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Zeitschrift des Bayerischen Kunstgewerbe-Vereins zu München: Monatshefte für d. gesammte dekorative Kunst — 1889

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Heft 1/2
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Friedrich, Carl: Geschichte der Nürnberger Fayencefabrik: Nach Aktenstücken aus dem Kreisarchiv zu Nürnberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.6907#0020
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Vase, mit blauer Bemalung. Bez.: G. F. Grebncr :(7;8.

zeichnete mit K>, ©. K., G. Aordenbusch. Don ihm besitzt
das bayerische Gewerbemuseum drei Gegenstände von sehr
hübscher Malerei. — Der eine derselben ist eine Ginsatz-
platte, welche in der Mitte einen sechsstrahligen Stern zeigt,
dessen Zwischenräume herzförmige Dertiefungen bilden. Der
Durchmesser beträgt 35 cm. Die Marke ist die oben an
erster Stelle angeführte. — Die gleiche Marke trägt ein
Teller. Derselbe zeigt in der Mitte einen Blumentopf mit
drei Hochstengeligen Blumen in einer Aartusche. Am den
Rand laufen Akanthusblätter und Blumen. Der Durch-
messer beträgt 50 cm. Die gleiche Marke zeigt eine sehr
hübsch geformte längliche Schüssel. Zn der Mitte sieht
man einen Tops mit Blumen und Blättern, darüber Dögel.
Aehnliche Blumengruppen mit Blättern zieren den Rand.
Länge 2\,o cm bei einer Breite von (9,6 cm. (Abbildungen
auf Seite 8 und ((.)

(Demmin behauptet, daß Georg Friedrich Aordenbusch,
später von Buschenau auf Thumenau, Theilnehmer der
Fayencefabrik in Nürnberg gewesen sei. Davon aber kann
keine Rede sein; denn die Rathsverlässe erwähnen ihn nie-
mals als solchen.)

Gin weiterer Fayencemaler in Nürnberg war G. F.
Grebner. Don ihm besitzt das bayerische Gewerbemuseum
eine Schüssel, welche auf weißem Gmailgrunde eine blaue
Bemalung in schöner Ausführung zeigt. Zn der Mitte
sieht man einen Flußgott in liegender Stellung, aus dessen
Arne Fische in den Bach springen. Der Rand ist in Felder
getheilt, in denen Blumen, Blätter und Früchte dargestellt
sind. Der Durchmesser beträgt 36 cm. Marke: G. F.
Grebner (72( den 20. Mayii. — Gine Dase in Aürbis-
form befindet sich in der gleichen Sammlung. Sie hat eine

Höhe von 2\ cm bei einem Durchmesser von ( ( cm. Der
ganze Umsang in verschiedenen Abtheilungen mit Blumen
und Blättern geschmückt. (Abbildungen auf Seite 9 und (0.)

Demmin's Behauptung, daß Georg Salomon Aees
an die Stelle des Christoph Marx (st H. März (73()
getreten fei, ist irrthümlich, da Georg Salomon Aees erst
am (6. Zuli (76( Theilnehmer der Fabrik und Arughändler
geworden ist. Gr ist an die Stelle des Zoh. Zak. Mayer
gekommen, der unmittelbar zuvor gestorben ist und mußte
der A)ittwe beide Stellen abkausen. Dieser Aees ist am
(. Mai (780 gestorben; ihm folgte seine Mittwe Sophie
als Artig- und Fayencehändlerin.

Zohann Andreas Marx, welcher schon (7(5 Theil-
nehmer an der Fayencefabrik geworden, übernahm nach
dem Tode seiner Mutter Ursula (8. März (75() auch den
Arüg- und Fayencehandel und starb am ((. April (770
im Alter von 86 Zähren. — Zn den 50ger Zähren des
(8. Zahrhunderts hat er auch Fayencegegenstände bemalt.
So besitzt das bayerische Gewerbemuseum zwei Gegenstände
von ihm. Der erste ist ein Teller, welcher auf dem Rande
einen Blumenarabcskenfries in Delfter Manier zeigt. Zn
der Mitte steht ein von einem Weiher umgebenes Schloß.
Zn dem Weiher schwimmen paare von Schwänen; von
dein unteren Baikone des Schloßes schauen Männer und
Damen herunter. Auf der Schloßbrücke sind zwei Wanderer
niit Ranzen auf dem Rücken eben im Begriffe, die Thüre
über der Brücke zu verlassen. Die Marke ist in schöner
Aanzleischrift: Zohann Andreas Marx, Anno (752, 50.Zulii.
Der zweite Gegenstand stellt einen Arug von cylindrischer

Bierkrug, blau bemalt, mit der Darstellung eines bfauses in
schöner Landschaft. Bez.: I. A. Marx ;732.

Form vor, dessen Hohe (9 cm beträgt bei einem Durch-
messer von (( cm. Die Bemalung zeigt ein Schmiedgehöfte
in einer Landschaft. Zm Dordergrunde sieht n:an einen
Rechen, Dreschflegel, Pflug, Gsel und daiteben ein schlafendes
Paar. Unter dieser Malerei liest man: Zgfr. Bas Walburg,
 
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