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Schönermark, Gustav [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sachsen (Band 15): Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Schweinitz — Halle a. d. S., 1891

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https://doi.org/10.11588/diglit.25509#0061
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Lindwerder. — Loeben.

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man die Reliefdarstellung', wie Rain seinen Bruder Abel erschlägt und wie Noah(?)
Opfer dar.bringt. Die Entstehung fällt in die Barockzeit.
Die Glocke von 0,70 m im Durchmesser hat oben diese Schrift:
ALLES WAS ODEN HAT LOBE DEN HERRN.
An ihr steht:
IM IAHRE 1846 GOSS MICH IOH. HEINR. VLRICH IN LAVCHA;
ausserdem dienen Münzabdrücke (Wilhelm IV.) und Blätter als Schmock.
Die Glocke von 0,90 m Durchmesser hat oben diese Schrift:
GOTT SEGNE VND ERHALTE LEBVSA:
an ihr steht
HV1 IAHRE 184C ALS die (es folgen Namen) das (es folgen Titel) waren,
GOSS MICH IOH HEINR. VLRICH IN LAVCHA.
Die Glocke von 0,57 m im Durchmesser hat oben die Schrift:
EHRE SEI GOTT IN DER HOEHE;
An ihr steht dasselbe wie an der erstgenannten Glocke.

Lindwerder.
Filial von Mügeln 4 km nördlich von Schweinitz. Die Kirche liegt mitten
im Dorfe; sie schliesst dreiseitig im Osten. In ihrer Nordostwand befindet sich
ein unbedeutender Sacramentsschrein. Der Bau scheint erst der Zeit nach dem
dreissigjährigen Kriege anzugehören, in welcher Zeit auch die Heizdecke gemacht
ist. Westlich für sich steht der quadratische, mit Brettern beschlagene Thurm
bezw. das Glocken haus.
Die Glocke von 0.75 m im Durchmesser hat oben zwischen vier Seilchen
diese Minuskelschrift:


hilf - got - ewiges wort - wort - alldeme - hbe hyr - unde -

all- der (—s oder r?) RCe darunter geschrieben 11 dort;
ganz verständlich wird die Inschrift daraus nicht. Der Guss fällt in das Ende des
15. Jahrhunderts.
Die Glocke von 0,84 m Durchmesser hat einerseits:
ANNO 1783 . G08 . MICH 10HANN GOTTFRIED DIETRICH
ROHD G1S8ER IN WITTENBERG
andererseits:
NACH LINDWERDER GEHÖRE ICH GOTT ZV EHREN
RVFFE DICH SOL! DEO GLORIA.

Loeben.
Pfarrkirchdorf, 5 km südöstlich von Schweinitz gelegen, hat die Kirche im
Dorfe. Der Bau, von welchem wir in Nr. 34 den Grundriss geben, scheint in
seiner östlichen Hälfte der Uebergangszeit bezw. der frühem Gothik anzugehören.
Ein mit zwei Kreuzgewölben überdeckter Altarraum schliesst östlich mit einer
halbrunden Apsis. An ihn setzt sich westlich das Mittelschiff der ursprünglich
dreischifhgen Anlage mit drei Kreuzgewölben. Ein Bogen trennt beide Theile.
 
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