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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0288
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ist etwas breiter, als das Mittelschiff des in drei gleich-
hohen Schiffen aufgebauten dreijochigen Langhauses. Nörd-
lich vom Langchor die Sacristei, etwas vor das Langhaus
vortretend.
Im Chor tragen Consolen, im Schluss als Engelsbrust-
bilder mit den Leidenswerkzeugen, im Langjoch als Brust-
bilder der vier Kirchenväter gestaltet, die hohlprohlirten
Rippen des Sterngewölbes. Die Sacristei hat ein Kreuz-
gewölbe mit hohlprohlirten Rippen. Im Langhaus wachsen
aus den Schiffsäulen, wie aus den Seitenwänden unver-
mittelt die hohlprohlirten Rippen der Netzgewölbe heraus.
Da die Seitenschiffe verschieden sind, wirken auch die
Rauten der Gewölbe verschieden; am Westjoch des nörd-
lichen Seitenschiffs treten für sie Stichkappen ein. Das
Westjoch des Südschiffs ist durch Mauern abgetrennt.
Aussen Strebepfeiler.
Fenster mit Fischblasenmasswerk.
Die Verhältnisse sind schlank und edel, die Aus-
führung trefflich. Die Kirche ist verfallen und verwahrlost
und macht mit ihren theilweise abgeschlagenen Rippen
und herausgebrochenen Masswerken einen traurigen Ein-
druck; soll aber restaurirt werden.
Sacramentschrein, Obertheil an der Chor-Nordwand,
Christus in einem geschweiften Spitzbogen, zu dessen
Seiten Wappen.
Neue Kirche, h. Johannes d. T., kath., 1831 von
LaSSaulx gebaut. — Dtsch. Knnstbl. 1832, Nr. 21. — Klein, Moselthal 505.
Oelgemälde eines Flügelaltars, an den Wänden
vertheilt, von 1552 (j.). Mittelbild war die Kreuzigung;
auf den Flügeln innen: Auferstehung; Christi Höllenfahrt
mit den Figuren von Adam und Eva und zu rettenden
Seelen, darüber zwei Teufel; — aussen: h. Castor mit
dem Bild der Castorkirche (darüber j. 15); h. Katharina
(darüber 52). Die Bilder, wohl unter flandrischem Einfluss
gemalt, sind phantasievoll und trotz der zu schlanken
Figuren zu den besten der Gegend gehörend, besonders
die beiden Heiligen edle Gestalten von mildem Ausdruck.
Die Gemälde sind restaurirt, mit starker Vergoldung.
Im Pfarrhaus:
Oelskizze: Grablegung J. B. „Rymbrandt 1648"
bezeichnet. Zwei knieende Männer halten den Leichnam
 
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