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Badische Kunst- & Kunstgewerbe-Ausstellung zur Feier der Silbernen Hochzeit Ihrer Königl. Hoheiten des Grossherzogs und der Grossherzogin <1881, Karlsruhe> [Hrsg.]; Kachel, Gustav [Bearb.]; Koelitz, Karl [Bearb.]; Rosenberg, Marc [Bearb.]
Katalog der Badischen Kunst- & Kunstgewerbe-Ausstellung zur Feier der silbernen Hochzeit Ihrer Königl. Hoheiten des Grossherzogs und der Grossherzogin (Band 2): [Ausstellung von kunstgewerblichen Erzeugnissen der Vergangenheit] — Karlsruhe, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.28847#0009
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Vorwort.*)

Die ersten Verfertiger kunstgewerblicher Erzeug-
nisse auf heimathlichem Boden sind die Kelten, die Ur-
einwohner unseres Landes. In den zahlreichen Schmuck-
gegenständen, die uns von ihnen erhalten sind, offenbart
sich ein tüchtiges Handwerk und ein beweglicher Geist,
der die einfachsten Formen in hundert Variationen zu XXII.
giessen weiss. Etwa um den Beginn der christlichen
Aera, wo dieses Volk den Römischen Eroberern unter-
liegt, weiss es noch von seinen Siegern zu lernen, die
eine alte gutgeschulte Handwerkertradition sowohl im
Bauen als in der Herstellung geringerer Gegenstände
des Bedürfnisses mit über die Alpen gebracht haben.

Die Germanischen Stämme der Sueven mit ihrem
Sonderhunde der Alemannen machen in langwierigen
Kriegen der Römischen Herrschaft auf dem Boden un-
seres Vaterlandes ein Ende und drücken die alten Kel-
tischen Elemente, die unter den Italischen Siegern ihr
Dasein noch fortschleppten, vollends zu Boden. Seihst
aber kriegerisch und vom Wandertriebe beseelt, sind
Schwaben und Alemannen zum Behauen von Steinen
oder zu complicirten Metallarbeiten, die einen sorg-
fältigen Bergbau voraussetzen, nicht geeignet; nur den
Thon, der im »Handumdrehen« sich zur Gestalt formt, XIV.
wussten sie sich dienstbar zu machen. Doch im Laufe
der Jahre, unter dem Einfluss der, wenn auch nur
kriegerischen Berührung mit den Römern, eilten ihre

*) Die römischen Zahlen verweisen auf die Schränke, die
arabischen auf die einzelnen Gegenstände.
 
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