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Landeskundliche Einleitung.
von Mansfeld vermahlt gewesen zu sein scheint, so kann es nicht befremden, dass
die Grafen von Mansfeld, soweit nachweisbar, immer als Vögte des Klosters
hervortreten.
Vermntüch noch alter als das Kloster Wimmelburg und auf dem Boden der
Herrschaft Mansfeld selbst gegründet, ist das Kloster Mansfeld in dem gleich-
namigen Dorfe. Wenn auch gemeinhin angenommen wird, dasselbe sei erst 1170
gegründet worden, so ist doch sehr wahrscheinlich, dass schon im Jahre 1042 in
dem Dorfe Mansfeld ein Benediktiner-Kloster bestanden hat und also noch früher
gegründet, worden ist. Um 1170 mag der Übertritt dieses der Jungfrau Maria
geweihten Klosters zum Josaphat-Orden und die Verwandlung in ein unter
Leitung eines Priors stehendes Stift stattgefunden haben, Schirmvögte waren
wohl von Anfang au, wie sich eigentlich von selbst versteht, die Grafen von
Mansfeld.
ln die Jahre 1120—1133 fällt die Gründung der im Gebirgskreise gelegenen,
dem h. Sixtus geweihten Benediktiner-Abtei Conradsburg durch die Edlen
von Conradsburg, die seitdem auf dem etwa um dieselbe Zeit von ihnen
erbauten Schlosse Falkenstein hausten. Schirmvögte waren auch hier die
Nachkommen des Gründers, die Grafen von Falkenstein, und deren Rechts-
nachfolger.
Ein heutzutage nicht zu einem der Mansfelder Kreise gehöriges, und auch
erst ziemlich spät (etwa seit 1323) in den Besitz des Grafen von Mansfeld ge-
langtes, hier aber wenigstens zu erwähnendes Kloster ist das im Jahre 1141 von
dem Edlen Esiko von Bornstedt. gegründete Cistercienser-Kloster SittichenbachU
das erste dieses Ordens unter der Vogtei der Grafen von Mansfeld, die zum Teil
sehr hart mit dem Abte und den Mönchen verfuhren. 1542 würfle das Kloster
in ein Amt verwandelt, mit welchem Herzog Moritz von Sachsen den Grafen
Aibrecht v. Mansfeld belehnte.
Nur ganz kurze Zeit bestand auf mansfeldischem Boden die von dem Erz-
bischof Wichmann von Magdeburg auf seinem väterlichen Erbgut gegründete und
mit ererbten Gütern begabte Propstei See bürg mit zwölf Präbendeu, denn schon
1211 wurde diese Propstei nach Magdeburg verlegt und mit dem Kollegiat-Stifte
SS. Petri et Pauli in der Neustadt vereinigt.
Anscheinend aus einem Hospitale entstand um das Jahr 1216 das der Jung-
frau Maria geweihte Kloster zu Hedersieben, weiches regulirten Chorherren
zum Aufenthalte diente und immer die Grafen von Mansfeld zu Schirmvögten
gehabt zu haben scheint. Dieses Kloster ist wohl nie zu einiger Bedeutung
gelangt.
Fast das jüngste, aber das zur grössten Bedeutung gelangte unter allen
mansfeldischen Klöstern ist das der h. Jungfrau Maria geweihte Cistercienserinnen-
Kioster Helfta, dessen Schicksale sehr wechselvolle, waren. Ursprünglich bei der
Burg Mansfeld im Jahre 1229 von dem Grafen Burchard von Mansfeld und dessen
Gemahlin Elisabeth von Schwarzburg gegründet und mit Cistercienserinnen aus
dem S. Burchardikloster in Halberstadt besetzt, wurde es schon 1234 nach
^ Einen Überblick über die Geschichte des Klosters Sittichen hach giebt Rosen bürg
in den Mansfelder Blättern VII, 8. 58—70. Eisleben 1898.
