dings unterhalb jener Rundung eine dem knieenden Bein des Jünglings parallel verlaufende
im Räume zwischen der Brust und dem Gefäße erkennbaren Mantelfalten bezeichnet. Darnach
war er ausgestreckt und griff wahrscheinlich nach dem linken Arm des Plündereis. Die Frau ist
mit einem kurzen Chiton und einem Mäntelchen bekleidet, das, schärpenartig von dem rechten
Arm (wo die erwähnten Falten herunterhängen) über den Rücken nach dem linken Unterarm
gezogen, daselbst zwischen diesem und dem Körper durchgesteckt, in breiten Falten zurückflat-
tert. Zwischen den Brüsten bemerkt man Kreuzbänder wie bei etruskischen Furien, wodurch die
Brüste umso schärfer hervortreten, an dem Rücken eine diagonale, nach unten sich zuspitzende
Reliefrundung, die vielleicht einen Köcher andeuten soll. An dem linken Fuß ein hoher Schuh
(sog. Kothurnos), vorn geschnürt, oben mit umgeklappten Rändern. Daraus ergibt sich mit
Wahrscheinlichkeit, daß in der kämpfenden Frau Artemis zu erkennen ist. Links von ihrem Kopfe
Fig. 103. Fig. 104.
merkt man einen ovalen Schild mit Langrippe. Er wird offenbar zur Deckung des Knieenden
von einem älteren Manne vorgestreckt, dessen bärtiger Kopf im Profil nach rechts zwischen dem
Kopf des Knieenden und dem Schilde erscheint. Leider ist jener Kopf nur im flachsten Relief
wiedergegeben und nur bei sehr günstiger Beleuchtung sichtbar. Man erkennt eine horizontale
Stirnrunzel, das rechte Auge mit der Brauenlinie, den rechten Nasenllügel und den Ansatz des
Rackenbartes. In der Höhe des Auges erscheint seine in etwas höherem Relief wiedergegebene
Faust ohne Waffe, offenbar so zusammengeballt, wie die des Knieenden. Von seinem Rücken ist
unter der rechten Achsel des Knieenden ein kleiner Teil, nämlich die Rundung des Kreuzes an
der Stelle, wo die Lenden in die Glutäen übergehen, sichtbar. Der Mann war also stark vor-
geneigt. Seine Stellung ist die eines in Ausfallposition befindlichen Kriegers. Man bemerkt aller-
dings unterhalb jener Rundung eine dem knieenden Bein des Jünglings parallel verlaufende