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Jäck, Joachim Heinrich [Hrsg.]; Heller, Joseph [Hrsg.]
Beiträge zur Kunst- und Literaturgeschichte — 1.1822, Heft 1 und 2

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Literatur
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Heller, J.: Skizze einer Geschichte der verschiedenen Ausgaben Theuerdant’s
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https://doi.org/10.11588/diglit.20410#0252
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Lxxxviir

Schon lange vor dcm I. 1517 faßte A. M a r r-
milian l. dcn Entschluß zu diescm Werkc, wclches sclbst
seine Geschichte und die verschiedenen Abentheuer- wel-!
che er hotte, bis er zum Bcsitze scincr schönch und
reichen Maria vott Burgund gelangte > cnthaltcn sollte.
Er selbft maehte dazu sowohl deil Entwürf des TtrteS>
ats auch der Gcmalde, wclche es schmückeü sollten.
Als dleses zum Theile seitte VotleNduNg erreichte, war
tr vorzüglich darauf bedacht, däß er cincü geschickten
Ausarbeiter bekame, wclcher diesc allegorischen Gemalde
poetisch zu verherrlichen suchte, ünd danN söllte eS
üuch mit ciner Pracht gedtuckt werden, daß nur
ein.Kaiser, wie Maximitian> im Stande ware>
so eewas zu leiften, um auch dadurch öäs Andenken
auf die Nachwelt mit gröfferem Ruhme zu erhalten.

Für das Erftere, namlich die Ansarbeitung, fiel
die Wahl des scharfsinnigen Kaiscrs auf seinen gelieb-
ten und vertrauten Geheimschrciber Melchior Pfin-
zing. Dieser ftammte äus der bekanttten Nürnberger
Patrizicr - Familie gleiches Namens, uttd wurde Vort
geborcn 1481. Nachdem er sich die nöthigctt Kennt-
siiffe in scincr Vatcrftadt crworben, ünd untcr den
damaligen Adeligcn sehr ausgezeichnet hatte > begab er
sich an den kaiserlichett Hof zu Wiett, beftimmte sich
aber daselbft auch dem Prieftbrstand0i Gleich nach
seincr Ankunft zu Wicn begab cr sich in die Dienfte
des'kaiscrl. Kanzlers vott Sernteitiz Lürch deffen
Empfehlung ging er in die dcs Kaisers über, und er-
warb sich bei diesein großen Beförderek d.er Wiffcn-
sihaften, wescher sogleich an dem juNgett Manne daS
vorzügliche Lülent crkanntc - alle Günftr Jnr Jahre
ä5t2 würde die Stelle der Probstci St. Sebald in
seincr Vaterftadt erleöigt ; da er dicse Stelld zü haben
wünschte,. uttd beim Käiser den /Anträg däräuf machre-
crhielt er sie soateich, ünd trat sie ttuch schon an.
Die Probftci - Wohnung war ihm zu Mittg, üttd er
lietz sogtcich äuf scine Köftett bitte tteue vön Stein
üufführctt. An der Seite Sds Kaisers wär dr zü Költt-,

wohttte er im Namen dcfsclben der Bischöfstvahi
Philipps I. vött Rosenberg zü Speier bei. T'r würde
vuch ttachher züm kaiserlichen Rathe ernännt- gewahlt
Vvtt chett Etistsherrbtt itt Tkiettt, zü BaMberg- tt'ttd bei
 
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