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Lehfeldt, Paul
Die Bau- und Kunstdenkmäler der Rheinprovinz (Band 1): Die Bau- und Kunstdenkmäler des Regierungsbezirks Coblenz — Düsseldorf, 1886

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https://doi.org/10.11588/diglit.26048#0308
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292

Dorsheim — Faitzberg.

Kirchenstühle, 17. Jahrhundert, barock, hübsch
geschnitzte Wangen mit Köpfen und Blattwerk. Holz.

EckWßiler, 17 km westlich von Kreuznach.
Kirche, kath., einfach, doch erst durch Reduction
eines spätgothischen Baues (viell. 1705, aus welchem Jaiir
die Glocken). Das Langhaus, einschifhg, vermuthlich ver-
kürzt, hat, wie der in drei Seiten des Achtecks geschlossene
Chor jetzt eine dache Decke. Auf der Ost- und Südseite
hohe Spitzbogenfenster mit Fischblasenmasswerk. Das spitz-
bogige Südportal mit spätgothischem Astwerk.
Kelch, gothisch, einfach, mit Sechspassfuss; am Knauf
Würfelchen.

ErCHlitdge, zwischen Bretzenheim und Heddesheim, 4 km
nördlich von Kreuznach.
Felsgrotten-Anlage einer Klause eigenthümlichster
Art, früher Villa S. Antonii genannt. Die erste Erwähnung
eines geweihten Altars daselbst geschieht im Jahre 1014.
— Die eigentliche Anlage der in den Felsen gehauenen
Kirche erfolgte 1721 (j. über dem Portal). Sie ist durch Stehen-
lassen von je einem Pfeiler und entsprechenden Wandvor-
lagen dreischifdg, mit einer als Tonnengewölbe mit Stich-
kappen ausgemeisselten Decke. Die Hinterwand des
Mittelschiifs ist als Apsis ausgenischt, mit einigen barock
decorirten Einfassungslinien. Rechts schliesst sich an die
Kirche eine Figurennische und der Beichtstuhl von 1745
(j.) mit einer Kanzel darüber, die durch eine gebrochene
Treppe von aussen ersteigbar ist. Dieselbe Treppe führt
in ihrer Podesthöhe in eine förmliche dem Felsen abge-
wonnene Wohnung (j.) 1761, bestehend aus einer grossen
Küche und zwei sich anschliessenden Schlafgemächern.
Feuerheerd, Spülplatte, Thürrahmen und Fensterpfosten
ebenfalls durch Aussparung des Gesteins hergestellt. —
Links von der Kirche die Spuren einer aus dem Fels gearbeiteten
colossalen, halbverschütteten Reliefhgur„der Riese". Der letzte
Einsiedler starb 1827. Die Eremitage gehört jetzt der
Familie Puricelli; die Kirche wird als Kelterhaus benutzt,
soll aber wieder als Kapelle eingerichtet werden. — pf. Kem

Faitzberg, Falkenburg, s. feinstem.
 
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