Landeskundliche Einleitung.
von Mansfeld vermahlt gewesen zu sein scheint, so kann es nicht befremden, dass
die Grafen von Mansfeld, soweit nachweisbar, immer als Vögte des Klosters
hervortreten.
Vermntüch noch alter als das Kloster Wimmelburg und auf dem Boden der
Herrschaft Mansfeld selbst gegründet, ist das Kloster Mansfeld in dem gleich-
namigen Dorfe. Wenn auch gemeinhin angenommen wird, dasselbe sei erst 1170
gegründet worden, so ist doch sehr wahrscheinlich, dass schon im Jahre 1042 in
dem Dorfe Mansfeld ein Benediktiner-Kloster bestanden hat und also noch früher
gegründet, worden ist. Um 1170 mag der Übertritt dieses der Jungfrau Maria
geweihten Klosters zum Josaphat-Orden und die Verwandlung in ein unter
Leitung eines Priors stehendes Stift stattgefunden haben, Schirmvögte waren
wohl von Anfang au, wie sich eigentlich von selbst versteht, die Grafen von
Mansfeld.
ln die Jahre 1120—1133 fällt die Gründung der im Gebirgskreise gelegenen,
dem h. Sixtus geweihten Benediktiner-Abtei Conradsburg durch die Edlen
von Conradsburg, die seitdem auf dem etwa um dieselbe Zeit von ihnen
erbauten Schlosse Falkenstein hausten. Schirmvögte waren auch hier die
Nachkommen des Gründers, die Grafen von Falkenstein, und deren Rechts-
nachfolger.
Ein heutzutage nicht zu einem der Mansfelder Kreise gehöriges, und auch
erst ziemlich spät (etwa seit 1323) in den Besitz des Grafen von Mansfeld ge-
langtes, hier aber wenigstens zu erwähnendes Kloster ist das im Jahre 1141 von
dem Edlen Esiko von Bornstedt. gegründete Cistercienser-Kloster SittichenbachU
das erste dieses Ordens unter der Vogtei der Grafen von Mansfeld, die zum Teil
sehr hart mit dem Abte und den Mönchen verfuhren. 1542 würfle das Kloster
in ein Amt verwandelt, mit welchem Herzog Moritz von Sachsen den Grafen
Aibrecht v. Mansfeld belehnte.
Nur ganz kurze Zeit bestand auf mansfeldischem Boden die von dem Erz-
bischof Wichmann von Magdeburg auf seinem väterlichen Erbgut gegründete und
mit ererbten Gütern begabte Propstei See bürg mit zwölf Präbendeu, denn schon
1211 wurde diese Propstei nach Magdeburg verlegt und mit dem Kollegiat-Stifte
SS. Petri et Pauli in der Neustadt vereinigt.
Anscheinend aus einem Hospitale entstand um das Jahr 1216 das der Jung-
frau Maria geweihte Kloster zu Hedersieben, weiches regulirten Chorherren
zum Aufenthalte diente und immer die Grafen von Mansfeld zu Schirmvögten
gehabt zu haben scheint. Dieses Kloster ist wohl nie zu einiger Bedeutung
gelangt.
Fast das jüngste, aber das zur grössten Bedeutung gelangte unter allen
mansfeldischen Klöstern ist das der h. Jungfrau Maria geweihte Cistercienserinnen-
Kioster Helfta, dessen Schicksale sehr wechselvolle, waren. Ursprünglich bei der
Burg Mansfeld im Jahre 1229 von dem Grafen Burchard von Mansfeld und dessen
Gemahlin Elisabeth von Schwarzburg gegründet und mit Cistercienserinnen aus
dem S. Burchardikloster in Halberstadt besetzt, wurde es schon 1234 nach
^ Einen Überblick über die Geschichte des Klosters Sittichen hach giebt Rosen bürg
in den Mansfelder Blättern VII, 8. 58—70. Eisleben 1898.