liehen Aufzeichnungen sowie die bildlichen und zeichnerischen Unterlagen die Ausgangs-
basis für die vorliegende Monographie, wobei allerdings einschränkend betont werden
muß, daß es bei dem Verlust des unentbehrlichen Schloßarchivs in Schlobitten nicht mehr
darauf ankommen konnte, die archivalische Forschung selbst fortzusetzen, sondern ledig-
lich das gerettete Material weiter zu bearbeiten, erhebliche Lücken auszufüllen und sich
gegenseitig durch Aktenauszüge, Notizen, Künstler- und Werkverzeichnisse nach Mög-
lichkeit zu unterstützen und hierbei einen Teil der neueren Literatur zu berücksichtigen.
Hinzu kam erschwerend, daß das gerettete Fotomaterial unvollständig und von unter-
schiedlicher Qualität war. Einige Ergänzungen nachzuholen ließ sich mit Hilfe geretteter
originaler Objekte bewerkstelligen, aber für viele mangelhafte Aufnahmen war es ebenso
unmöglich, bessere zu beschaffen, wie es zu bedauern ist, daß keine vollständigen Bau-
aufnahmen vorlagen.
Eine weitere Behinderung stellten für beide Bearbeiter die besonderen Umstände der
Nachkriegszeit dar. Frau Dr. von Mertens mußte sich nach langjähriger Entfremdung von
der Kunstgeschichte erst mühsam wieder in das Stoffgebiet einarbeiten, und auch für Herrn
Dr. Grommelt setzte sein Alter und die Situation als Kriegsvertriebener für die Bearbeitung
gewisse Grenzen.
Nachdem trotz aller dieser Schwierigkeiten das umfangreiche Manuskript sowie die Be-
bilderung festere Gestalt angenommen hatten, wurde von Seiten des Fürsten Dohna die
Verbindung mit dem Johann-Gottfried-Herder-Institut aufgenommen, und wenn der
Unterzeichnete sich entschloß, die Monographie in die Reihe B der von ihm herausgegebenen
Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens aufzunehmen, so war hierfür Voraus-
setzung, in gemeinsamer Bemühung mit den Autoren eine der Bedeutung des Schlosses und
seiner Geschichte sowie seiner Einrichtung und seiner Kunstgegenstände entsprechende kunst-
und kulturgeschichtliche Darstellungsform zu finden und durch eine sorgfältig gewählte
Bebilderung anschaulich zu machen. Maßgebend war dabei für den Herausgeber, einerseits
dem Wunsch des Fürsten zu Dohna zu entsprechen, mit diesem Werk dem ihm dereinst anver-
trauten Familienbesitz einen letzten Liebesdienst zu erweisen, andererseits der Wissenschaft
ein bau- und kunstgeschichtlich bedeutsames Material darzubieten, das durch seine Be-
ziehungen zu zahlreichen Fürstenhöfen und zu den wichtigsten Kunstzentren Europas,
vornehmlich aber zum brandenburgisch-preußischen Herrscherhaus, einen hohen doku-
mentarischen Wert besitzt. Der Schloßbau ist ausgebrannt, die Kunstgegenstände sind
größtenteils vernichtet, zu einem kleineren Teil verstreut. Infolgedessen konnte die Aufgabe
dieses Bandes nur darin gesehen werden, die bis 1945 geschlossene Einheit von Bauwerk
und Ausstattung noch einmal zu vergegenwärtigen. Dieser Vergegenwärtigung entspricht
auch die textliche Ausdrucksweise.
Eine eindrucksvolle Bestätigung erfuhren die Bemühungen der Autoren durch das Geleit-
wort Prof. Carl J. Burckhardts, das zugleich als ein Zeichen besonderer Wertschätzung der
Person des Besitzers und des überregionalen Wirkungsbereiches seines Besitzes dankbar
begrüßt werden darf.
Aus diesen Erwägungen heraus hat sich auch der Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat
zur Drucklegung entschlossen und der hierfür notwendigen Finanzierung angenommen.
