Trefurt.
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schnitzter Flügelschrein mit einer figurenreichen Grablegung in der Mitte und der
h. Barbara und h. Katharina zu beiden Seiten; auf den Flügeln ist die Heim-
suchung und die Anbetung der h. drei Könige dargestellt. Die Entstehungszeit ist
wegen der etwas eckigen Arbeit das 15. Jahrhundert.1 — In der nördlichen Chor-
wand befindet sich ein im Kleebogen gedeckter Sacramentschrein. — Ein in
Fig. 91 gezeichneter Taufstein von 1582, welcher schon längst ausserhalb der
Fig. 91.
Kirche in der Nähe des Thunnes stand, ist jetzt noch weiter entfernt; die plumpe
Form desselben ist eigenthtunlich. — Die jetzige Kanzel ist erneuert; der alte,
aus der Erbauungszeit der Kirche herrührende Träger ist in Fig. 88 dargestellt.
Aeusserlich an der Kirchenmauer sind einige mehr oder weniger verwitterte
Grab stei ne aufgestellt von folgenden Personen: Hermann von Harstall f 25. Oct.
1579, Anna von Harstall 1580, Georg Blau 1599, Friedrich von Trott 1606.
Yon den drei im Thurme hängenden Glocken hat die grosse von 1,38m Durch-
messer Andreas Geyer in Erfurt 1587, die mittlere von 1,12m Durchm. Andreas
Kesler in Mühlhausen 1717 und die kleine von 0,76m Durchm. Heinr. Christoph
Kleinschmidt daselbst 1726 gegossen.
Das Rathhaus der Stadt ist ein einfacher nüchterner Renaissancebau, jedoch
mit einem um seine ganze viereckige Masse heraustretenden Thurm versehen,
welcher fünf Etagen hoch und mit einer hohen Schieferhaube gedeckt ist (s. in
Fig. 82 S. 120). Das Erdgeschoss bildet über einer hohen zweischenkeligen Frei-
treppe eine aus Holz construirte Säulenhalle mit baroken Schnitzereien, die stark
verwittert und deshalb schwer zu erkennen sind. Die Brustlehne der Treppe be-
steht , den sich darüber öffnenden Bögen entsprechend, aus Steinplatten in drei
Feldern. Das mittlere Feld ist mit dem Stadtwappen (s. Fig. 85 S. 123) ge-
1 Lotz a. a. 0. 1, 589 erwähnt als in der Kirche befindlich noch 8 bemalte, sehr zer-
fressene Ilolzstatnen von vortrefflicher Ausführung.
Kreis Mühlhausen.
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schnitzter Flügelschrein mit einer figurenreichen Grablegung in der Mitte und der
h. Barbara und h. Katharina zu beiden Seiten; auf den Flügeln ist die Heim-
suchung und die Anbetung der h. drei Könige dargestellt. Die Entstehungszeit ist
wegen der etwas eckigen Arbeit das 15. Jahrhundert.1 — In der nördlichen Chor-
wand befindet sich ein im Kleebogen gedeckter Sacramentschrein. — Ein in
Fig. 91 gezeichneter Taufstein von 1582, welcher schon längst ausserhalb der
Fig. 91.
Kirche in der Nähe des Thunnes stand, ist jetzt noch weiter entfernt; die plumpe
Form desselben ist eigenthtunlich. — Die jetzige Kanzel ist erneuert; der alte,
aus der Erbauungszeit der Kirche herrührende Träger ist in Fig. 88 dargestellt.
Aeusserlich an der Kirchenmauer sind einige mehr oder weniger verwitterte
Grab stei ne aufgestellt von folgenden Personen: Hermann von Harstall f 25. Oct.
1579, Anna von Harstall 1580, Georg Blau 1599, Friedrich von Trott 1606.
Yon den drei im Thurme hängenden Glocken hat die grosse von 1,38m Durch-
messer Andreas Geyer in Erfurt 1587, die mittlere von 1,12m Durchm. Andreas
Kesler in Mühlhausen 1717 und die kleine von 0,76m Durchm. Heinr. Christoph
Kleinschmidt daselbst 1726 gegossen.
Das Rathhaus der Stadt ist ein einfacher nüchterner Renaissancebau, jedoch
mit einem um seine ganze viereckige Masse heraustretenden Thurm versehen,
welcher fünf Etagen hoch und mit einer hohen Schieferhaube gedeckt ist (s. in
Fig. 82 S. 120). Das Erdgeschoss bildet über einer hohen zweischenkeligen Frei-
treppe eine aus Holz construirte Säulenhalle mit baroken Schnitzereien, die stark
verwittert und deshalb schwer zu erkennen sind. Die Brustlehne der Treppe be-
steht , den sich darüber öffnenden Bögen entsprechend, aus Steinplatten in drei
Feldern. Das mittlere Feld ist mit dem Stadtwappen (s. Fig. 85 S. 123) ge-
1 Lotz a. a. 0. 1, 589 erwähnt als in der Kirche befindlich noch 8 bemalte, sehr zer-
fressene Ilolzstatnen von vortrefflicher Ausführung.
Kreis Mühlhausen.
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