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Sommer, Gustav
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 1): Die Kreise Zeitz, Langensalza, Weissenfels, Mühlhausen und Sangerhausen — 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.41153#0149
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Langensalza.

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Den Altartisch schmückt bei Festen ein kostbares, silbernes Crncifix mit
Edelsteinen, welches der in Langensalza geborene, 1736 zu Dresden verstorbene.
Höf-Juwelier J. Hnr. Köhler nebst einem Legat von 200 Thalern der Kirche
vermacht batte. *)
Die Kanzel an einem der südlichen Pfeiler des Schiffes bat dieLangensalzaer
Familie Auerbach 1590 auf ihre Kosten von Stein anfertigen und anbringen lassen.
Sie besteht im Geschmack der Zeit aus einem Figurenständer in der Mitte, Gruppen
von biblischen Scenen an der Brüstung und am Treppengeländer, und aus einem
höchst schwerfälligen Schalldeckel, auf welchem in 3 Etagen einzelne weibliche
biblische Figuren karyatidenartig die Zwischendecke tragen und sich nach oben
verjüngen. Die einzelnen Friese enthalten Bibelsprüche in goldnen Buchstaben
auf blassblauem Grund: etwas gesucht und geschmacklos.
Unter den Grabsteinen (s. oben S. 39.) sind die wichtigsten und zugleich
ältesten die des Ditericus de Salza (f 1308) und des Guntherus de Salza
(t 1322), mit den Figuren Beider in fast Lebensgrösse.

Fig. 33

Fig. 32.

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Der Grabstein des Ditericus, welcher im Mittelgange liegt und sehr von den
Fusstritten leiden muss, hat die Majuskelinschrift:
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DITGRIGVS o DG o SALZA o aASSGLLAIRLS o Iß SVßGISBORCRIIl
Der Grabstein des Günther hegt vor dem Altar und rührt aus der Kirche

*) Hierdurch erledigt sich eine Anfrage in der Germania Sacra von C. J. Böttcher
Lpz. 1874, S. 294, Z. 18 v. oben.

Kreis Langensalza.

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