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Kreis Mühlhausen.
Zeichen in grosser Form angebracht. Der rechteckige Thurm, dessen Höhe ca. 32m
beträgt, ist mit einem schlanken Spitzhelm gekrönt, der, wie öfter in hiesiger
Gegend vorkommt, zwischen vier ähnlichen Eckthürmchen aufsteigt ; vergl. Bicken-
riede, oben S. 9.
In der Sacristei befindet sich der Rest eines Schnitzaltares ans dem 16. Jahrli.
Das Mittelstück stellt die Anbetung der h. drei Könige dar; im Hintergründe sieht
man einen Thurm mit vier Seitenthürmclien, der an den Thurm der Dorfkirche
erinnert. Auf dem einen Altarflügel ist die beschädigte Figur eines Bischofs, auf
dem anderen ein Heiliger mit derNamensbeischrift S . illtD 9 (S. Andreas?) dargestellt,
An der Evangelienseite des Altarraumes hat sich eine gothische Sacraments-
nische mit Gitterthür erhalten.
Die beiden Glocken der Kirche von 1 05 und 0,72m Durchmesser sind 1705
von Adr. Kästier gegossen; auf der grossen ist die Jahreszahl durch das Chrono-
gramm GREGEM DEO ConVoCO ausgedrückt.
Zwischen Horsmar und Breitenbich an einem einspringenden Winkel des
Landgrabens (s. oben S. 1) steht noch eine alte Warte.
Kaisershagen.
Pfarrkirchdorf, 7,5 Km. nördlich von Mühlhausen im ehemals reichsstädtischen
Gebiete, 1333 Keysershain, 1349 Keysirshain geschrieben und ersichtlich identisch
mit dem in einer Urkunde von 1323 vorkommenden Kunichgeshayn (Herquet
Nr. 783). Es war, wie auch der Name darauf hindeutet, königlich, und belehnt
waren damit die Grafen von Honstein, welche ihrerseits dasselbe wieder an die
de Indagine als Afterlehn ausgethan hatten. In einer Fehde der letzteren mit
den Mühlhäusern hatten diese das Dorf nebst der Kirche ausgeraubt und in Brand
gesteckt, den Bruder des Rüdiger vom Hagen getödtet und diesen selbst mit
seinen Knechten gefangen genommen; er musste 1333 Urfehde schwören und das
Kreis Mühlhausen.
Zeichen in grosser Form angebracht. Der rechteckige Thurm, dessen Höhe ca. 32m
beträgt, ist mit einem schlanken Spitzhelm gekrönt, der, wie öfter in hiesiger
Gegend vorkommt, zwischen vier ähnlichen Eckthürmchen aufsteigt ; vergl. Bicken-
riede, oben S. 9.
In der Sacristei befindet sich der Rest eines Schnitzaltares ans dem 16. Jahrli.
Das Mittelstück stellt die Anbetung der h. drei Könige dar; im Hintergründe sieht
man einen Thurm mit vier Seitenthürmclien, der an den Thurm der Dorfkirche
erinnert. Auf dem einen Altarflügel ist die beschädigte Figur eines Bischofs, auf
dem anderen ein Heiliger mit derNamensbeischrift S . illtD 9 (S. Andreas?) dargestellt,
An der Evangelienseite des Altarraumes hat sich eine gothische Sacraments-
nische mit Gitterthür erhalten.
Die beiden Glocken der Kirche von 1 05 und 0,72m Durchmesser sind 1705
von Adr. Kästier gegossen; auf der grossen ist die Jahreszahl durch das Chrono-
gramm GREGEM DEO ConVoCO ausgedrückt.
Zwischen Horsmar und Breitenbich an einem einspringenden Winkel des
Landgrabens (s. oben S. 1) steht noch eine alte Warte.
Kaisershagen.
Pfarrkirchdorf, 7,5 Km. nördlich von Mühlhausen im ehemals reichsstädtischen
Gebiete, 1333 Keysershain, 1349 Keysirshain geschrieben und ersichtlich identisch
mit dem in einer Urkunde von 1323 vorkommenden Kunichgeshayn (Herquet
Nr. 783). Es war, wie auch der Name darauf hindeutet, königlich, und belehnt
waren damit die Grafen von Honstein, welche ihrerseits dasselbe wieder an die
de Indagine als Afterlehn ausgethan hatten. In einer Fehde der letzteren mit
den Mühlhäusern hatten diese das Dorf nebst der Kirche ausgeraubt und in Brand
gesteckt, den Bruder des Rüdiger vom Hagen getödtet und diesen selbst mit
seinen Knechten gefangen genommen; er musste 1333 Urfehde schwören und das