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basis für die vorliegende Monographie, wobei allerdings einschränkend betont werden
muß, daß es bei dem Verlust des unentbehrlichen Schloßarchivs in Schlobitten nicht mehr
darauf ankommen konnte, die archivalische Forschung selbst fortzusetzen, sondern ledig-
lich das gerettete Material weiter zu bearbeiten, erhebliche Lücken auszufüllen und sich
gegenseitig durch Aktenauszüge, Notizen, Künstler- und Werkverzeichnisse nach Mög-
lichkeit zu unterstützen und hierbei einen Teil der neueren Literatur zu berücksichtigen.
Hinzu kam erschwerend, daß das gerettete Fotomaterial unvollständig und von unter-
schiedlicher Qualität war. Einige Ergänzungen nachzuholen ließ sich mit Hilfe geretteter
originaler Objekte bewerkstelligen, aber für viele mangelhafte Aufnahmen war es ebenso
unmöglich, bessere zu beschaffen, wie es zu bedauern ist, daß keine vollständigen Bau-
aufnahmen vorlagen.
Eine weitere Behinderung stellten für beide Bearbeiter die besonderen Umstände der
Nachkriegszeit dar. Frau Dr. von Mertens mußte sich nach langjähriger Entfremdung von
der Kunstgeschichte erst mühsam wieder in das Stoffgebiet einarbeiten, und auch für Herrn
Dr. Grommelt setzte sein Alter und die Situation als Kriegsvertriebener für die Bearbeitung
gewisse Grenzen.
Nachdem trotz aller dieser Schwierigkeiten das umfangreiche Manuskript sowie die Be-
bilderung festere Gestalt angenommen hatten, wurde von Seiten des Fürsten Dohna die
Verbindung mit dem Johann-Gottfried-Herder-Institut aufgenommen, und wenn der
Unterzeichnete sich entschloß, die Monographie in die Reihe B der von ihm herausgegebenen
Bau- und Kunstdenkmäler des deutschen Ostens aufzunehmen, so war hierfür Voraus-
setzung, in gemeinsamer Bemühung mit den Autoren eine der Bedeutung des Schlosses und
seiner Geschichte sowie seiner Einrichtung und seiner Kunstgegenstände entsprechende kunst-
und kulturgeschichtliche Darstellungsform zu finden und durch eine sorgfältig gewählte
Bebilderung anschaulich zu machen. Maßgebend war dabei für den Herausgeber, einerseits
dem Wunsch des Fürsten zu Dohna zu entsprechen, mit diesem Werk dem ihm dereinst anver-
trauten Familienbesitz einen letzten Liebesdienst zu erweisen, andererseits der Wissenschaft
ein bau- und kunstgeschichtlich bedeutsames Material darzubieten, das durch seine Be-
ziehungen zu zahlreichen Fürstenhöfen und zu den wichtigsten Kunstzentren Europas,
vornehmlich aber zum brandenburgisch-preußischen Herrscherhaus, einen hohen doku-
mentarischen Wert besitzt. Der Schloßbau ist ausgebrannt, die Kunstgegenstände sind
größtenteils vernichtet, zu einem kleineren Teil verstreut. Infolgedessen konnte die Aufgabe
dieses Bandes nur darin gesehen werden, die bis 1945 geschlossene Einheit von Bauwerk
und Ausstattung noch einmal zu vergegenwärtigen. Dieser Vergegenwärtigung entspricht
auch die textliche Ausdrucksweise.
Eine eindrucksvolle Bestätigung erfuhren die Bemühungen der Autoren durch das Geleit-
wort Prof. Carl J. Burckhardts, das zugleich als ein Zeichen besonderer Wertschätzung der
Person des Besitzers und des überregionalen Wirkungsbereiches seines Besitzes dankbar
begrüßt werden darf.
Aus diesen Erwägungen heraus hat sich auch der Johann-Gottfried-Herder-Forschungsrat
zur Drucklegung entschlossen und der hierfür notwendigen Finanzierung angenommen.
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